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Connected Open Heritage/Physical Photo Exhibition/de

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Auf den Spuren unseres fragilen Erbes: entdecken, erhalten, weitergeben

Einführung

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Die gemeinsam von Wikimedia und der UNESCO konzipierte Fotoausstellung wurde im Rahmen der Kampagne #Unite4Heritage organisiert. Gezeigt werden frei lizenzierte und frei zugängliche digitale Ressourcen, die den Reichtum und die Vielfalt unseres gemeinsamen kulturellen Erbes veranschaulichen. Die Ausstellung macht die Schönheit und Verletzlichkeit des Kulturerbes deutlich und soll helfen, dieses für künftige Generationen zu erhalten.
Bild: Gilles Mairet, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.
Mali: Altstadt von Djenné
Das seit 250 v. Chr. besiedelte Djenné entwickelte sich zu einem wichtigen Handelszentrum und Knotenpunkt im transsaharischen Goldhandel. Im 15. und 16. Jahrhundert spielte die Stadt eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung des Islam. Die traditionellen Häuser, von denen fast 2000 erhalten sind, wurden zum Schutz vor Überschwemmungen auf Hügeln (Toguere) gebaut. Aufgrund der unsicheren Lage in der Region, die Schutzmassnahmen für diese malische Welterbestätte verunmöglicht, wurde das Gebiet 2016 in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Old Towns of Djenné” on http://whc.unesco.org/en/news/1520, licensed CC BY-SA 3.0.

Über die Ausstellung

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Die Bewegung #Unite4Heritage hat sich zum Ziel gesetzt, das Kulturerbe und die kulturelle Vielfalt der Welt zu würdigen und zu bewahren. Sie ruft alle Menschen auf, gegen Intoleranz und Fanatismus einzutreten und die kulturelle Vielfalt zu fördern und zu feiern.

Mutwillige Zerstörung, Vernachlässigung, intensive touristische Nutzung, unkontrollierte wirtschaftliche Entwicklung, Unwissenheit und mangelhafter Unterhalt bedrohen einen grossen Teil unseres Kulturerbes und unserer kulturellen Vielfalt. Deshalb haben die UNESCO, Wikimedia Sverige und Wikimedia Italia beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und mit Fotos auf die Bedeutung der Erhaltung unseres Kulturerbes aufmerksam zu machen und so die Menschen für den Schutz dieses Erbes, die Bewahrung ihrer kulturellen Identität und den Aufbau einer gemeinsamen Zukunft zu sensibilisieren. Nach Auffassung von UNESCO und Wikimedia hilft die Verbreitung von Bildern und Informationen zum kulturellen Erbe, dessen Verlust zu verhindern, und erlaubt es den Menschen, ihre kulturelle Vielfalt hochzuhalten, sie besser zu schützen und stolz darauf zu sein. Die Ausstellung zeigt die Verletzlichkeit unseres gemeinsamen Kulturerbes in all seinen Formen anhand von frei lizenzierten und frei zugänglichen Fotos. Die Bilder wurden von einer Reihe von Institutionen, etwa Museen und Archiven, sowie von Privatpersonen auf Wikimedia Commons, der Medienplattform von Wikipedia, geteilt. Auf Wikimedia Commons gibt es Millionen von frei lizenzierten Bildern, die von jedermann verwendet und verändert werden können. Die Sammlung wird von Tausenden von Freiwilligen gepflegt und verbessert. Private können bei Fotowettbewerben mit verschiedenen Kategorien mitmachen, wie «Wiki Loves Monuments» (gebautes Kulturerbe), «Wiki Loves Africa» (immaterielles Kulturerbe) und «Wiki Loves Earth» (Naturerbe). Weitere Informationen finden Sie unter tinyurl.com/wikiloves. Sie können sich auf Wikipedia, Wikimedia Commons und Unite4Heritage engagieren.

Bild: Mohammad Reza Domiri Ganji, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Islamische Republik Iran: Pasargadae
Pasargadae war die Hauptstadt des ersten grossen Vielvölkerreichs Vorderasiens, das sich vom östlichen Mittelmeer über Ägypten bis zum Indus erstreckte. Es gilt als erstes Reich, das die kulturelle Vielfalt seiner verschiedenen Völker respektierte. Dies lässt sich auch in der achämenidischen Architektur erkennen, in der sich die Einflüsse der unterschiedlichen Kulturen vermischen. Besonders bemerkenswerte Überreste auf dem 160 Hektar grossen Areal sind das Grabmal von Kyros II. und die Festung Tall-e Takht sowie der königliche Gesamtkomplex von Torbau, Audienzhalle, Residenzpalast und Garten. Die Anlage wurde 2004 in die Welterbeliste aufgenommen. Sie ist unter anderem gefährdet durch physikalische, chemische, umweltbedingte Verwitterung, allfällige Schäden durch Landwirtschaft und Überschwemmungen, Ausgrabungen, die die archäologischen Überreste zusätzlich gefährden, sowie Vandalismus.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Pasargadae” on http://whc.unesco.org/en/list/1106, licensed CC BY-SA 3.0.

Über das Projekt «Connected Open Heritage»

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Das Projekt «Connected Open Heritage» (vernetztes freies Erbe) hat zum Ziel, über Wikimedia-Projekte so viel frei zugängliche Informationen über das gefährdete Kulturerbe wie nur möglich zu sammeln und zu teilen. Dabei wird auf die Arbeit von Freiwilligen aus der ganzen Welt abgestellt.

