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Wikimedia Deutschland/2012 Programme Plan/de

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Wirtschaftsplan 2012 von Wikimedia Deutschland e.V. (Version 2.0)


» … damit die Arbeit der vergangenen Jahrhunderte nicht nutzlos für die kommenden Jahrhunderte gewesen sei; damit unsere Enkel nicht nur gebildeter, sondern gleichzeitig auch tugendhafter und glücklicher werden, und damit wir nicht sterben, ohne uns um die Menschheit verdient gemacht zu haben.« 


Denis Diderot (1713-1784)


Einleitung

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Wikipedia ist die Erfolgsgeschichte des Internets: Gegründet 2001 von Jimmy Wales, entstanden bis heute etwa 20 Millionen Artikel in über 280 Sprachen. In deutscher Sprache liegen mehr als 1,3 Millionen Wikipedia-Artikel vor – Tendenz steigend. Weit über 12 Millionen Mediendateien stehen in dem größten freien Medienarchiv „Wikimedia Commons“ zur freien Nutzung zur Verfügung.

Grundlage dieses enormen Erfolgs ist das kontinuierliche Engagement von Tausenden von Freiwilligen, die jeden Tag neue Artikel schreiben, den Bestand pflegen und erweitern, Bilder und Illustrationen hochladen, Rechtschreibfehler korrigieren und vieles mehr. Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e.V. setzt sich seit 2004 für alle Wikimedia-Projekte, und zuvorderst für Wikipedia – die freie Enzyklopädie, ein. Wir fördern die Arbeit der ehrenamtlichen Autoren, wir betreiben eine technische Infrastruktur, klären über Freies Wissen in den Medien, an Schulen und Universitäten auf, und fördern Projekte, die die Idee des Freien Wissens in vielen Bereichen umsetzen.

Das bisher Erreichte ist zweifellos großartig, aber Wikipedia ist alles andere als fertig, und Freies Wissen ist nicht ohne Herausforderungen. Es sind drei Entwicklungen, die für die Zukunft von Wikipedia herausragende Bedeutung haben, und die daher auch den Schwerpunkt der Arbeit des kommenden Jahres von Wikimedia Deutschland bilden sollen:

  1. Die Anzahl der Autoren in der deutschsprachigen Wikipedia stagniert, die Anzahl der im Projekt verbleibenden neuen Autoren sinkt dramatisch.
  2. Wikipedia spricht zwar viele soziale Gruppen als Leser an, in der Zusammensetzung der Autorenschaft spiegelt sich jedoch nicht die Vielfalt der Gesellschaft wieder.
  3. Wikipedia wird intensiver denn je genutzt, die Hintergründe (Konzept des Freien Wissens, Partizipationsmöglichkeiten, etc.) sind jedoch vielfach unbekannt.

Aus diesen drei Entwicklungen, die im Verlauf dieses Plans detailliert untersucht werden, ergeben sich die wichtigsten Handlungsfelder des Vereins für das Jahr 2012: Förderung der Arbeit der Freiwilligen, Ausbau der Qualitätsinitiativen und die Propagierung Freien Wissens in Politik, Kultur und Medien.

Der vorliegende Entwurf für den Wirtschaftsplan 2012 analysiert die Hintergründe dieser Entwicklung, entwirft entsprechende Ziele, die erreicht werden müssen, um diesen Entwicklungen zu entgegnen, und stellt erste Maßnahmen und Projekte dazu vor. Schließlich werden diesen Zielen die dem Verein zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel zugeordnet.

Neu hierbei ist die Beteiligung der Mitglieder und der Öffentlichkeit an diesem Prozess: Indem der Entwurf des Wirtschaftsplans acht Wochen vor der Mitgliederversammlung, die am 19. November in Hannover stattfinden wird,[1] öffentlich vorliegt, besteht für alle Interessierten die Möglichkeit zur Debatte der vorgestellten Ziele. Die Mitglieder des Vereins haben darüber hinaus die Möglichkeit, durch entsprechende Änderungsanträge direkten Einfluss auf die Schwerpunktsetzung des kommenden Jahres zu nehmen.

Mitte September 2011 fanden in fünf Städten jeweils ein Wikimedia Forum zum Wirtschaftsplan statt, auf dem insgesamt mehr als 60 Mitglieder und Interessierte Fragen zum Plan stellen konnten, Kritik äußerten und Vorschläge erarbeiteten.

Die im Folgenden vorgeschlagenen Ziele sind anspruchsvoll, die selbst gesetzte Messlatte des Erfolgs ist hoch – doch angesichts der enormen gesellschaftlichen Bedeutung des Freien Wissens sind sie angemessen und notwendig. Sie sind jedoch nur zu erreichen, wenn Mitglieder, interessierte Öffentlichkeit, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter des Vereins und alle, die sich Freiem Wissen verbunden fühlen, zusammenarbeiten. Fangen wir an, indem wir uns gemeinsam auf die Ziele für das Jahr 2012 verständigen!

Vorgehen

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Die hauptamtlichen Mitarbeiter des Vereins sind unter Anleitung des Geschäftsführers in vier Schritten vorgegangen, um einen Entwurf für den Wirtschaftsplan 2012 zu erarbeiten:

  1. Zu Beginn stand eine intensive Beschäftigung mit dem strategischen Rahmen der Vereinsarbeit, wie er im Kompass 2020[2] von der Mitgliederversammlung beschlossen wurde. Was bedeuten diese strategischen Vorgaben für unsere tägliche Arbeit, was muss geschehen, um diese Ziele zu erreichen? Und welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflussen unsere Arbeit, welche zentralen Hindernisse für die Förderung Freien Wissens stehen unseren Zielen im Wege?
  2. Darauf basierend wurden die ersten messbaren Ziele entwickelt. Alle diese Ziele müssen klar definiert sein, die Erreichung muss messbar und sie müssen attraktiv, realistisch und terminierbar sein.[3]
  3. Unter Berücksichtigung der laufenden Projekte wurden die geplanten finanziellen Mittel den zu erreichenden Zielen zugeordnet
  4. Basierend auf den geplanten Finanzmitteln pro Ziel wurden erste Maßnahmen entwickelt, die im kommenden Jahr zur Erreichung dieser Ziele umgesetzt werden könnten.

Dieser Entwurf wurde vom Geschäftsführer auf der Vorstandsklausur am 10. September 2011 in Nürnberg detailliert vorgestellt, vom Vorstand beraten, Änderungen eingearbeitet und schließlich verabschiedet.

Nun liegt er den Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit zur Diskussion vor, bevor am 19. November 2011 die Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland e.V. über den Wirtschaftsplan 2012 entscheiden wird.


Sebastian Moleski Pavel Richter
Erster Vorsitzender Geschäftsführer
Wikimedia Deutschland e.V. Wikimedia Deutschland e.V.

Rahmenbedingungen der Arbeit von Wikimedia Deutschland

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Es sind drei aktuelle Entwicklungen, die massiv auf die Förderung Freien Wissens einwirken und die im Zentrum unserer Arbeit stehen müssen:

  1. Die Anzahl der Autoren in der deutschsprachigen Wikipedia stagniert, die Anzahl der im Projekt verbleibenden neuen Autoren sinkt dramatisch.
  2. Wikipedia spricht zwar viele soziale Gruppen als Leser an, in der Zusammensetzung der Autoren spiegelt sich jedoch nicht die Vielfalt der Gesellschaft wieder.
  3. Wikipedia wird intensiver denn je genutzt, die Hintergründe (Konzept des Freien Wissens, Partizipationsmöglichkeiten, etc.) sind jedoch vielfach unbekannt


Autorenschwund und geringe Attraktivität für neue Autoren

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In den Jahren 2010 und 2011 hat die amerikanische Wikimedia Foundation die Editor Trend Study erstellt, um die wesentlichen Entwicklungslinien in der Zusammensetzung der Wikimedia-Autoren zu analysieren.[4] Für die deutschsprachige Wikipedia kommt die Studie zu dem Schluss:

„Die deutschsprachige Wikipedia erlebt von allen Wikipedia-Sprachversionen den schnellsten Rückgang im Prozentsatz neuer Autoren.“ [5]

Dieser Trend zeigt sich deutlich, wenn man die monatlichen Zahlen neuer Wikipedianer über die Jahre erfasst:

Neue Wikipedia Autoren (pro Monat) in der deutschsprachigen Wikipedia

Zugleich zeigt sich auch, dass die „Verweildauer“ von Autoren in der Wikipedia deutlich abnimmt: Lag die Zahl derjenigen, die mehr als ein Jahr nach ihrer Anmeldung aktiv blieben im Juli 2005 noch bei rund 38%, so sank diese Zahl im Juli 2009 auf unter 18%.

Verweildauer vs. Aktive Autoren: Deutschsprachige Wikipedia

Woran liegt das und warum ist es überhaupt ein Problem?

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Wenn erfahrene Autoren der Wikipedia den Rücken kehren, so gehen zwei Dinge verloren: Erstens ein großes Maß an Wissen über die Funktionsweise von Wikipedia, über das enzyklopädische Arbeiten, und über die Abläufe und Strukturen des Projekts. Und zweitens geht mit jedem Autor der Wikipedia auch spezielles Fachwissen verloren, Themenbereiche werden nicht mehr ausreichend bearbeitet, etc.

