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Wikiversität/Zentrale Kriterien

From Meta, a Wikimedia project coordination wiki

Bedeutung des Vorhabens

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"Imagine a world in which every single person is given free access to the sum of all human knowledge. That's what we're doing."

-- The official website of the Wikimedia Foundation

Mit der Wikipedia-Foundation, die als Dachverband für eine Sammlung der größten kollaborativ erarbeiteten Nachschlagewerke fungiert, ist ein Anfang gemacht worden, das Wissen der Menschheit so aufzubereiten, dass es für jeden Menschen mit Internet-Zugang erreichbar ist und zwar kostenlos. Die Projekte aus dem englisch-sprachigen Teil des Internets umfassen:

Was fehlt, ist unter anderem eine Sammlung von free content eLearning-Materialien. Auf Englisch wird dieses Projekt "Wikiversity" genannt, im deutsch-sprachigen Raum wird von "Wikiversität" gesprochen.

Ziel der Wikiversität ist es eLearning-Materialien im breitestem Sinne eine Plattform für die kostenlose Verwendung im Hochschulbetrieb zu geben. Wikipedia wird inhaltlich von einem sehr breiten Personenkreis getragen. Die Server-Kosten werden zum Teil noch aus Mitteln der Wikipedia-Foundation übernommen. In Deutschland ist im Jahr 2004 ein gemeinnütziger Verein gegründet worden, Wikimedia e.V., der den langfristigen Betrieb der deutschsprachigen Wiki-Projekte anstrebt.

Die Verwendung der open source Wiki-Technologie, die ein extrem einfaches, kollaboratives Arbeiten ermöglicht, bietet einen sehr wichtigen Vorteil: Man ist nicht von irgendwelchen Firmen abhängig, die Verbesserungen für irgendwann versprechen. Wenn etwas wirklich wichtig ist, dann findet sich auch jemand, der es macht. Es ist im wahrsten Sinne eine gemeinsame Anstrengung - und Alle profitieren von den Arbeiten Aller.

In erster Linie bekommen die Hochschulen, aber auch Schulen, Firmen sowie Privathaushalte mit Internet-Anschluß, durch die Wikiversität den kostenlosen Zugang zu mit Steuermitteln hergestellten eLearning-Materialien, aber auch zu Eigenproduktionen. Hervor zu heben ist ferner, dass es den Hochschulen nicht erst in drei Jahren, zum Ende des Projekts, zur Verfügung stehen wird, sondern gleich von Projekbeginn an. Mit dem Aufsetzen des Servers und dem Einpflegen des ersten Materials startet der Betrieb. Jede darf nutzen, jede darf beitragen.

Erfüllung der Zuwendungsvoraussetzungen

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Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Leitprojektes Virtuelle Fachhochschule, dessen Projektziel unter anderem die Produktion von interaktiven multimedialen Lernmaterialien lag, hat die Technische Fachhochschule Berlin zwölf Online Studienmodule produziert, von denen die ersten bereits im Wintersemester 2001/2002 erstmals im realen Online Studienbetrieb zum Einsatz kamen. Die im Projekt entwickelten Online-Studiengänge Medieninformatik (als Bachelor- und Masterangebot) und Wirtschaftsingenieurwesen (als Bachelor) bestehen aus Präsenzveranstaltungen, selbstgesteuerten und gruppenorientierten Lernphasen zu Hause oder am Arbeitsplatz sowie betreuten, virtuellen Lehrveranstaltungen, die in ein gemeinsames Lernraumsystem eingebettet sind. Zum Ende der Projektlaufzeit im Dezember 2003, ging das Projekt in den dauerhaften Studienbetrieb.

Da im Rahmen der Wikiversität primär auf schon existierende digitale Lernmaterialien zurück gegriffen wird und keine neuen Materialien produziert werden sollen, dienen die Fördermittel in erster Linie zur Anschubfinanzierung der technischen und organisatorischen Realisierung. Nach Ablauf der Projektlaufzeit hat sich die Wikiversität etabliert. Die Unterstützung der Wikiversitäts-Benutzerinnen wird weitgehend dezentral von allen sich beteiligenden Hochschulen getragen. Die Finanzierung der technischen Infrastruktur kann ebenfalls anteilig von den Hochschulen oder beispielsweise durch Sponsoring geleistet werden.