Wenn Öffentlichkeit und Entscheidungsträger Informationen zum bedeutenden Kulturerbe einfach beschaffen können, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass diese Stätten tatsächlich bewahrt werden.

Wikipedia-Artikel werden durch offizielle Daten zum national geschützten Kulturerbe und durch digitalisierte historische Bilder aus Museen, Archiven und der Öffentlichkeit ergänzt. Damit wird es einfacher denn je, mehr über die Kulturen der Welt zu erfahren.

Partner des «Connected Open Heritage»-Projekts sind Wikimedia Sverige, die UNESCO, Wikimedia Italia (in Zusammenarbeit mit dem Gruppo Archeologico Romano und dem Verein DecArch) sowie die Organisation Cultural Heritage without Borders. Das Projekt wird von der Kulturstiftung der schwedischen Postleitzahl-Lotterie finanziert und unterstützt.

Weitere Informationen zum Projekt: tinyurl.com/ConnectedOpenHeritage

Bild: Aivaras Ramanauskas, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons.
Afghanistan: Minarett und archäologische Relikte von Dschām
Das 65 Meter hohe, elegante Backstein-Minarett von Dschām stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das mit aufwendig gearbeiteten Reliefs und einer Inschrift aus türkisblauer Keramik verzierte Bauwerk ist ein herausragendes Zeugnis der grossartigen Architektur und künstlerischen Tradition dieser Region. Seine Wirkung wird verstärkt durch die dramatische Umgebung, ein tief eingeschnittenes Flusstal zwischen hoch aufragenden Bergen in der Provinz Ghor. Das Minarett steht seit 2002 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Die Erosion des nahe gelegenen Flussufers, die zunehmende Neigung des Minaretts und die allgemeine Verschlechterung des baulichen Zustands der Anlage müssen überwacht werden.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Minaret and Archaeological Remains of Jam” on http://whc.unesco.org/en/list/211, licensed CC BY-SA 3.0.

Unite4Heritage

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Nach den beispiellosen Angriffen auf Kulturgüter im Jahr 2015 lancierte die UNESCO die Kampagne #Unite4Heritage an der Universität Bagdad.

Dank Partnerschaften mit Schlüsselakteuren und einer verstärkten digitalen Kommunikation konnte #Unite4Heritage 2019 ein globales Publikum, vor allem junge Menschen, mobilisieren. Diese Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit Wikimedia Commons organisiert wurde, zeigt drei Säulen der Bewegung: gebautes Kulturerbe, immaterielles Kulturerbe und kulturhistorische Bestände sowie Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern. Die UNESCO setzt sich seit ihrer Gründung für Kultur und Entwicklung ein. Der Fokus lag auf der Koordination der internationalen Zusammenarbeit, der Stärkung der Beziehungen zwischen Nationen und Gesellschaften sowie der Mobilisierung der Öffentlichkeit. Ziel ist es sicherzustellen, dass alle Menschen in einem Umfeld aufwachsen und leben können, das sich durch Vielfalt und Dialog auszeichnet und in dem das Kulturerbe als Bindeglied zwischen Generationen und Menschen dient.

In Zusammenarbeit mit Wikimedia Commons zeigt diese Ausstellung drei Säulen der Bewegung: gebautes Kulturerbe, immaterielles Kulturerbe und kulturhistorische Bestände sowie Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern. Diese Themen widerspiegeln auch die Anliegen der Kulturübereinkommen der UNESCO, etwa:

  • des Übereinkommens von 1970 über Massnahmen zum Verbot und zur Verhütung der rechtswidrigen Einfuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kulturgut;
  • des Übereinkommens von 1972 zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt;
  • des Übereinkommens von 2001 zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser;
  • des Übereinkommens von 2003 zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes.

Setzen wir uns zusammen für unser gemeines Kulturerbe ein und vermitteln wir den künftigen Generationen dessen Werte!

Bild: Martin St-Amant, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons.
Peru: Historische Stätte Machu Picchu
Die Ruinenstadt Machu Picchu liegt auf 2430 Meter über Meer in einer traumhaft schönen Landschaft inmitten des tropischen Bergwaldes. Sie war die wohl grossartigste Stadt des Inkareichs in seiner Blütezeit. Die riesigen Mauern, Terrassen und Rampen scheinen von der Natur in die steilen Felshänge gehauen. Die natürliche Umgebung am Osthang der Anden umfasst das obere Amazonasbecken mit seiner reichen Flora und Fauna. Die Anlage wurde 1983 in die Welterbeliste aufgenommen. Der Tourismus ist ein zweischneidiges Schwert für Machu Picchu: Er bringt einerseits Einnahmen, hat andererseits aber auch kulturelle und ökologische Auswirkungen.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Historic Sanctuary of Machu Picchu” on http://whc.unesco.org/en/list/274, licensed CC BY-SA 3.0.