Verstärkt werden diese negativen Auswirkungen, wenn es zugleich immer schwerer wird, neue Autoren dauerhaft für Wikipedia zu gewinnen: Nicht nur, dass damit die Community de facto kleiner wird und somit das Fundament von Wikipedia in Gefahr gerät; ebenso werden neue Sichtweisen nicht mehr in Wikipedia eingebracht, neues Wissen wird nicht mehr dargestellt und die soziale Zusammensetzung der Wikipedia-Community bleibt unverändert.

Wikipedia ist 2011 zehn Jahre alt geworden; in diesen zehn Jahren haben sich Strukturen, Regeln und Konventionen entwickelt, die für Neuautoren nicht immer nachvollziehbar sind. Hinzu kommt, dass Wikipedia auch ein soziales Gefüge ist, das von Kommunikationsformen und von ungeschriebenen Regeln gesteuert wird, die ebenfalls auf neue Wikipedianer abschreckend wirken können.

Als direkte Folge dieser Punkte besteht die Gefahr, dass alle Initiativen von Wikimedia Deutschland zur Gewinnung neuer Autoren ins Leere laufen. Auch wenn es uns gelingt, neue Autoren für Wikipedia zu begeistern – wenn sie sich nicht dauerhaft an Wikipedia beteiligen, weil sie die Struktur nicht verstehen oder sich von den sozialen Gegebenheiten abgeschreckt fühlen, so führt der Aufwand nicht zu dem gewünschten Erfolg.

Der Trend ist eindeutig – die Frage, welche Ursachen dahinter stecken und was man dagegen tun kann, ist deutlich schwieriger zu beantworten. Niemand hat fertige Rezepte für diese Aufgabe in der Schublade. Daher wird es zunächst darum gehen, dass wir das Phänomen besser verstehen, Lösungsansätze entwickeln und diese ausprobieren. Dies wird in enger Abstimmung mit der deutschen Wikipedia-Community geschehen, und in Abstimmung mit den Vertretern anderer Wikipedia-Sprachversionen, die ähnliche Entwicklungen verzeichnen.

Ungleiche soziale Repräsentanz in Wikipedia

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Frauen nutzen Wikipedia sehr intensiv. Obwohl sie mit 64% deutlich häufiger als Leser Wikipedia nutzen als Männer, machen sie unter den Autoren jedoch nur 9% aus. Damit ist der Frauenanteil unter den aktiven Wikipedianern eindeutig zu gering.

Nicht ganz so deutlich, aber dennoch dramatisch, ist das Ungleichgewicht der Repräsentanz von unterschiedlichen Altersgruppen in der Wikipedia:

Die aktuelle Autoren-Erhebung[6] zeigt eine deutliche Dominanz der 15- bis 30-jährigen und der 40-50 Jahre alten Autoren. Besonders auffallend ist dabei, dass die im Netz stark vertretene Gruppe der über 50-jährigen[7] in der Wikipedia als Autoren deutlich unterrepräsentiert ist.

Welche Folgen haben diese Trends?

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Zunächst führt die fehlende Repräsentanz von bestimmten Gruppen zu einem schlechteren Klima für alle Autoren der Wikipedia. Kommunikationsformen, die in der dominierenden Gruppe der Männer im Alter von 15-30 bzw. 40-50 auftreten, können für Menschen anderen Alters oder für Frauen abschreckend wirken. Zugleich legen alle entsprechenden Untersuchungen aus der Arbeitswelt nahe, dass sich bei einer Zunahme des Frauenanteils an den Wikipedia-Autoren, das Klima für alle Autoren verbessern würde.

Zweitens führt die Unterrepräsentation von Frauen und von bestimmten Altersgruppen schlicht zum Fehlen bestimmter Perspektiven; frauenspezifische Sichtweisen sind deutlich unterrepräsentiert, Erfahrungswissen älterer Menschen geht verloren, ganze Themenbereiche sind nicht ausreichend bearbeitet. Die Folge ist eine geringe Diversität des Wissens.

Aufklärung über Wikipedia

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Wikipedia wird zwar immer intensiver genutzt, die Hintergründe über Wikipedia sind jedoch vielfach unbekannt. Auch wenn jeder Wikipedia-Inhalte nutzen kann, ohne sich näher mit dem Projekt zu beschäftigen, führt mangelndes Wissen über Freies Wissens, über Partizipationsmöglichkeiten, über die Offenheit von Wikipedia und der damit verbundenen Gefahren, etc. zu Missverständnissen und Fehleinschätzungen. Dies wird in den Anfragen, die täglich an das Support-Team gerichtet werden, deutlich, aber auch an den inhaltlichen Fehlern vieler Medienberichte über Wikipedia, sowie anhand der unkritischen Verwendung von Wikipedia-Inhalten an Schulen und Universitäten.

Und es gibt zwei direkte Auswirkungen für Wikipedia, wenn die dem Projekt zugrundliegenden Konzepte nicht bekannt sind: Institutionen, die auf wahren Wissens-Schätzen sitzen (wie etwa Museen, Galerien, Archive, Bibliotheken), wissen nichts von den Möglichkeiten, die Wikipedia ihnen bietet in der Verbreitung dieses Wissens. Damit bleibt Wissen der Menschheit, das über Jahrhunderte gesammelt und aufbereitet wurde, unfrei.

Doch auch Wikipedia hat mittlerweile einen solchen Wissens-Schatz: Mehr als 1,3 Millionen Artikel allein in deutscher Sprache und über 13 Millionen Bilder und Videos stehen bereit. Und doch wissen viele Menschen nicht, dass sie diesen Schatz frei nutzen können, dass sie die Inhalte verändern, weiternutzen, verbreiten können. Dieser wichtige Teil am Konzept des Freien Wissens ist es, den wir deutlich mehr herausstellen müssen.

Und nicht zuletzt: Erfolg schafft Verantwortung. Wikipedia ist enorm gewachsen, nicht nur als Enzyklopädie, sondern als erste (und leider oft auch einzige) Informationsquelle für alle Menschen, die etwas wissen möchten. Wikipedia ist damit ein Wissenssprungbrett für Millionen Menschen. Jeden Monat greift fast ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands auf ein Wikimedia-Angebot zu. 38% aller Grundschüler nutzen Wikipedia mindestens einmal in der Woche,[8] 53% aller Lehrer geben an, Wikipedia als wichtigste Webseite für die Unterrichtsvorbereitung zu nutzen.[9] Und die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags nennt Wikipedia das „prominenteste Beispiel gemeinschaftlicher Wertschöpfung“[10] im Internet.

Zielsetzung für 2012

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Basierend auf der vorhergehenden Analyse schlagen wir die Fokussierung auf drei Bereiche vor:

  1. Förderung von Freiwilligen durch Aufbau entsprechender Kapazitäten
  2. Steigerung der Qualität von Wikipedia-Inhalten und Förderung der Autoren
  3. Aufklärung über Wikipedia und Freie Inhalte, mehr Freie Inhalte und vermehrte Nutzung von Wikipedia-Inhalten außerhalb der Wikimedia-Projekte.

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Operative Ziele

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[A] Freiwilligenförderung

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Für Freiwillige wird das Erstellen, Verbessern und Verbreiten Freien Wissens einfacher und ihre Kompetenzen werden bedürfnisgerecht gefördert. Dazu werden Strukturen zur Unterstützung nachhaltig weiterentwickelt. 2012 werden damit mindestens doppelt so viele Freiwillige erreicht wie 2011.


Ausgangssituation

Um die Zukunft der Wikimedia-Projekte zu sichern, ist die Förderung bereits aktiver Mitarbeiter ebenso unerlässlich wie die angestrebte Gewinnung neuer Autoren. Unsere Förderung muss Räume für den Community-übergreifenden Wissenstransfer und die Vernetzung der Freiwilligen untereinander schaffen. Freiwillige sollen in die Lage versetzt werden, ihre Zeit in den Projekten noch effektiver zu nutzen. Die Unterstützung soll vor allem praktisch anwendbare Fähigkeiten vermitteln, und sich an den Bedürfnissen der Ehrenamtlichen orientieren.

Beispiel-Maßnahmen

Community-Veranstaltungen, in denen sich Freiwillige gegenseitig unterstützen und zusammenarbeiten (WikiConvention, Wiki loves Monuments, Redaktionstreffen, Wikipedia trifft…), werden finanziell und/oder logistisch unterstützt. Dies gilt ebenso für die Organisation von Treffen spezieller Gruppen (OTRS, Mentoren, Referentencamps, Schreibwettbewerb), die Bereitstellung von Literatur, elektronischer Datenbanken und Equipment für die Artikelarbeit oder Ideenwettbewerbe für Projekte zur Förderung Freien Wissens (WissensWert).


Messbare Indikatoren

Mit 1.500 Teilnehmen oder Nutzern der Unterstützungsmaßnahmen werden im Jahr 2012 doppelt so viele Freiwillige erreicht wie 2011. Dazu werden 20 verschiedene Maßnahmen durchgeführt und rund 80% der Teilnehmer von Maßnahmen schätzen sich anschließend kompetenter, oder sehr viel kompetenter ein, und sind mit den Maßnahmen zufrieden. Dies wird durch standardisierte Umfragen der Selbsteinschätzung der Teilnehmer gemessen und zwar vor, unmittelbar im Anschluss an die Veranstaltung, und nochmals 6 Monate später. Die inhaltliche und methodische Qualität der Angebote wird dabei von den Teilnehmern zu mindestens 80 % positiv bewertet.