Wie die Nutzung anderer auf der Wiki-Techonologie basierenden Systeme, wie beispielsweise der Wikipedia, zeigt, gibt es eine breite Akzeptanz für den Einsatz dieser Technik, der sich problemlos für den, mit dem vorliegenden Projektantrag avisierten, Bereich E-Learning adaptieren lässt. Der offene Charakter und die vielfältigen Partizipationsmöglichkeiten für Einzelpersonen, Bildungseinrichtungen und Hochschulen stellen eine sehr niedrige Einstiegsschwelle dar. Es ist daher davon auszugehen, dass die geforderte Erreichung einer kritischen Masse von Nutzungsfällen relativ schnell erreicht werden kann.

Mit der Wikiversität würde die deutsche eScience-Infrastruktur um ein universelles und vor allem leicht zu bedienendes Werkzeug bereichert werden. Die flexible Struktur der Wikiversität, die systematische Katalogisierung, die Verwendung von Metadaten ermöglichen das Speichern und das sichere Wiederauffinden beliebiger digitaler Lernmaterialien.

Originalität/Innovationshöhe der vorgeschlagenen Ansätze

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Das deutsche Projekt "Wikipedia" http://wikipedia.de, ein Ableger der aus den USA kommenden offenen Enzyklopädie http://wikipedia.org, hat phänomenal gezeigt, wozu Internet-basierte Zusammenarbeit fähig sein kann. In Mai 2001 gestartet, verzeichnet das Projekt im September 2004 bereits über 140.000 Artikel zu diversen Themen. Dies alles erfolgte ohne große Förderung, sondern lediglich durch die Bereitstellung von Serverleistungen durch die Wikimedia Foundation. In einer beispiellosen "Graswurzelanstrengung" ist es gelungen, eine hochwertige Enzyklopädie zu schaffen, deren Inhalte kostenlos über die GNU Public Lizenz zur Nutzung und Weiterverwertung bereitstehen.

Der Erfolg von Wikipedia ist das sehr einfach gehaltene Konzept: Schreiben kann jeder - ohne Anmeldung. Dadurch entfällt die umständliche und komplexe Rechtevergabe, die eine unnötige Nutzungshürde vieler aktueller Lernraumsysteme darstellt. Es gibt in Wikipedia sowohl die Möglichkeit, anonym zu schreiben (jedoch unter Angabe der IP-Nummer, Datum und Uhrzeit, also auffindbar) oder unter einem selbstgewählten Namen. Findet man, dass der vorangegangene Autor Unsinn geschrieben hat, sich nicht ausführlich genug mit dem Thema beschäftigt hat oder dass schlicht und einfach eine Ergänzung notwendig ist, kann man selber Korrekturen anbringen. Statt im Chaos auszuarten, ist daraus eine teilweise erstaunlich gute Enzyklopädie entstanden, die sich durchaus an der Enzyklopädie Britannica messen lassen kann (Siehe c't 14/2004, S. 38, http://www.heise.de/ct/04/14/038/default.shtml).

Dasselbe verblüffend einfache Prinzip kann auf die Aufbewahrung und das Angebot von eLearning-Materialien angewendet werden. Es werden Materialen (das kann alles umfassen, von einer einfachen Grafik bis hin zu einem kompletten Kurs) in die Struktur eingestellt. Dies kann durch jede interessierte Person geschehen: Professorin, Assistentin, Studentin, interessierte Laien. Autorinnen können dabei ihre Materialien mit kurzen Kommentaren versehen und mit Metadaten verschlagworten, oder auch nicht, denn das alles kann auch im Nachhinein jederzeit noch geschehen. Auch alle anderen Benutzerinnen haben die Möglichkeit Änderungen und Ergänzungen vorzunehmen.