Organisatoren der Ausstellung

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Die folgenden Organisationen haben diese Ausstellung gemeinsam organisiert:
  • Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) hat die Aufgabe, durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen, um in der ganzen Welt die Achtung vor Recht und Gerechtigkeit sowie vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten zu stärken. Die Kampagne #Unite4Heritage will das Kulturerbe und die kulturelle Vielfalt in der ganzen Welt würdigen und bewahren. Die Wikimedia-Bewegung und die UNESCO arbeiten seit 2015 eng zusammen.
  • Wikimedia Sverige ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Förderung des freien Wissens verschrieben hat. Wikipedia und die übrigen Wikimedia-Projekte sind zentrale Instrumente bei der Verwirklichung dieses Ziels. Der Verein arbeitet seit über zehn Jahren eng mit Museen und Archiven zusammen und setzt sich dafür ein, dass diese ihr digitalisiertes Material online stellen und zu den Wikimedia-Projekten hinzufügen. Wikimedia Sverige lancierte das Projekt «Connected Open Heritage» und leitet es.
  • Wikimedia Italia ist die italienische Sektion der Wikimedia Foundation. Wie Wikimedia Sverige besteht ihr Zweck in der Förderung des freien Wissens auf innerstaatlicher Ebene, unter anderem durch Wikimedia-Projekte. Im Rahmen dieses Projekts arbeitete Wikimedia Italia mit dem Gruppo Archeologico Romano und dem Verein DecArch zusammen, um Bilder auf Wikimedia Commons hochzuladen. Wikimedia Italia ist zudem für die Organisation dieser Ausstellung verantwortlich.
  • Die Kulturstiftung der schwedischen Postleitzahl-Lotterie leistet einen finanziellen Beitrag an gemeinnützige Projekte von nicht gewinnorientierten Organisationen und Stiftungen. Sie unterstützt das Projekt sowohl mit Zuschüssen als auch mit Fachwissen.
Bild: Alaexis, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons.
Usbekistan: Historisches Zentrum von Shahrisabz
Das historische Zentrum von Shahrisabz umfasst eine Reihe aussergewöhnlicher Bauten und mittelalterlicher Quartiere, die von der säkularen Entwicklung der Stadt, insbesondere von ihrer Blütezeit unter Amir Temur und den Temuriden im 15. und 16. Jahrhundert zeugen. Wegen des unkontrollierten Ausbaus der touristischen Infrastruktur wurde es 2016 in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Historic Centre of Shakhrisyabz” on http://whc.unesco.org/en/list/885, licensed CC BY-SA 3.0.

Tunesien: Amphitheater von El-Djem

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Bild: Diego Delso, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Das Amphitheater von El-Djem ist ein herausragendes Zeugnis römischer Architektur in Afrika, insbesondere der für öffentliche Veranstaltungen errichteten Anlagen. Die beeindruckenden Ruinen des grössten Amphitheaters Nordafrikas, das 35 000 Zuschauerinnen und Zuschauer fasste, befinden sich im kleinen Dorf El-Djem. Das Amphitheater aus dem 3. Jahrhundert veranschaulicht die Grösse und die Ausdehnung des Römischen Reichs. Es wurde 1979 in die Welterbeliste aufgenommen. Trotz der im Lauf der Zeit vorgenommenen Restaurationsarbeiten ist das Amphitheater weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben. Die Neubauten rund um das Amphitheater bedrohen jedoch die Authentizität der Welterbestätte.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Amphitheatre of El Jem” on http://whc.unesco.org/en/list/38, licensed CC BY-SA 3.0.

Uganda: Gräber der Buganda-Könige in Kasubi

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Bild: notphilatall, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons.
Die Gräber der Buganda-Könige sind eine fast 30 Hektar grosse Anlage auf dem Kasubi-Hügel im Distrikt Kampala. Der grösste Teil der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt und traditionell bewirtschaftet. Im Zentrum zuoberst auf dem Hügel befindet sich der 1882 errichtete ehemalige Palast der Kabakas von Buganda, der 1884 zu einer Grabstätte umgewandelt wurde. Die Anlage ist ein architektonisches Meisterwerk aus organischen Materialien, hauptsächlich Holz, Stroh, Schilf und Lehmflechtwerk. Ihre zentrale Bedeutung liegt jedoch in immateriellen Werten wie Religiosität, Spiritualität, Kontinuität und Identität. Die Gräber sind seit 2010 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Feuer ist die grösste Bedrohung für diese Welterbestätte. Deshalb muss eine entsprechende Risikomanagementstrategie ausgearbeitet und sichergestellt werden, so dass die Dokumentation zur Anlage so vollständig wie möglich ist und sicher aufbewahrt wird. Zur Bewahrung der bei dieser Anlage verwendeten traditionellen Bauverfahren müssen junge Fachleute in den Bereichen Verwaltung und Erhaltung von Kulturerbe vermehrt geschult werden.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Tombs of Buganda Kings at Kasubi” on http://whc.unesco.org/en/list/1022, licensed CC BY-SA 3.0.

Ägypten: Abu Mena

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Bild: Institute for the Study of the Ancient World, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons.
Die frühchristliche heilige Stadt mit Kirche, Baptisterium, Basiliken, öffentlichen Gebäuden, Strassen, Klöstern, Wohnhäusern und Werkstätten wurde über dem Grab des 296 verstorbenen Märtyrers Menas von Alexandria errichtet. Die Anlage befindet sich seit 2001 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Der lokale Untergrund, hauptsächlich Lehm, kann die Bauten tragen, wenn er trocken ist. Der steigende Grundwasserspiegel bedroht jedoch die Ausgrabungen. Die Zerstörung zahlreicher Zisternen in der Stadt führte zum Zusammenbruch verschiedener darüberliegender Strukturen.