Für das operative Ziel Freiwilligenförderung ist ein Budget von 270.000 Euro veranschlagt.


[B] Politische Arbeit

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2012 schaffen wir die fachlichen Grundlagen, um eine politische Hebelwirkung zu entfalten. Bereits Ende des Jahres werden unsere Positionen in einem Maße nachgefragt, dass Beschränkungen für die Erzeugung und Verbreitung Freien Wissens künftig schwerer durchsetzbar sind.


Ausgangssituation

Am Beginn unserer operativen Planung stand eine Gefahrenanalyse. So bestehen neben den internen Risiken für Wikimedia-Projekte (Autorenschwund, mangelnde Benutzerfreundlichkeit, etc.), ebenso benennbare externe Gefahren für die Bewegung Freien Wissens (z.B. auf urheberrechtlicher, haftungsrechtlicher und äußerungsrechtlicher Ebene). Tendenzen zu einer für uns ungünstigen Gesetzgebung frühzeitig zu erkennen und möglichst entgegen zu wirken, ist somit eine Grundaufgabe.

Die Voraussetzungen für erfolgreiches Lobbying sind jedoch bislang unzureichend. Vor allem fehlen ausgearbeitete Positionen in zentralen Gestaltungsfragen, die nach außen kommunizierbar sind.

Parteien, Interessenverbände, Dachorganisationen und angeschlossene Publikationen (z.B. Mitgliederzeitschriften von ver.di, Corporate Media) werden als Ansprechpartner zukünftig noch wichtiger werden.


Beispiel-Maßnahmen

Um den Verein und seine Positionierung klarer nach außen zu konturieren, werden wir verstärkt Textdokumente (Positionspapiere und Stellungnahmen) vorhalten, um eine konsistente Vereinslinie in zentralen Gestaltungsfragen zu entwickeln. Regelmäßige Konsultationen mit Parlamentariern, politischen Think-Tanks (z.B. Progressives Zentrum) und parteinahen Stiftungen, sowie der Einstieg in eigene öffentliche Veranstaltungsreihen sollen die Sichtbarkeit von Wikimedia Deutschland erhöhen.

In 2012 werden wir das direkte Gespräch mit Parlamentariern, politischen Think-Tanks und parteinahen Stiftungen verstärkt suchen. Das direkte Gespräch, der Aufbau von dialogischen Beziehungen mit Entscheidern und Referenten auf der Arbeitsebene, ist durch nichts zu ersetzen.

Die Erarbeitung und Veröffentlichung von Positionspapieren und Stellungnahmen des Bundesministeriums der Justiz (BMJ), zu für uns politisch relevanten Themen, gehört zu den vordringlichsten Maßnahmen. Diese sollten allerdings nicht in Blog-Beiträgen o.ä. versteckt werden, sondern möglichst einfach über die Internetseite des Vereins oder eine Internet-Recherche (siehe unten) aufgefunden werden.

Des Weiteren möchten wir uns verstärkt an öffentlichen Debatten beteiligen oder diese sogar initiieren. Der geplante Community-Space gibt uns die Möglichkeit, zu einer Anlaufstelle für Wikipedianer und eine netzpolitisch interessierte Öffentlichkeit zu werden. Es wird jedoch häufig von der Polarisierungs- bzw. Skandalisierungsfähigkeit bestimmter Themen (z.B. unzureichende Nutzung gebührenfinanzierter Inhalte) abhängen, ob wir stärker in den gesellschaftlichen Mainstream ausgreifen können.

Wir gehen derzeit von der Veröffentlichung eines Referentenentwurfes für den „Dritten Korb“ Ende 2011 aus. Der „Dritte Korb“ bezeichnet das dritte Teilpaket zur Anpassung des deutschen Urheberrechts an die Erfordernisse einer vernetzten Informationsgesellschaft. Kernthemen des Dritten Korbs werden Regelungen für ein Presseverlegerleistungsschutzrecht, die Regelung im Umgang mit verwaisten Werken und möglicherweise ein unabdingbares Zweitveröffentlichungsrecht (zur Förderung von Open-Access-Publikationen) sein. Aus den Anhörungen des Bundesjustizministeriums und den bisher erfolgten Gesprächen haben wir nur noch geringe Hoffnungen, innerhalb des Dritten Korbs eine gesetzliche Regelung zu finden, die für Freie Inhalte brauchbar sein wird. Wir verfolgen daher die Überlegung, möglichst frühzeitig mitzuhelfen, in einem kommenden „Vierten Korb“ – und einer anderen Regierungskonstellation – genau die Themen zu platzieren, die für die Erstellung, Verbreitung und Nutzung Freier Inhalte möglichst hilfreich sind. Dies wird ein Unterfangen sein, das nur im Verbund mit anderen starken Partnern umgesetzt werden kann.

Neben Themen wie Leistungsschutzrechten und Urheberrecht ist eine funktionierende Arbeitsbeziehung zur Politik entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung von vielen Projekten des Vereins: So sind wir zwar immer erfolgreicher in der Ansprache von Schulen, um vor Ort mit ehrenamtlichen Referenten im Rahmen des Schulprojekts Schüler über den Umgang mit Wikipedia zu informieren und entsprechende Medienkompetenz aufzubauen. Aber selbst wenn wir 400 oder 500 Schulen im Jahr besuchen, so erreichen wir damit nur einen Bruchteil der Schüler eines Jahrgangs. Daher werden wir parallel mit Bildungsministerien zusammenarbeiten, um mittelfristig diese Inhalte als Bestandteil von Lehrplänen und der Lehrerausbildung zu etablieren.

Messbare Indikatoren

Eine Evaluierung unserer politischen Arbeit sollte also vor allem die aufgebrachten Netzwerkaktivitäten und die Reputationsgewinne von Wikimedia Deutschland als glaubwürdigem Förderer der Wissensgesellschaft in den Blick nehmen:

In 2012 werden wir 30 Einzeltermine mit relevanten Mitgliedern aller fünf Bundestags-Fraktionen wahrnehmen.

In 2012 werden wir mindestens 10 Positionspapiere, z.B. zu Open-Government-Data, Umgang mit verwaisten Werken, Bedeutung von Metadaten, Gemeinfreiheit öffentlicher Daten erstellen und öffentlich machen.

In 2012 werden uns Anfragen für Stellungnahmen aus mindestens drei Bundesministerien erreichen.

Ende 2012 enthält eine domänenspezifische Google-Abfrage (bundestag.de) bei relevanten Begriffen im Kontext Freien Wissens in den ersten zehn Treffer-Dokumenten Referenzierungen auf Wikimedia Deutschland.

Das Budget für die Politische Arbeit wurde mit 140.000 Euro veranschlagt.


[C] Organisationsentwicklung

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Ende 2012 hat der Verein die Grundlagen gelegt, um eine bundesweit in der Fläche operierenden Organisation zu werden. Es wurden Strukturen geschaffen, die den Austausch zu Themen des Freien Wissens auf regionaler und lokaler Ebene fördern.


Ausgangssituation

Um auf Dauer erfolgreich zu sein, soll Wikimedia Deutschland eine echte Mitgliedsorganisation werden – die organisatorische Verkörperung einer bundesweiten Bewegung für Freies Wissen. Der Verein soll nicht nur in Berlin eine starke Präsenz haben, sondern bundesweit als gesellschaftlicher Akteur sichtbar und für seine Mitglieder präsent und erreichbar sein. Auch für die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, die Wikimedia anstrebt ist es unabdingbar, dass überall in Deutschland eine wahrnehmbare Basisbewegung für Freies Wissen heranwächst, die lokal und regional für ihre Ziele eintritt.

Mit seiner starken und wachsenden Mitgliederbasis verfügt der Verein über ein beachtliches, bislang kaum genutztes Potential. Neumitglieder bei Wikimedia sind nicht mehr nur technikaffine „Geeks“, sondern auch politisch interessierte Bürger, die vermutlich einen hohen Grad an Aufgeschlossenheit gegenüber Wikimedia-Anliegen aufweisen. Einzelne Mitglieder vor Ort wissen teilweise noch gar nicht voneinander. Ihnen soll die Möglichkeit geboten werden, sich zusammenzuschließen und miteinander aktiv zu werden.


Beispiel-Maßnahmen

Um diese Annahme zu überprüfen soll zunächst der Dialog mit der Mitgliedschaft gesucht werden: Wie sehr soll sich Wikimedia regionalisieren und lokalisieren? Wie groß ist das Interesse an Vereins- und lokaler Öffentlichkeitsarbeit? Diese Frage soll in geeigneter Form gestellt und beantwortet werden. Maßnahmen diese Situation zu eruieren sind eine Mitgliederbefragung, ein Diskussionsangebot im Wikimedia-Forum und eine Wikimedia-Zukunftswerkstatt.

Die Einrichtung des lokalen Wikimedia Forums wird ausgebaut und verstetigt. Hiermit wird Wikimedia-Mitgliedern und Interessierten eine Plattform geboten, um sich lokal zu Themen des Freien Wissens zu informieren und auszutauschen, mit Impulsreferaten durch Vereinsmitarbeiter oder externe Fachleute, Filmvorführungen, Diskussion, etc.