Um Materialen für die Lehre aufzufinden, dienen mehrere Verfahren. Zum einen ist die bekannte Struktur einer Hochschule, gegliedert in Fachbereiche die ihrerseits aus Fächern bestehen, vorgegeben. Im Gegensatz zu einer realen Hochschule können Fächer aber durchaus unter mehreren Fachbereiche aufgefunden werden, z.B. Medieninformatik sowohl unter Medien als auch unter Informatik. Als weiteres Verfahren werden Katalogisierungen vorgenommen - es ist mit der Open Source Wiki-Software trivial möglich, solche Katalogisierungen umzusetzen, sie müssen nur aufgestellt werden. Als letztes Verfahren für das Auffinden von Materialen dient LOM - Learning Objects Metadata. Ein entsprechendes und in die Wiki-Software integriertes Verfahren für die Auszeichnung und das Editieren von Metadaten wird ihm Rahmen des Projekts entwickelt.

Das Innovationspotential ergibt sich aus der Kombination von Vorhandenem mit ein wenig Neuem sowie durch einen "missionarischen Anschub", um eine hochwertige Bibliothek von eLearning Materialien wirklich nutzbar zu machen. In Anbetracht der in den letzten Jahren durch das BMBF geförderten Projekte zu Neue Medien in der Bildung gibt es bereits eine Vielzahl von sehr guten, multimedialen Lerneinheiten. Leider sind durch die Vielzahl der Plattformen, der Verschlagwortungsverfahren, oder die Verwertungszwänge nur wenige offen zugänglich, obwohl Sie durch Steuermittel finanziert worden sind. Die Wikiversitäts-Redaktion soll auf die verschiedenen Rechteinhaber zugehen, und sie davon überzeugen ihre Arbeiten unter die Creative Commons http://www.commoncontent.org/ Lizenz zu stellen und in der Wikiversität zu publizieren.

Wer etwas nützliches in der Wikiversität findet, wird ermuntert Eigenes oder Veränderungen und Ergänzugen wieder einzubringen. So entsteht eine Allmende, um Volker Grassmucks Begriff zu verwenden, dass heisst, wenn man so will, ein Creative Commons des deutschsprachigen eLearning. Jede darf nehmen, jede darf geben, alle haben davon Nutzen.

Erfolgsaussichten mit Ergebnisverwertung

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(insbesondere der Vorstellungen zur Eigenfinanzierung nach Projektende; Produkt/Dienstleistungsdefinition, Geschäftsmodellpläne, hierzu vergleichbare Projekte angeben, zu denen wir bereits im Bilde sind)

Schlüssigkeit des Konzepts

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Eignung des Standorts

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Jede Stadt in Deutschland, eine entsprechende Breitbandkapazität und sichere Stromversorgung vorausgesetzt, wäre geeignet, die Wikiversität zu hosten.

Dennoch spricht einiges für Berlin als Standort, sowohl für die Server (-Hardware) als auch für die Projektadministration. Das Labor Online-Learning der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH Berlin) hat umfangreiche Vorkenntnisse in der Koordination und Durchführung von BMBF Projekten und darüber hinaus bereits weitreichende Erfahrungen im Betrieb, dass heißt auch im Hosten, von eLearning Angeboten.

So werden beispielsweise alle Online-Studienmodule, die über die Virtuelle Fachhochschule angeboten werden zusätzlich an der TFH Berlin gehalten, um bei Problemen, die mit dem Betrieb des Learning Management Systems an der FH Lübeck (der Projektleitung bei der VFH) auftreten können, eine schnelle und für die Studierenden kaum spürbare Notfalllösung zu haben. Darüber hinaus hat das Labor Online-Learning praktisches Know-how in der Administration und dem Einsatz kommerzieller (Blackboard, Clix, schenck vision) und auf Open Source basierender (dotLRN, Moodle) Learning Management Systeme. Derzeit betreibt es das LMS Moodle, dass primär im Bereich des Blended Learning und der wissenschaftlichen Weiterbildung eingesetzt wird.


Umfang der Vorleistungen

Umfang der Eigenbeteiligung

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