This text is partly or solely based on the information provided in the articles “Abu Mena” on http://whc.unesco.org/en/list/90 and "World Heritage Committee Inscribes Two Sites on the the List of World Heritage in Danger" on http://whc.unesco.org/en/news/158, licensed CC BY-SA 3.0.

Syrien: Palmyra

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Bild: Associazione DecArch, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Die Oase Palmyra in der syrischen Wüste nordöstlich von Damaskus umfasst die monumentalen Ruinen einer grossen Stadt, die zu den wichtigsten kulturellen Zentren der Antike gehörte. Vom 1. bis 2. Jahrhundert vermischten sich in der Kunst und Architektur von Palmyra, das an der Schnittstelle verschiedener Kulturen lag, griechisch-römische Techniken mit lokalen Traditionen und persischen Einflüssen. Die Anlage steht seit 2013 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Der Triumphbogen von Palmyra wurde 2015 zerstört. (Dieses Foto stammt von 1993.)

This text is partly or solely based on the information provided in the articles “Site of Palmyra” on http://whc.unesco.org/en/list/23 and "UNESCO Director-General condemns destruction of the Tetrapylon and severe damage to the Theatre in Palmyra, a UNESCO World Heritage site" on http://whc.unesco.org/en/news/1620, licensed CC BY-SA 3.0.

Libyen: Altstadt von Ghadames

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Bild: Luca Galuzzi, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons.
Das in einer Oase gelegene Ghadames, auch als «Perle der Wüste» bekannt, gehört zu den ältesten Städten am Rand der Sahara und ist ein herausragendes Beispiel traditioneller Siedlungsweise. Charakteristisch für den lokalen Baustil ist die vertikale Raumaufteilung: Im Erdgeschoss werden die Vorräte gelagert, darüber liegen die Wohnungen der Familien. Sie bilden das Dach der engen Gassen und schaffen so ein unterirdisch anmutendes Geflecht von Durchgängen. Die Dachterrassen sind den Frauen vorbehalten. Ghadames figuriert seit 2016 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Die Lage in Libyen ist sehr instabil, und die Präsenz bewaffneter Gruppen kann sich negativ auf dieses Kulturerbe auswirken.

This text is partly or solely based on the information provided in the articles “Old Town of Ghadamès” on http://whc.unesco.org/en/list/362 and "Libya’s five World Heritage sites put on List of World Heritage in Danger" on http://whc.unesco.org/en/news/1523, licensed CC BY-SA 3.0.

Jordanien: Petra

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Bild: Ian McKellar, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons.
Die nabatäische Felsenstadt in dem bereits in der Steinzeit besiedelten Gebiet zwischen Rotem und Totem Meer war ein wichtiger Knotenpunkt für den Karawanenhandel von Arabien nach Ägypten und Syrien-Phönizien. Das teils gebaute, teils in den Fels geschlagene Petra ist umgeben von Bergen, die von engen Passagen und Schluchten durchzogen sind. Die Stadt, in der sich alte östliche Traditionen mit hellenistischer Architektur vermischen, gehört zu den berühmtesten archäologischen Stätten der Welt. Sie wurde 1985 in die Welterbeliste aufgenommen. Die Kulturgüter sind der Erosion durch Wind und Regen ausgesetzt. In der Vergangenheit war auch der vom Wind verfrachtete Sand ein Problem, weil die Pflanzendecke wegen weidender Tiere reduziert war. Eine weitere Gefahr sind plötzliche Überschwemmungen entlang dem Wadi Musa durch die enge, gewundene Schlucht (Siq), sofern das Leitungssystem der Nabatäer nicht kontinuierlich überwacht, repariert und unterhalten wird. Auch der Tourismus, der seit der Aufnahme Petras in die Welterbeliste stark zugenommen hat, ist eine Belastung. Eng wird es unter anderem beim Siq, der den östlichen Haupteingang zur Stadt bildet. Auch die für die lokale Bevölkerung und den Tourismus benötigte Infrastruktur bedroht die Welterbestätte.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Petra” on http://whc.unesco.org/en/list/326, licensed CC BY-SA 3.0.

Nepal: Durbar-Platz in Bhaktapur, Kathmandu-Tal

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Bild: Alexander Shafir, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.
Die sieben Welterbestätten des Kathmandu-Tals mit ihren Monumenten und Gebäuden weisen das gesamte Spektrum an historischen und künstlerischen Leistungen auf, für die das Kathmandu-Tal weltweit berühmt ist. Dazu gehören die Durbar-Plätze von Hanuman Dhoka (Kathmandu), Patan und Bhaktapur, die buddhistischen Stupas von Swayambhunath und Bodhnath sowie die hinduistischen Tempelanlagen Pashupatinath und Changu Narayan. Die Stätten wurden 1979 in die Welterbeliste aufgenommen. Beim verheerenden Erdbeben von 2015 mit seinen heftigen Nachbeben wurden das Weltkulturerbe im Kathmandu-Tal und zahlreiche weitere Kulturgüter im Nordwesten Nepals stark beschädigt. Auch die auf diesem Foto von 2010 abgebildeten Gebäude rund um den Platz wurden beschädigt oder zerstört.

This text is partly or solely based on the information provided in the articles “Kathmandu Valley” on http://whc.unesco.org/en/list/121 and "UNESCO raises safety concerns on the reopening of Kathmandu Valley World Heritage Site" on http://whc.unesco.org/en/news/1296, licensed CC BY-SA 3.0.