Wikimedia Deutschland wird im kommenden Jahr als Pilotprojekt die Gründung mehrerer Wikimedia-Lokal- oder Regionalgruppen anregen und fördern. Hierzu müssen organisatorische und inhaltliche Konzepte erarbeitet und personelle Ressourcen bereitgestellt werden. Gruppen müssen einen festen Ansprechpartner in der Geschäftsstelle haben, ihre Rolle innerhalb des Vereins muss definiert und anerkannt sein. Die Gruppen werden von der Geschäftsstelle tatkräftig unterstützt, so bei lokaler Öffentlichkeitsarbeit und bei der Durchführung von Veranstaltungen und Aktionen. Auch die Gründung lokaler Community-Stützpunkte ist ein Schritt in Richtung Regionalisierung.

Messbare Indikatoren

Der Anteil der Mitglieder, die sich im Vereins-Wiki und an der Mitgliederversammlung beteiligen, soll sich bis Ende 2012 im Vergleich zum Stand August 2011 verdoppeln. 20 Wikimedia-Foren finden in mindestens fünf verschiedenen Bundesländern statt und 80% des Besucherfeedbacks ist positiv. Dazu gründen sich mindestens fünf Lokal- oder Regionalgruppen und haben je mindestens fünf aktive Mitglieder.

Zur Umsetzung der Ziele zur Organisationsentwicklung sind 157.500 Euro kalkuliert.



[D] Qualitätssteigerung mit technischer Unterstützung

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Zur Unterstützung der Qualitätssteigerung der Wikipedia-Inhalte entwickelt der Verein Hilfsmittel für die redaktionelle Arbeit. Diese basieren auf Qualitätsindikatoren und einer zentralen Verwaltung von strukturierten Daten. Mindestens zwei Fachbereiche nutzen diese erfolgreich.


Ausgangssituation

Qualitätsindikatoren fördern die Weiternutzung und Akzeptanz, weil die Qualität der Inhalte leichter zu ermitteln ist. Diese sollen insbesondere im Rahmen des EU-finanzierten RENDER-Projektes entwickelt werden. Zwar kann die Qualität eines Artikels nie vollständig automatisch bewertet werden, es können aber doch nützliche Hinweise gegeben werden, wo es für Autoren eventuell etwas zu verbessern gibt, oder Leser besonders kritisch sein sollten.


Beispiel-Maßnahmen

Eine praktische Anwendung solcher Qualitätsindikatoren wäre die automatische Erstellung von Listen für einzelne Fachbereiche, die Artikel auflisten, die mehr Aufmerksamkeit benötigen.

Die zentrale Speicherung von strukturierten Daten durch das Wikidata-Projekt (also zum Beispiel Daten, die in InfoBoxen angezeigt werden) steigert die Qualität, da solche Fakten nur noch einmal, und nicht mehr in jeder Sprache gewartet werden müssen. Dadurch bleibt mehr Zeit, die Daten zu prüfen und zu verknüpfen. Zudem ist vorgesehen, jedes einzelne Faktum mit Einzelnachweisen zu versehen und diese auch maschinell auswertbar zu machen. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel schnell alle Daten finden, die aus einer Quelle stammen, die sich als unzuverlässig erwiesen hat.


Projekt Wikidata

Wikidata ist ein Projekt von Wikimedia, mit dem Ziel, jedem einen offenen und freien Zugriff auf Daten zu ermöglichen, die von der Allgemeinheit gesammelt und gepflegt werden. Dies wird Wikimedias Ziel unterstützen, jedem einen freien Zugang zu der Gesamtheit des Wissens der Menschheit zu ermöglichen. Wikidata wird eine Infrastruktur errichten, die es den anderen Wikimedia-Projekten ermöglicht, auf zentrale Daten zuzugreifen, ähnlich wie es Wikimedia Commons heute für Multimediadateien anbietet. Das Projekt wird in drei Phasen implementiert:

1) Aufbau einer zentralen InterWiki-Datenbank, 2) Unterstützung für das Anzeigen von Daten in InfoBoxen, und 3) Unterstützung für das Darstellen automatisch erstellter Listen und Zusammenfassungen in Artikeln der Wikipedia.

Wikidata läuft auf MediaWiki, wie auch die anderen Wikimedia-Projekte. Dies hält die erwarteten Wartungskosten für die Wikimedia Foundation niedrig, indem die Softwareumgebung nicht weiter heterogenisiert wird. MediaWiki wird um eine gezielt angepasste Version von Semantic MediaWiki erweitert, womit eine bereits weitverbreitete und getestete Erweiterung Verwendung findet. Der Tradition anderer Wikimedia-Projekte folgend, zielt Wikidata nicht auf eine perfekte Lösung, sondern darauf, den bestehenden Status deutlich zu verbessern und gleichzeitig einen klaren Pfad anzubieten, wie sich das System in Zukunft mit der Community zusammen weiter verbessern lassen wird.

Wikimedia Deutschland soll das Projekt leiten. Dabei koordiniert Wikimedia Deutschland verschiedene externe Partner dabei, sie in bestimmten Teilaufgaben zu unterstützen. Die Wikimedia Foundation wird am Ende Wikidata abnehmen, operativ betreiben und später warten.

Die Finanzierung erfolgt dabei ausschließlich über externe Partner, Spendengelder werden nicht verwandt.


Für das Projekt „Wikidata“ sind 870.000 € für das Jahr 2012 vorgesehen, die Gesamtlaufzeit des Projekts beträgt ca. 18 Monate

Messbare Indikatoren

Als Erfolgskriterium soll dienen, ob die Mehrheit der befragten Mitarbeiter von mindestens zwei Redaktionen die neuen Listen als hilfreich empfinden.

Erfolgskriterium für die zentrale Speicherung von strukturierten Daten ist die Nutzung von Wikidata: bis Ende 2012 sollen mindestens 100.000 Datensätze existieren, die jeweils von einer Wiki-Seite verwendet werden. Außerdem soll mindestens ein externer Dienst mit mehr als 100.000 Nutzern die Informationen aus Wikidata verwenden - möglicherweise ist das aber erst 2013 zu erreichen.

Um diese Ziele zu erreichen sollen 2012 insgesamt 1.080.000 € eingesetzt werden, wovon 870.000 auf das extern finanzierte Wikidata-Projekt entfallen.



[E] Autorengewinnung und –vielfalt

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Um die Zahl der Anmeldungen und die Verweildauer neuer WP-Autoren zu erhöhen, werden technische und soziale Hürden gesenkt. Ende 2012 partizipieren 50% mehr Frauen an der deutschsprachigen Wikipedia und den Aktivitäten von WMDE im Vergleich zum Vorjahr.


Ausgangssituation

Durch die Editor Trends Study ist der Rückgang an Autoren belegt. In der deutschsprachigen Wikipedia ist dieser Rückgang besonders stark bemerkbar. Perspektivisch gefährdet es die freie Enzyklopädie, wenn neue Autoren nicht motiviert sind, in den Projekten aktiv zu bleiben: Es droht die Gefahr des Überalterns der Autorenschaft, bis zu einem Punkt, an dem Projekte mangels Freiwilliger nicht mehr gepflegt werden könnten.

Ein weiterer Aspekt des Autorenschwunds ist mangelnde Diversität. Größere Vielfalt innerhalb der Autorenschaft von Wikipedia führt zu höherer Qualität der Artikel. Nur wo unterschiedliche Persönlichkeiten gemeinsam an Inhalten arbeiten, entstehen innovative Arbeitszusammenhänge. Das ist aus der Unternehmensforschung und dem Vielfältigkeitsmanagement bekannt. Auch Wikipedia und ihre Schwesterprojekte können soziale Vielfalt konstruktiv nutzen. Um eine deutliche Verbesserung zu erreichen, bieten sich in den Wikimedia-Projekten Maßnahmen an, die auf im sozialen Vergleich deutlich unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen abzielen. Die zahlenmäßig größte dieser Gruppen sind Frauen.


Beispiel-Maßnahmen

Eine Maßnahme zur Vergrößerung der Vielfalt ist es, Umfragen unter aktiven und ehemaligen Autoren auszubauen. Sie können helfen, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Motivation, Verweildauer oder Diversität von Autoren zu gewinnen. Des Weiteren helfen gezielte Veranstaltungen wie Seminare oder Workshops, um qualifizierte Autoren mit Fachwissen (z.B. Handwerker, Akademiker etc.) an Wikipedia heranzuführen. Eine Perspektive für den akademischen Wikipedia-Einsatz etabliert das „Campus Ambassadors Program“. Hierbei stellen sich Vertreter der Wikipedia-Gemeinschaft als Ansprechpartner an Hochschulen in ihrer Nähe zur Verfügung. Unter anderem organisieren sie Veranstaltungen auf dem Campus, beraten Professoren und unterstützen Studenten bei der Arbeit mit Wikipedia. Testimonial-Kampagnen oder Porträts von Autorinnen eignen sich, um mit weiblichen Vorbildern die Idee und Nutzung Freien Wissens zu bewerben und zu fördern. Ebenso wird mit dem Community-Projektbudget ein Projekt gefördert, dass den Ansatz verfolgt, mehr Frauen an Wikipedia zu beteiligen. Erkenntnisse aus dem Projekt sollen in unsere Arbeit einfließen.