Indien: Monumentenensemble von Hampi

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Bild: Nagesh Thota, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Die gewaltige und grossartige Anlage von Hampi war die letzte Hauptstadt des letzten grossen Hindu-Königreichs Vijayanagar. Seine sagenhaft reichen Prinzen bauten dravidische Tempel und Paläste, die Reisende zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert in Bewunderung versetzten. Die Stadt wurde 1565 von der islamischen Konföderation im Dekkan erobert, während sechs Monaten geplündert und schliesslich aufgegeben. Sie wurde 1986 in die Welterbeliste aufgenommen.

Die meisten Gebäude sind sehr gut erhalten und konserviert. Die Instandhaltung gestaltet sich allerdings schwierig. Die Monumente werden insbesondere durch geplante und ungeplante Bautätigkeit bedroht. Problematisch sind zudem Eingriffe und Veränderungen bei der Landnutzung, namentlich durch verstärkten Anbau von Nutzpflanzen, was unter Umständen die Statik der einzelnen Konstruktionen gefährdet.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Group of Monuments at Hampi” on http://whc.unesco.org/en/list/241, licensed CC BY-SA 3.0.

Jemen: Befestigte Altstadt von Schibam

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Bild: Jialiang Gao, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.
Die im 16. Jahrhundert entstandene Stadt Schibam mit ihrer Befestigungsmauer gehört zu den ältesten und schönsten Beispielen einer auf vertikalen Strukturen basierenden Stadtplanung. Die beeindruckenden turmartigen Häuser ragen vom Felsfundament in die Höhe, weshalb die Stadt auch «Manhattan der Wüste» genannt wird. Schibam steht seit 2015 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Der bewaffnete Konflikt bedrohte die Stadt und erschwerte die ohnehin schwierigen Schutz- und Erhaltungsmassnahmen. Das Bild stammt aus dem Jahr 1999.

Italien: Renaissance-Altstadt von Ferrara und das Po-Delta

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Bild: Sailko, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.
Ferrara, das an einer Furt des Po entstand, war im 15. und 16. Jahrhundert ein intellektuelles und künstlerisches Zentrum, das die grössten Denker und Künstler der italienischen Renaissance anzog. Piero della Francesca, Jacopo Bellini und Andrea Mantegna schmückten die Paläste der Adelsfamilie Este. Die von Biagio Rossetti ab 1492 gemäss den neuen Grundsätzen der Perspektive entworfenen Stadtteile entsprachen der idealen Stadt nach humanistischem Ansatz. Dieses Projekt war die Geburtsstunde der modernen Stadtplanung und beeinflusste deren weitere Entwicklung. Die Altstadt von Ferrara wurde 1995 in die Welterbeliste aufgenommen. Im Mai 2012 ereigneten sich in Norditalien zwei schwere Erdbeben. Auf diesem Bild der Sala dell’Aurora im Castello Estense von Ferrara sind Flicken zu sehen, die Schäden an den Fresken abdecken.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Ferrara, City of the Renaissance, and its Po Delta” on http://whc.unesco.org/en/list/733/, licensed CC BY-SA 3.0.

United Kingdom: St. Michaels Mount

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Photo by Fuzzypiggy, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.
In 2008 the National Trust reported that almost 200 miles of some of the most precious stretches of south-west England's coastline were threatened by rising sea levels, putting beaches, cliffs, harbours and buildings in danger to be lost forever. Within this "risk zone", among the 111 listed buildings is St. Michaels Mount, a civil parish linked to the town of Marazion by a man-made causeway of granite setts, passable between mid-tide and low water. Its Cornish language name – literally, "the grey rock in a wood" – may represent a folk memory of a time before Mount's Bay was flooded, indicating a description of the mount set in woodland

This text is partly or solely based on the information provided in the article “St Michael’s Mount” on www.en.wikipedia.org, licensed CC BY-SA 3.0.

Panama: Festungen auf der karibischen Seite von Panama: Portobelo-San Lorenzo

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Bild: Jim Williams, CC BY-SA IGO 3.0, via Wikimedia Commons
Die Forts an der karibischen Küste Panamas sind prächtige Beispiele für die Militärarchitektur des 17. und 18. Jahrhunderts. Sie sind Teil eines von der spanischen Krone errichteten Verteidigungssystems zum Schutz des transatlantischen Handels. Die Anlage ist ein Schlüsselelement für das Verständnis der Übernahme europäischer Baumethoden und ihres Einflusses auf die Neue Welt in der Neuzeit. Die Befestigungsanlage widerspiegelt die strategische Bedeutung der Region und veranschaulicht die Entwicklung von Verteidigung und Technologie im 17. und 18. Jahrhundert. Sie steht seit 2012 in der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Umweltfaktoren sowie unkontrollierte Urbanisierung bedrohen ihre Unversehrtheit.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Fortifications on the Caribbean Side of Panama: Portobelo-San Lorenzo” on http://whc.unesco.org/en/list/135, licensed CC BY-SA 3.0.