Messbare Indikatoren

Bis Ende 2012 wird der Frauenanteil an den Autoren im Vergleich zu 2011 um 50% gesteigert und somit bei 13% liegen. Messbar wird dies mittels der Autorenumfrage von Wikimedia Deutschland. Auch die Anzahl der Teilnehmerinnen bei Veranstaltungen und Projekten von WMDE wird 2012 im Vergleich zu 2011 um 50% erhöht. Als Ausgangsbasis dient die Auswertung von Veranstaltungen über Teilnehmerlisten, Programmbeiträge oder Projektdokumentationen. Letzteres wurde bisher zum Beispiel bei Anträgen für den Ideenwettbewerb WissensWert und das Community-Projektbudget umgesetzt.

Bis Mitte 2012 ist der Rückgang bei aktiven Neuautoren gestoppt. Die Zahl der Autoren, die 12 Monate nach Erstanmeldung weiterhin aktiv sind, soll dann bis Mitte 2013 um 15 Prozent gestiegen sein. Als Zwischenmarke für dieses Ziel ist Ende 2012 festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt ist bereits knapp ein Drittel des Zuwachses erreicht.

Für das operative Ziel Autorengewinnung und –vielfalt ist ein Budget von 252.500 Euro veranschlagt.



[F] Befreiung von Inhalten

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Bis Ende 2012 bestehen Kooperationen mit mindestens zwei Rechteinhabern, die zur rechtssicheren Freigabe hochwertiger Inhalte führen und Nachahmungseffekte nach sich ziehen.


Ausgangssituation

Die Befreiung von Inhalten ist unmittelbarer Vereinszweck. An sie heften sich die Hoffnungen von vielen Menschen, dass aus einer sozialen, potenziell weltumspannenden Bewegung für „Freies Wissen“ nachweisbare Effekte in Institutionen entstehen. So wollen wir ein freigabefreundliches Klima schaffen, das ein verändertes Denken und Handeln bei staatlichen und kulturellen Werkmittlern voraussetzt. Die weit verbreitete Mentalität des Wegsperrens von Daten und Beständen („unsere Inhalte“) soll sich in einem langfristig angelegten Prozess zu einer Kultur des Teilens entwickeln, die nicht zuletzt einem Ethos von demokratischer Öffentlichkeit entspringt.

Die drei bevorzugten Einsatzfelder für die Befreiung von Inhalten stellen Behörden, kulturelle Einrichtungen sowie Medienanstalten dar. Besonders attraktiv sind Behörden vor allem deshalb, weil deren strukturierte Daten, Fotos oder Textdokumente durch die Steuerzahler bereits vorfinanziert sind.

Die kulturellen Einrichtungen, im Wikimedia-Kontext unter das Akronym GLAM (Galleries, Libraries, Archives, Museums) gefasst, beziehen ihre Attraktivität dadurch, dass sie kuratierte Sammlungen beherbergen. Dadurch können auf relativ einfache Weise inhaltliche Verknüpfungen zu enzyklopädischen Fachbereichen in WP hergestellt werden. Zudem sind die Potenziale für die Übernahme von Wikipedia-Inhalten im Ausstellungskontext (z.B. über QR-Codes bei Exponaten) sehr reichhaltig.

Medienanstalten wiederum sind attraktiv durch die Fülle an Dokumenten und Nachrichtenmaterial, das sie produzieren und versenden. Zu viel davon schlummert in Archiven und Mediatheken. Diese Verknappung ist künstlich und im Hinblick auf die Bedürfnisse einer modernen Wissensgesellschaft im Grunde nicht hinnehmbar. Nicht nur konfektionierte Sendungsinhalte könnten dabei einer Nachnutzung zugeführt werden, sondern auch Ergebnisse der Zuschauerforschung, Quellcodes unter einer Open-Source-Lizenz, auslesbare Daten (etwa bei Statistiken, Wahlanalysen, etc.), Web-Tools zur vertiefenden Themenrecherche.

Beispiel-Maßnahmen

Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen wir vor allem Musterbeispiele, die öffentlichkeitswirksam kommuniziert und von anderen Einrichtungen eigenständig nachgeahmt werden können. Wir schlagen den Aufbau einer Übersicht zu Lizenz- und Freigabestandards der 100 größten Bundesbehörden (nach Budget) vor. Diese könnte durch die Community, aber auch anderen Stakeholdern bei der Wissensbefreiung (z.B. Open Knowledge Foundation) ein orientierendes Raster an die Hand geben, um Freigabemöglichkeiten recherchieren und Freigabeforderungen adressieren zu können.

Unterfüttert werden müssen derlei Forderungen aber durch vertrauensbildende und aufklärende Angebote (Workshops, Schulungen, Führungen) bei Behörden, kulturelle Einrichtungen sowie Medienanstalten. Auch größere Zusammenkünfte wie z.B. „Open Government Camp“ oder „Open GLAM Camp“ können dabei helfen, den Mehrwert Freier Inhalte in die jeweiligen Fachkontexte und berufsspezifischen Milieus zu tragen.

Ein besonderer Fokus wird auch auf der Einrichtung von Wikipedian-in-Residence-Programmen liegen. Dabei arbeiten erfahrene Wikipedianer für 1 bis 6 Monate in Behörden, Bibliotheken, oder Unternehmen mit und propagieren die Idee Freien Wissens vor Ort. Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass diese vor-Ort-Zusammenarbeit in besonderer Weise Vertrauen zu der von außen häufig als „diffus“ empfundenen Wikipedia-Community aufbauen kann. In enger Abstimmung mit den Bedürfnissen der jeweiligen Institution, können Projekte zur Digitalisierung, Texterkennung, Datenbankpflege, Restaurierung, Migration von audiovisuellen Inhalten, etc. entwickelt werden.


Messbare Indikatoren

Wir streben an, 2012 mindestens zwei Kooperationsverträge mit Institutionen aus den drei Sektoren (Behörden, kulturelle Einrichtungen, Medienanstalten) zu schließen, um entsprechende Nachahmungseffekte zu stimulieren.

Eine quantitative Festlegung der dadurch freigesetzten Inhalte erscheint nicht sinnvoll. Viel wesentlicher ist, dass die Inhalte in hochwertigen (d.h. auf dem Stand der aktuellen Technik befindlichen) Formaten vorliegen und relevant sind. Für die Befreiung von Inhalten ist sowohl aktuelles wie auch historisches Material von Bedeutung. Der Anteil von historischem Inhalt sollte dabei nicht über 90% liege und mindestens 10% der Inhalte sollten nicht älter als drei Jahre sein. Messen wollen wir dieses Ziel an fünf prominenten Weiterverwendungen im Jahr 2012.

Bei den vier für 2012 geplanten Wikipedian-in-Residence-Programmen ist es unerlässlich, die Zufriedenheit im Vorher-Nachher-Vergleich sowohl auf Seiten der Institutionen als auch der beteiligten Wikipedianer zu erfassen. Diese soll nach Ablauf der Maßnahme in mindestens 80% der Fälle gestiegen sein.

Um die Nachhaltigkeit einer Befreiung von Inhalten nachzuweisen, sollte in 2012 mindestens eine Institution Inhalte freigeben, ohne dass Wikimedia Deutschland als Partner direkt beteiligt war. Gemessen werden kann dieses Ziel an mindestens einer Fremdpressemitteilung, die sich auf eine Vorläuferaktion von Wikimedia Deutschland bezieht oder benennt.

Zur Erreichung der Ziele zur Befreiung von Inhalten sollen 210.000 Euro eingesetzt werden.



[G] Weiternutzung

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Bis Ende 2012 nutzt eine repräsentative Auswahl deutschsprachiger Medien mindestens 50% mehr hochwertige Inhalte aus Wikimedia-Projekten in lizenzkonformer Weise.


Ausgangssituation

Gemeinsame Klammer von Inhalten unter Freier Lizenz ist das Recht von jedermann, diese Inhalte für beliebige Zwecke einsetzen zu können. Nur bei einer lizenzkonformen Nutzung wird der nachfolgende Nachnutzer in die Lage versetzt, das ihm zustehende Recht zur Weiternutzung auch wahrzunehmen. Die in der Wikipedia verwendete Lizenz „Creative Commons-BY-SA“ formuliert daher einfache und konkrete Anforderungen an den Nutzer, wie er die Rechte und Pflichten aus dieser Lizenz erfüllen kann.

Die lizenzkonforme Nachnutzung von Freien Inhalten schafft Nachahmungseffekte, weil mit jeder Nutzung der jeweilige Empfängerkreis des genutzten Freien Werks von der Möglichkeit erfährt, ebenso diese Inhalte nutzen zu können.

Die nicht lizenzkonforme Nutzung Freier Inhalte bedeutet ein rechtliches Risiko für den Nachnutzer. Wikimedia Deutschland kann in solchen Fällen finanzielle Forderungen nicht auffangen.

Wir gehen davon aus, dass eine vermehrte lizenzkonforme Nutzung von Inhalten die Wahrscheinlichkeit und den Erfolg von Massenfreigaben eigener Inhalte durch Dritte erhöhen wird.

Beispiel-Maßnahmen

Dieses operative Ziel für 2012 setzt an zwei Stellschrauben an: Die Nutzungsintensität Freier Inhalte in Medien soll erhöht werden, ebenso wollen wir uns um eine Verbesserung der Situation bei der Nachnutzung von Inhalten unter Freier Lizenz kümmern.

Die Anwendergruppe bei der Verwendung von Inhalten unter Freier Lizenz sind Journalisten, insbesondere Bildredakteure aller auch nicht technikaffiner Fachbereiche, die wir mit Workshops und Handreichungen über die Möglichkeiten und Bedingungen für die Nutzung Freier Inhalte informieren wollen. Dies wollen wir flankieren mit Kooperationen mit Medienhäusern und all jenen Dienstleistern, die eine Nutzung von Inhalten unter Freier Lizenz in lizenzkonformer Weise vereinfachen können – etwa mit Herstellern von Software, die zur Verwaltung und Pflege von Webseiten eingesetzt wird.

Wir wollen mithelfen, die lizenzkonforme Weiternutzung durch Erstellung und Verbesserung vorhandener Werkzeuge zu vereinfachen, beispielsweise für den Export all jener bildspezifischer Daten (Quelle, Urheber, genaue Lizenz), die für die Nutzung nötig sind in einer Form, die ohne weitere Bearbeitung in Blogs oder anderen Webseiten auskommen.


Messbare Indikatoren

Wir werden drei Marktbereiche und Anwendungsfälle untersuchen: Wochenmagazine und überregionale Tageszeitungen, zweitens Lokalzeitungen mit einer Druckauflage von mindestens 50.000 Exemplaren, drittens Radio- und TV-Sender.

Verglichen wird die Zahl der lizenzkonformen Bildernutzungen in einer Stichprobe zu Anfang des Jahres 2012 mit dem Jahresende 2012. Nutzung und Intensität sollen auch durch Umfragen in entsprechenden Redaktionen erfasst werden. Wir streben im Jahreszeitraum 2012 eine Steigerung der Zahl der Antworten von Redaktionen, die Inhalte unter Freier Lizenz verwenden, um 10% an, eine Steigerung der Redaktionen, die Bilder unter Freien Inhalten nutzen wollen, um 30%.

Ein weiterer Indikator ist die im Kalenderjahr 2012 erfassbare Zahl von Titelbildern unter Freier Lizenz.

Für die Umsetzung von Maßnahmen zur Weiternutzung Freier Inhalte sind 150.000 Euro vorgesehen.


Community-Projektbudget

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Wikimedia Deutschland stellt 250.000 € im Rahmen des Community-Projektbudgets bereit. Die Mittel werden unter Berücksichtigung der von der Mitgliederversammlung beschlossenen Ziele vergeben.


Ausgangssituation

Das 2011 von der Mitgliederversammlung beschlossene und erstmalig durchgeführte Community-Projektbudget soll auch 2012 zur Verfügung stehen. In der ersten Runde 2011 wurden aus 36 eingereichten Projektideen fünf zur Umsetzung ausgewählt. Durch die größere Bekanntheit dieses Unterstützungsinstrumentes erwarten wir 2012 eine Steigerung der Anzahl eingereichter Ideen. Für 2012 wird das Budget um 50.000 € erhöht, da durch die gemachten Erfahrungen in 2011 und die Erarbeitung entsprechender Regeln und Prozesse deutlich mehr Projekte im Rahmen des CPB gefördert werden können.

Die Geschäftsstelle unterstützt den Community-Projektbudget-Ausschuss in seiner Arbeit, berät Antragsteller, begleitet die Projektumsetzung der ausgewählten Projekte und prüft die satzungsgemäße Mittelverwendung. Die im Wirtschaftsplan definierten Ziele binden alle Organe und Projekt des Vereins, somit auch das Community-Projektbudget. Die Ausrichtung und Orientierung der zu fördernden Projekte der Community muss den von der Mitgliederversammlung verabschiedeten operativen Zielen entsprechen.

Für das Community-Projektbudget stehen insgesamt 280.000 € zur Verfügung (250.000 € für die Finanzierung der einzelnen Projekte und 30.000 € für die Arbeit des Ausschusses und die Unterstützung durch die Geschäftsstelle des Vereins).


Infrastrukturausbau WMDE

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Ende 2012 verfügt WMDE über gelebte und dokumentierte Prozesse für die Infrastrukturressorts Finanzen und Personal.


Für alle Infrastrukturziele des Vereins gibt es klare Vorstellungen und bewertbare Maßnahmen zu deren Umsetzung.


Ausgangssituation

Eine Organisation von der Größe von Wikimedia Deutschland – mehr als 3,8 Millionen Euro geplante Spendeneinnahmen, Mitarbeiter, Büroräume, etc. – benötigt Prozesse, die der mit den Strukturen einhergehenden Verantwortung gerecht werden. Daher hat sich der Verein im Rahmen seiner strategischen Planung „Kompass 2020“ nicht nur mit den strategischen Zielen für den Vereinszweck auseinandergesetzt, sondern auch strategische Vorgaben für die Bereiche Betriebsmittel, Finanzen, Fundraising, Organisationsentwicklung, Personal, Vereinskommunikation und Wikimedia International erarbeitet.


Beispiel-Maßnahmen

Das für den Plan 2012 vorgeschlagene Ziel wird einen ersten Meilenstein umsetzen, indem die Prozesse in den Kernressorts Finanzen und Personal dokumentiert und in allen Abläufen des Vereins implementiert sein werden. Mittelfristig steht eine vollständige Dokumentation unserer Prozesse in einem Prozesshandbuch.

Zugleich wird mit dem Ziel sichergestellt, dass auch die anderen Infrastrukturziele in die laufende Planung der Verwaltungsabläufe einbezogen werden und sich in konkreten Maßnahmen wiederfinden.

Die Mittel zur Erreichung dieses Ziels fallen im Rahmen der allgemeinen indirekten Projektförderung (siehe unten) an.

Finanzielle Planung 2012

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Wikimedia Deutschland gelingt es, Jahr für Jahr zehntausende Menschen für die Idee des Freien Wissens zu begeistern und sie als Spender zu gewinnen. Sie bringen uns damit enormes Vertrauen entgegen: Sie vertrauen darauf, dass wir die Mittel unserem Vereinszweck entsprechend einsetzen, dass wir unsere Projekte sorgfältig planen und durchführen, dass wir transparent über alle Bereich des Vereins informieren, und dass wir Prozesse aufbauen und einhalten, die unsere Arbeit effektiv und effizient unterstützen.

Das Budget des Vereins teilt sich in zwei große Bereiche: Im Zentrum (und mit rund 76% des Gesamtbudgets) stehen die Mittel, die für die direkte Projektförderung eingeplant sind. Zur Umsetzung dieser operativen Ziele benötigt Wikimedia Deutschland eine entsprechende Infrastruktur, ein Büro, Buchhaltung, etc. Diese indirekte Projektförderung beträgt ca. 24% der Gesamtausgaben.

Einnahmen

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Wikimedia Deutschland finanziert sich aus zwei Quellen: Spenden und sonstige Einnahmen. Bei den Spenden verzeichnen wir seit Bestehen einen kontinuierlichen Zuwachs:

Einnahmen pro Jahr

Jahr Einnahmen Steigerung pro Jahr
2004 16.681 €
2005 121.357 € + 627 %
2006 90.626 € - 25 %
2007 289. 393 € + 219 %
2008 443.955 € + 53 %
2009 818.041 € + 84 %
2010 2.298.245 € + 180 %


Der jährlichen Spendenkampagne kommt bei der Einwerbung von Spenden eine zentrale Bedeutung zu. Jeweils im November und Dezember werben wir in allen Wikimedia-Projekten mittels auf jeder Seite eingeblendeter Banner um Spenden für Wikipedia und um Unterstützung der Wikimedia-Projekte und von Freiem Wissen. Wer aus Deutschland auf einen dieser Spenden-Banner klickt, wird automatisch auf die Seiten von Wikimedia Deutschland geleitet, wo er die Möglichkeit zur Spende hat. Da wir als gemeinnützig anerkannt sind, kann diese Spende auch steuerlich geltend gemacht werden.

Nach einem rasanten Wachstum in den Jahren 2009 und 2010, gehen wir für die kommende Spendenkampagne von einem Wachstum von 65% auf dann 3.800.000 € aus. Nach Abzug der Fundraising-Kosten von 220.000 €, teilen sich diese Spenden zwischen der Wikimedia Foundation und Wikimedia Deutschland auf: 1.530.000 € werden an die amerikanische Stiftung für den Betrieb der Wikipedia und die Weiterentwicklung der technischen Infrastruktur überwiesen, während 2.050.000 € Wikimedia Deutschland zur Förderung Freien Wissens zur Verfügung stehen.

Neben den Spendeneinnahmen spielen die sonstige Einnahmen eine immer wichtigere Rolle: Erstmals haben wir im Jahr 2010 Fördermittel der Europäischen Union für zwei Projekte (RENDER und TAO / Silberwissen) erhalten; wir wollen die Möglichkeiten des Sponsorings durch Unternehmen ausbauen und wir rechnen mit vermehrten Zuwendungen von Wikimedia-Organisationen aus anderen Ländern zur Unterstützung unserer internationalen Arbeit. Die geplante Steigerung der Mitgliederzahlen auf 4.000 am Jahresende 2012 wird ebenfalls zu signifikanten Einnahmen führen.