Chile: Salpeterwerke von Humberstone und Santa Laura

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Bild: Diego Delso, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Die Salpeterwerke von Humberstone und Santa Laura umfassen über 200 ehemalige Salpeterwerke, wo Chilenen, Peruaner und Bolivianer in Arbeiterstädten zusammenlebten und ihre eigene Pampinos-Kultur entwickelten. Dazu gehörte ihre typische Sprache, Kreativität und Solidarität und vor allem ihr bahnbrechender Kampf für soziale Gerechtigkeit, der die Sozialgeschichte stark prägte. In der abgelegenen Pampa, einer der trockensten Wüsten der Erde, lebten und arbeiteten ab 1880 während über 60 Jahren Tausende von Pampinos. In dieser öden Landschaft mit dem weltweit grössten Salpetervorkommen bauten sie Chilesalpeter zur Produktion des Düngers Natriumnitrat ab, der die Landwirtschaft in Nord- und Südamerika sowie in Europa revolutionieren und Chile zu Reichtum verhelfen sollte. Angesichts des Zustands der Gebäude und der Folgen eines Erdbebens vor einigen Jahren wurde das Gebiet 2015 in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen. Dies ermöglichte die Mobilisierung von Mitteln zur Ergreifung von Erhaltungsmassnahmen.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Humberstone and Santa Laura Saltpeter Works” on http://whc.unesco.org/en/list/1178, licensed CC BY-SA 3.0.

Kuba: Trinidad und Valle de los Ingenios

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Bild: José Porras, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.
Die Stadt wurde im frühen 16. Jahrhundert zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit gegründet und war ein Brückenkopf für die Eroberung des amerikanischen Kontinents. Die Gebäude wie der Palacio Brunet und der Palacio Cantero wurden im 18. und 19. Jahrhundert erbaut, als der Zuckerhandel der Stadt grossen Reichtum bescherte. Sie wurde 1988 in die Welterbeliste aufgenommen. Das Valle de los Ingenios ist ein bemerkenswertes Zeugnis für die Entwicklung der Zuckerindustrie. Das Tal ist ein lebendiges Museum der kubanischen Zuckerproduktion und umfasst 75 Stätten wie ehemalige Zuckermühlen, Kolonialhäuser, Unterkünfte und andere Einrichtungen der Zuckerindustrie, die einen allmählichen und Niedergang erlebte. Die historische Landdegradation im Tal war neben der Wasserknappheit einer der Gründe für den Niedergang und führte zu einem Rückgang des Zuckerrohranbaus.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Trinidad and the Valley de los Ingenios” on http://whc.unesco.org/en/list/460, licensed CC BY-SA 3.0.

Mexiko: Día de los Muertos

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Bild: Jordi Cueto-Felgueroso Arocha, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Die indigene Bevölkerung feiert am Día de los Muertos (Tag der Toten) die vorübergehende Rückkehr ihrer verstorbenen Verwandten und Lieben auf die Erde. Der Zeitpunkt entspricht der herbstlichen Ernte des Mais, der wichtigsten Kulturpflanze des Landes. Die Begegnung zwischen Lebenden und Toten unterstreicht die Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft und trägt dazu bei, den politischen und sozialen Status der indigenen Gemeinschaften Mexikos zu stärken. Das zunehmende Interesse an den Feierlichkeiten hat in letzter Zeit zu einer kulturellen Aneignung und Kommerzialisierung geführt. 2008 wurde der Día de los Muertos in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Japan: Washi

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Bild: コヲダ, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Die Tradition des Handschöpfens von Papier (Washi) wird in drei japanischen Gemeinden praktiziert: Misumi-cho bei Hamada in der Präfektur Shimane, Mino in der Präfektur Gifu und Higashichichibu bei Ogawa in der Präfektur Saitama. Das Papier wird aus den Fasern der Maulbeerpflanze hergestellt, die in klarem Flusswasser getränkt, eingedickt und mit einem Bambussieb geschöpft werden. Washi-Papier wird nicht nur zum Schreiben von Briefen und Büchern verwendet, sondern auch zur Herstellung von Papierwänden, Raumteilern und Schiebetüren. Die meisten Einwohnerinnen und Einwohner der drei Gemeinden tragen dazu bei, diese Handwerkskunst am Leben zu erhalten, sei es durch den Anbau von Maulbeerbäumen, die Vermittlung der Techniken oder die Entwicklung neuer Produkte, um Washi im In- und Ausland bekannt zu machen. Noch knapp 350 Familien stellen handgeschöpftes Papier her. 2014 wurde Washi in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Südsudan: Kisra

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Bild: Mohamed Elfatih Hamadien, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Kisra ist ein dünnes fermentiertes Brot, das im Sudan und Südsudan aus Weizen oder Durra (Sorghum) hergestellt wird. Es gibt zwei Arten von Kisra: dünn gebackene Fladen (Kisra rhaheefa), die dem Fladenbrot Injera ähneln, und ein Brei (Kisra aseeda oder Acida). Die Tradition der Brotherstellung wird innerhalb der Familien weitergegeben. Sie ist Ausdruck von Gastfreundschaft und Solidarität und symbolisiert die kulturelle Verwurzelung und die soziale Zugehörigkeit. Aufgrund von Krieg und Dürre war die Nahrungsmittelversorgung im Südsudan während mehrerer Jahre prekär. Fast fünf Millionen Menschen, das heisst rund die Hälfte der Bevölkerung des Südsudan, litt unter der Nahrungsmittelknappheit.