Ein Sonderfall sind die Zuwendungen für das Projekt „Wikidata“. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein auf 18 Monate angelegtes Entwicklungsprojekt, das wir in enger Abstimmung mit der Wikimedia Foundation umsetzen wollen (siehe dazu ausführlich weiter oben). Die Finanzierung des Projekts erfolgt ausschließlich über Zuwendungen von externen Partnern – Spendengelder werden für dieses Projekt nicht eingesetzt. Die Verträge für das Projekt werden in den kommenden Wochen finalisiert, und die entsprechenden Details veröffentlicht.

Einnahmen

Position 2011 (Plan) 2012 (Plan)
Spendeneinnahmen 1.095.000 € 2.050.000 €
Geldauflagen 20.000 € 20.000 €
Sponsoring 75.000 € 75.000 €
Lizenzeinnahmen 30.000 € 30.000 €
Mitgliedsbeiträge 48.000 € 95.000 €
Zinsen 5.000 € 10.000 €
Fördermittel Academy 10.000 € 10.000 €
Fördermittel Zedler 10.000 € -
Fördermittel Schulprojekt 15.000 € -
EU Mittel TAO 20.000 € 20.000 €
EU Mittel RENDER - 75.000 €
Zuschüsse Chapters Conference 15.000 € 30.000 €
Zuschüsse Toolserver 25.000 € 35.000 €
Wikidata - 870.000 €
Gesamtbudget 1.368.000 € 3.320.000 €

Ausgaben

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Direkte Projektförderung

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Im Hauptteil dieses Entwurfs des Wirtschaftsplans werden sieben operative Ziele vorgestellt, sowie das übergreifende Community-Projektbudget und ein Infrastrukturziel des Vereins. Für jedes dieser Ziele wurden, soweit dies zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist, bereits konkrete Maßnahmen dargestellt. Bestimmte Projekte sollen auch in 2012 fortgeführt werden – die unterschiedlichen Maßnahmen zur direkten Förderung der Wikimedia-Community, das Schulprojekt, der Betrieb des Toolservers in Amsterdam, Stipendien für die Wikimania-Teilnahme, etc. Zugleich sind auch neue Projekte bereits in der Planung – Wikipedia in Residence, eine Initiative speziell für Universitäten, Programme zur Gewinnung von Frauen als Autoren, und vieles mehr.

Jedem dieser sieben Ziele wurde, basierend auf der Komplexität und Gewichtung des Ziels und unter Berücksichtigung weiterlaufender Projekte ein Budget zugeordnet:

Direkte Projektförderung

Ziel 2012
[A] Freiwilligenförderung 270.000 €
[B] Politische Arbeit 140.000 €
[C] Organisationsentwicklung 157.500 €
[D] Qualitätssteigerung mit technischer Unterstützung 1.080.000 €
[E] Autorengewinnung und –vielfalt 252.500 €
[F] Befreiung von Inhalten 210.000 €
[G] Weiternutzung Freier Inhalte 150.000 €
Community-Projektbudget 280.000 €
Summe 2.540.000 €


Indirekte Projektförderung

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Um die direkte Projektarbeit des Vereins zu ermöglichen, fallen eine Reihe von Infrastruktur- und Verwaltungskosten an. Diese indirekte Projektförderung teilt sich wie folgt auf:


Indirekte Projektförderung

Position 2011 2012
Mitglieder 24.500 € 58.000 €
Geschäftsführung & Geschäftsstelle 276.000 € 506.000 €
Buchhaltung & Controlling 19.500 € 90.000 €
Öffentlichkeitsarbeit 25.500 € 56.000 €
Vorstand / Präsidium 60.000 € 70.000 €
Summe 405.500 € 780.000 €


Mitglieder

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Wikimedia Deutschland hat sich in der strategischen Planung festgelegt, die Zahl der Mitglieder in Zukunft deutlich zu erhöhen. Auch wenn der Verein, anders als etwa der ADAC, nicht primär die Aufgabe hat, die eigenen Mitglieder zu unterstützen und Dienstleistungen für diese anzubieten, so spielen Mitglieder doch eine wichtig Rolle. Sie bestimmen die strategische Ausrichtung des Vereins, sie wählen das ehrenamtliche Präsidium, sie verabschieden in der Mitgliederversammlung den jährlichen Wirtschaftsplan, und vieles mehr.

Um dieses Ziel zu erreichen (konkret wollen wir Ende 2012 mindestens 4.000 Mitglieder haben), werden wir gezielte Kampagnen starten, um neue Mitglieder zu gewinnen. Hierzu zählen Hinweise während und nach dem jährlichen Online-Spendenaufruf, die Ansprache auf eigenen Veranstaltungen, der Ausbau unserer Webseite, und vieles mehr. Wir wollen aber auch attraktiver für Mitglieder werden, indem wir Veranstaltungen für bestehende und potentielle Mitglieder organisieren, auf denen ein zu Wikimedia Deutschland passendes Vereinsleben möglich ist.

Weiterhin hat die Mitgliederversammlung im März 2011 beschlossen, dass in Zukunft zwei Mitgliederversammlungen pro Jahr stattfinden sollen: Im März eines jeden Jahres sollen Anträge behandelt und beschlossen werden, und im November dann eine ausführliche Diskussion und ein Beschluss des Wirtschaftsplans sowie die Wahl des Präsidiums im Mittelpunkt der zweiten Klausur stehen.

Um dieses und künftiges Wachstum der Mitgliederzahl auch entsprechend effektiv verwalten zu können, werden wir die technische Infrastruktur in diesem Bereich deutlich ausbauen. So ist etwa geplant, einen eigenen Mitgliederbereich auf wikimedia.de einzurichten, in dem man seine Daten selber pflegen kann; auch wird der Einzug der jährlichen Beiträge deutlich vereinfacht werden.

Für diesen Bereich planen wir Ausgaben in Höhe von 58.000 € ein.

Geschäftsführung und Geschäftsstelle

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Der Verein betreibt seit 2006 eine eigene Geschäftsstelle, zunächst in Frankfurt am Main, später dann in Berlin. Diese Geschäftsstelle dient den Mitarbeitern des Vereins als Büro und Arbeitsplatz; diese müssen entsprechend modernen Standards, jedoch unter Beachtung strenger Wrtschaftlichkeitsregeln, ausgerüstet sein, um ein effektives und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Weiterhin benötigen wir Sekretariatsfunktionen, Assistenzen, etc.

Das Büro in Berlin ist aber noch viel mehr als der Arbeitsplatz der hauptamtlichen Mitarbeiter des Vereins: Mit dem Ende 2011 anstehenden Umzug in neue Räume in Berlin wird der Verein in seinen Räumlichkeiten auch einen Community-Space haben, der es Wikipedianern und den ehrenamtlichen Mitarbeitern aus den anderen Wikimedia-Projekten ermöglicht, zusammenzukommen, technisches Equipment zu nutzen, Arbeitsplätze vorzufinden, und vieles mehr. Weiterhin wird es eine Veranstaltungsfläche geben, die Wikimedia Deutschland für zahlreiche Veranstaltungen nutzen wird. Von der kleinen Arbeitsgruppe einer Redaktion bis zu einer großen Podiumsdiskussion werden wir in der Lage sein, kurzfristig und kostengünstig spannende Diskussionen zu führen und neue Debatten zu starten und in laufende Diskussionen einzugreifen.

Wikimedia Deutschland fördert Freies Wissen auf vielfache Weise; Im Mittelpunkt stehen die Wikimedia-Projekte, aber es gibt mit Creative Commons, Open Street Map bis zur Open Knowledge Foundation zahlreiche Organisationen, die sich für die gleichen Ziele engagieren wie wir. Auch diesen sollen der Community-Space und die Veranstaltungsräume zur Verfügung stehen.

Mit dem Anmieten entsprechender Räume wird Wikimedia Deutschland einen weiteren wichtigen Schritt für die Förderung der Community der Wikimedia-Projekte und Freien Wissens allgemein machen können. Der Ausbau dieser Infrastruktur ist die Basis für viele der in diesem Wirtschaftsplan vorgestellten Ziele und Maßnahmen.

Die Arbeit der hauptamtlichen Mitarbeiter des Vereins wird angeleitet durch den derzeitigen Geschäftsführer und zukünftigen hauptamtlichen Vorstand, Pavel Richter. Er ist nicht nur Dienstvorgesetzter aller Mitarbeiter, er verantwortet auch die Erarbeitung und Umsetzung von Projekten nach Maßgabe der strategischen Vorgaben des Vereins und des Wirtschaftsplans. Weiterhin repräsentiert er, zusammen mit dem Präsidium, den Verein nach außen.

Für den Ausbau und den Betrieb der Geschäftsstelle, Sekretariat und Büroassistenzen und für die Geschäftsführung ist ein Budget in Höhe von 506.000 € vorgesehen.