Marokko: Djemaa el-Fna

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Bild: Luc Viatour, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.
Der Djemaa el-Fna ist einer der bedeutendsten Kulturplätze von Marrakesch und gehört seit dem 11. Jahrhundert zu den Wahrzeichen der Stadt. Auf dem Platz konzentrieren sich marokkanische Kulturtraditionen in Form von Musik, Religion und Kunst. Tagsüber und bis spät in die Nacht können die Besucherinnen und Besucher eine Vielzahl von Dienstleistungen in Anspruch nehmen: Zahnpflege, traditionelle Medizin, Wahrsagerei, Predigten, Henna-Tätowierung, Wasserträger. Zu kaufen gibt es Obst und traditionelle Esswaren. Der kulturelle Raum wird durch die Urbanisierung, insbesondere die Immobilienspekulation und den Ausbau des Strassennetzes, ernsthaft bedroht. Der Djemaa-el-Fna-Platz erfreut sich zwar grosser Beliebtheit, der intensive Tourismus hat jedoch zur Folge, dass sich die kulturellen Traditionen allmählich anpassen. Der Djemaa el-Fna wurde 2008 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit und 1985 in die Welterbeliste aufgenommen.

Ecuador: Toquilla-Strohhut

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Bild: Hugo Gonzenbach, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Der Toquilla-Strohhut wird aus Fasern einer Palme hergestellt, die an der Küste Ecuadors wächst. Bauern ernten die Stängel der Toquilla-Palme und ziehen die Fasern aus der grünen Aussenhaut. Diese werden abgekocht, um das Chlorophyll zu entfernen, getrocknet und schliesslich mit Schwefel über einem Holzfeuer gebleicht. Aus diesem Rohmaterial flechten die Hutmacherinnen und Hutmacher die Krone und die Krempe. Das Flechten kann je nach Qualität und Feinheit des Hutes von einem Tag bis zu acht Monate lang dauern. Nur noch knapp ein Dutzend Hutmacher beherrschen das Flechten eines Montecristi Superfino. Die Produktion in Ecuador geht aufgrund der angespannten Wirtschaftslage und der Konkurrenz durch die Massenproduktion im Ausland zurück. 2012 wurde der Toquilla-Strohhut in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Norwegen: Oselvar

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Bild: Kjell Magnus Økland, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Das Holzboot Oselvar war ursprünglich das Haupttransportmittel in Westnorwegen und wurde auch für Freizeitaktivitäten genutzt. Durch die Einführung moderner Boote in den 1940er-Jahren, den Ausbau der Strasseninfrastruktur in den 1960er-Jahren und Preisfestlegungen seitens der Regierung verschwand diese Bootsart fast vollständig, weil die Bootsbauer andere Beschäftigungen finden mussten. Zur Erhaltung des Oselvar und der damit verbundenen Praktiken wurde eine Organisation gegründet, die Bootsbaulehrlinge ausbildet. So wird das Wissen um die spezifischen Bootsbautechniken vermittelt, das traditionellerweise vom Vater an den Sohn weitergegeben wurde. Zudem lockt die bereitgestellte Infrastruktur aktive Bootsbauer an und fördert die Produktion von Oselvar.

Bislang wurden 85 Boote gebaut und 40 weitere repariert. Der Baum, aus dem das Boot auf dem Bild entstand, wurde vom Vater des rudernden Mannes gefällt, weshalb das Boot für die Mitglieder dieser Familie von besonderer Bedeutung ist. Die Weiterentwicklung der traditionellen Handwerkstechnik des Oselvar-Bootsbaus wurde 2016 ins Register Guter Praxisbeispiele aufgenommen.

Irak: Illegale Ausgrabung und Plünderung

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Bild: UNESCO, CC BY-SA IGO 3.0, via Wikimedia Commons.
Dieses Bild entstand im April 2017 anlässlich einer UNESCO-Mission in Ninive, das von IS-Kämpfern stark beschädigt und geplündert wurde. Die antike Stadt Ninive steht auf der Vorschlagsliste des Irak als mögliche Kandidatin für die Welterbeliste. Zerstörung von Kulturerbe und Plünderung archäologischer Stätten sind weltweite Probleme, die die Erhaltung unseres gemeinsamen Kulturerbes gefährden. Illegale Ausgrabungen haben aufgrund der Konflikte im Nahen Osten stark zugenommen. Dabei wird der archäologische Kontext von Kulturgütern zerstört, der für die Erforschung der entsprechenden Kultur unerlässlich ist.

Der archäologische Kontext offenbart die Herkunft eines Objekts und positioniert es in der Geschichte einer Region. Plünderer zerstören auf der Suche nach verkaufbaren Kunstgegenständen systematisch die Überreste von Zivilisationen. Würden diese Gegenstände professionell ausgegraben, könnten sie sehr wertvolle historische und wissenschaftliche Informationen liefern.

Irak: Illegaler Handel mit Kulturgut

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Bild: U.S. Immigration and Customs Enforcement, CC0, via Wikimedia Commons.
Nach 2003, vor allem nach den schweren Plünderungen des Irakischen Nationalmuseums in Bagdad, wurden viele Kunstobjekte aus dem Irak auf Internetplattformen zum Verkauf angeboten. Grosse grenzübergreifende kriminelle Organisationen nutzten die Verkäufe teilweise zur Geldwäsche. Etliche Objekte wurden beschlagnahmt und dem irakischen Staat zurückgegeben, damit sie im Nationalmuseum in Bagdad ausgestellt werden können. Insgesamt wurden 15 000 Gegenstände aus dem Museum gestohlen, bisher wurden aber nur 4300 zurückgegeben. Wiedergefunden wurde auch der Kopf einer grossen, 2700 Jahre alten Lamassu-Skulptur, einer assyrischen Schutzgottheit mit Stier- oder Löwenkörper, Flügeln und menschlichem Kopf. Die Statue wurde aus dem Palast des assyrischen Königs Sargon II. in der Nähe von Khorsabad entwendet.

Mosambik: Illegaler Handel mit Unterwasserkulturerbe

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Bild: Ulrike Guerin, CC BY-SA 3.0 IGO, via Wikimedia Commons.
Ein vor der Mosambikinsel gestrandetes Schiffswrack. Das Schiff diente früher Schatzsuchern zur kommerziellen Ausbeutung des Unterwasserkulturerbes vor der Küste Mosambiks. Das Bild entstand anlässlich eines Workshops der UNESCO-Gemeinschaft für lokale Organisationen zum Schutz des Unterwasserkulturerbes der Mosambikinsel im Rahmen der UNESCO-Konvention von 2001.

Deutschland: Rolle und Bedeutung der Dokumentation (Bedeutung von Inventaren)

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Bild: UNESCO, CC BY-SA IGO 3.0, via Wikimedia Commons.
Inventar des Vorderasiatischen Museums im Pergamonmuseum, Berlin, Deutschland, mit folgenden Angaben: Identifikationsnummer, Standort, Beschreibung des Objekts mit Massen und Form, Fundort, Herkunft – z. B. Schenkung oder Erwerb – sowie Referenzen. Diese Angaben sind erforderlich, um die «Biografie» des Objekts zu dokumentieren und es zu identifizieren, falls es gestohlen werden sollte.

Italien: Illegale Einfuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kulturgut

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Bild: UNESCO, CC BY-SA IGO 3.0, via Wikimedia Commons.
Ein Team der italienischen Carabinieri-Dienststelle zum Schutz des Kulturerbes (TPC) birgt und sichert 2016 ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert aus der Kirche Mariä Verkündigung in Cossito, Italien. Die Carabinieri TPC unterstützt die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit im Rahmen von INTERPOL und der UNESCO, um den illegalen Handel mit Kulturgütern zu unterbinden. Sie wirkt ausserdem an friedenserhaltenden Operationen mit, wie beispielsweise im Irak zwischen 2003 und 2006.

Die Dienststelle arbeitet eng mit der UNESCO zusammen und dient vielen Ländern, die ihre Politik und ihre Verfahren zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern verbessern wollen, als Vorbild. Polizei- und Zollbeamte aus 26 Ländern haben einschlägige Ausbildungskurse besucht.

Syrien und Irak: Illegaler Handel

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Bild: UNESCO, CC BY-SA IGO 3.0, via Wikimedia Commons.
Das Bild zeigt Kunstobjekte in Palmyra, Syrien, die aufgrund illegalen Handels beschädigt wurden. Der illegale Handel mit geplünderten Kulturgütern aus Ländern wie Syrien und Irak ist eine wichtige Einnahmequelle für terroristische Gruppen. Kulturgegenstände aus dem Nahen Osten sind von unschätzbarem Wert. Der illegale Handel mit Kulturgütern ist zu einem Thema der internationalen Sicherheit geworden. Die internationale Gemeinschaft hat deshalb Massnahmen ergriffen, um den Handel zu verurteilen und zu unterbinden. Insbesondere die Resolution 2199 des UNO-Sicherheitsrates stellt mit Besorgnis fest, dass terroristische Gruppen durch die Plünderung und den Schmuggel von Kulturgut Einkünfte erzeugen, und fordert die Staaten daher auf, den Handel mit Kulturgütern aus dem Irak und Syrien zu verbieten.

Italian exhibition

Italy: The 2012 earthquake

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Photo by lucaphoto, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
In May 2012, two major earthquakes occurred in Northern Italy, causing 27 deaths and widespread damage. The first earthquake, registering magnitude 6.1, struck in the Emilia-Romagna region on 20 May. On 29 May a magnitude 5.8 earthquake hit the same area. At least 100 structures of historical significance have been damaged or destroyed, and many churches in towns around the epicentre suffered damages. This pictures portrays the Church of San Felice Vescovo Martire, placed in San Felice sul Panaro, a little village close to Modena. This image was created as part of the Wiki Loves Monuments competition and became a well-known picture, representing the earthquake and the importance of the preservation of the cultural sites.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “2012 Northern Italy earthquake” on www.en.wikipedia.org, licensed CC BY-SA 3.0.

Swedish exhibition

Kiruna Church

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Photo by Zairon, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.

Kiruna church was built between 1909 and 1912, after drawings by architect Gustaf Wickman. The church, whose unique appearance is inspired by the Norwegian stave churches, stands in a nature park near Kiruna center. The church is one of Sweden's largest wooden buildings, and a unique building from the beginning of the 20th century. It is a protected Church Monument in Sweden. The building style is neo-Gothic, the interior has national romantic features and the composition of the altar is in art nouveau style. Kiruna church will probably need to be moved before subsidence from the ore mine in Kiirunavaara reaches it.

This text is partly or solely based on the information provided in the article “Kiruna kyrka” on www.sv.wikipedia.org, licensed CC BY-SA 3.0.