Buchhaltung & Controlling

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Mit einem jährlichen Spendenaufkommen von (geplant) 3.8 Millionen Euro für 2011 / 2012 übernimmt der Verein enorme Verantwortung den Spendern gegenüber. Der Aufbau und der Betrieb einer effektiven Buchhaltung und eines stringenten Controllings sind daher eine selbstverständliche Pflicht des Vereins. Und durch das (zeitlich befristete) Projekt Wikidata mit einem Volumen (in 2012) von 870.000 € erhöht sich der Buchhaltungsaufwand nochmals.

Wurden viele dieser Aufgaben in der Vergangenheit durch den Geschäftsführer allein erledigt, so wollen wir in 2012 entsprechende Controlling-Funktionen schaffen.

Weiterhin werden wir 2012 externe Wirtschaftsprüfer mit der Kontrolle unserer Einnahmen und Ausgaben beauftragen.

Insgesamt sind hierfür 90.000 € vorgesehen.


Öffentlichkeitsarbeit / Interne Kommunikation

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Der Verein möchte in Zukunft deutlich besser für seine Mitglieder erreichbar sein, die eigenen Projekte deutlich besser darstellen können, mehr Mitglieder gewinnen, und neue Partizipationsmöglichkeiten anbieten. Wir wollen damit als Verein noch mehr in die Öffentlichkeit treten und uns als Ansprechpartner für alle Belange der Förderung Freien Wissens einbringen.

Hierzu verfügen wir mit unserer eigenen Webseite wikimedia.de über eine gute Plattform, die jedoch dringend technisch und inhaltlich überarbeitet werden soll, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden.

Und mit wikipedia.de verfügen wir über eine Webseite, die mehr als 400.000 Besucher am Tag hat, die wir aber noch viel zu wenig für unsere Ziele nutzen. Hier möchten wir, in enger Abstimmung mit Mitgliedern und den Wikimedia-Projekten, neue Ansätze umsetzen.

Zur Unterstützung unsere Aktivitäten und auf vielfachen Wunsch der Community der Wikimedia-Projekte werden wir in 2012 unser Merchandising deutlich steigern.

Für diesen Bereich sind insgesamt 56.000 € im Budget vorgesehen.

Präsidium

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Das ehrenamtliche Präsidium übernimmt bei Wikimedia Deutschland ein zentrale Rolle: Außerhalb der Mitgliederversammlungen repräsentiert es den Verein nach innen und nach außen. Es leitet, zusammen mit der Mitgliederversammlung, den hauptamtlichen Vorstand durch strategische Vorgaben in seiner Arbeit an und kontrolliert unterjährig dessen inhaltliches und wirtschaftliches Handeln. Hierzu finden mindestens drei Klausuren im Jahr statt, und es wird bei Bedarf auf externe Beratung in rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Fragen zurückgegriffen.

Hierfür sind 70.000 € vorgesehen.


Übersicht Finanzen

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Einnahmen

Position Euro Bemerkungen
Übertrag aus 2011 3.723.138 € Diese Einnahmen fallen bei der gemeinnützigen Wikimedia Fördergesellschaft mbH an
Spendeneinnahmen Januar - Oktober 2011 350.000 € Unterjährige Spendeneinnahmen, die bei der gemeinnützigen Wikimedia Fördergesellschaft mbH anfallen
Geldauflagen 20.000 € Einnahmen aus Geldauflagen etc.
Sponsoring-Einnahmen 75.000 € Bar- und Sachmittel
Lizenzeinnahmen 30.000 € Bereits laufende Verträge
Mitgliedsbeiträge 95.000 € Basierend auf 4.000 Mitgliedern
Zinsen 10.000 € Auf die Einnahmen entfallende Zinseinnahmen
Fördermittel Zedler-Medaille 10.000 € Unterstützung externer Partner für Zedler
TAO 20.000 € EU-Förderung für das Projekt „Third Age Online“ / Silberwissen
Zuschuss Wikimedia Conference 30.000 € Zuschüsse anderer Chapter zur Durchführung der Konferenz
Toolserver Zuschuss 35.000 € Zuschüssen anderer Chapter zum Betrieb des Toolservers
RENDER 75.000 € EU-Fördermittel
Wikidata 870.000 € Finanzierung durch externe Partner mittels zweckgebundener Spenden
Summe Einnahmen 5.343.138 €
Im Jahr 2010 hat der Verein Wikimedia Deutschland die gemeinnützige Wikimedia Fördergesellschaft mbH gegründet. Diese nimmt sämtliche Spendeneinnahmen des Vereins ein und verteilt diese nach Abzug der Kosten des Fundraisings an Wikimedia Deutschland e.V. und an die amerikanische Wikimedia Foundation. Somit unterstützen wir die Arbeit der Wikimedia Foundation und besonders den Betrieb der Wikimedia-Projekte.


Ausgaben

Position Euro Bemerkungen
Freiwilligenförderung -270.000 €
Politische Arbeit -140.000 €
Organisationsentwicklung -157.500 €
Qualitätssteigerung -1.080.000 €
Autorengewinnung und –vielfalt -252.500 €
Befreiung von Inhalten -210.000 €
Weiternutzung Freier Inhalte -150.000 €
Communityprojekt-Budget -280.000 €
Indirekte Projektförderung -780.000 € Siehe Detailaufstellung weiter oben
Transfer an WMF -1.803.138 € Anteil der Wikimedia Foundation an den Spendeneinnahmen November 2011 bis Oktober 2012
Fundraisingkosten -220.000 € Bei der gemeinnützigen Wikimedia Fördergesellschaft anfallende Kosten
Total -5.343.138 €
Keine Berücksichtigung finden die Einnahmen aus dem Fundraiser November bis Dezember 2012; diese Einnahmen werden vollständig in das Jahr 2013 übertragen und dort verwendet.

Stellungnahme der Kassenprüfer von Wikimedia Deutschland zum Wirtschaftsplan 2012

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Der Haushaltsentwurf des Vereins Wikimedia Deutschland e.V. für das Jahr 2012 wurde durch die Kassenprüfer im Zeitraum 12. bis 15. September geprüft. Da Herr Jürgen Lüdeke während dieser Zeit im Urlaub weilte, wurde die Prüfung hauptsächlich durch den zweiten Kassenprüfer, Herrn Daniel Baur, durchgeführt. Herr Lüdeke erhielt sämtlichen Schriftverkehr und alle Dokumente in Kopie sowie diesen Bericht zur Kenntnisnahme vorab.

Für die Prüfung lagen den Kassenprüfern der Wirtschaftsplan in Version 13, die Mittelflussrechnung und eine Detailübersicht der Kosten vor. Diese Daten waren durch den Geschäftsführer des Vereins, Herrn Pavel Richter, zur Verfügung gestellt worden. Nicht vorliegend war der endgültige Bericht an die Mitglieder.

Die vorgelegten Daten deckten sowohl den Verein Wikimedia Deutschland e.V. als auch die gemeinnützige GmbH Wikimedia Fördergesellschaft mbH ab, so dass für beide Organisationen die geplanten Ein- und Ausgaben eingesehen werden konnten.

Eine erste Durchsicht der verschiedenen Unterlagen ergab wenige Klärungspunkte, die von Herrn Richter innerhalb kürzester Zeit beantwortet werden konnten.

Auf der Ausgabenseite beider Organisationen konnten keine Ausgaben gefunden werden, die der Vereinssatzung widersprechen würden. Alle geplanten Ausgaben dienen dem Vereinszweck, wie er in §2.1 und §2.4 (Vereinssatzung) festgelegt ist; insbesondere erhalten die Mitglieder in ihrer Funktion als Mitglieder keine Gelder wie in §2.7 (Vereinssatzung) festgelegt.

Bei den geplanten Ausgaben des gGmbH handelt es sich um Überweisungen an den Verein, die Wikimedia Foundation sowie Verwaltung- und Spendengewinnungskosten.

Der Verein plant sein Geld 2012 für direkte und indirekte Projektförderung auszugeben. Direkte Projektförderung meint dabei Geld, das direkt Projekten (wie zum Beispiel dem Schulprojekt) zugute kommt, während die indirekte Projektförderung Kosten wie zum Beispiel Verwaltung, nicht-projektbezogenes Personal und Öffentlichkeitsarbeit beinhaltet.

Die geplanten Einnahmen der gGmbH sind Spenden, die sich aus dem kontinuierlichen Spendeneingang sowie dem Fundraiser ergeben.

Der Verein rechnet 2012 mit Einnahmen aus der gGmbH – hierbei handelt es sich um den größten Posten –, direkten Spenden, Mitgliedsbeiträgen, zweckgebundenen Zuwendungen von anderen Chaptern sowie einer zweckgebundenen Großspende. Die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen sollen dabei durch eine starke Gewinnung von Fördermitgliedern deutlich steigern.

Insgesamt plant der Verein 2012 seine erwarteten Einnahmen in Höhe von 3,3 Millionen € komplett wieder auszugeben, es sollen keine neuen Rücklagen beim Verein gebildet werden.

Die Prüfung der vorliegenden Unterlagen lässt keinen Zweifel an der satzungsgemäßen und steuerlich korrekten Verwendung der eingeplanten Gelder aufkommen.

(CC-by-nd-3.0)

Die Kassenprüfer von Wikimedia Deutschland e.V. - Daniel Baur und Jürgen Lüdecke

Ausblick – und wie geht es weiter?

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Ein spannendes Jahr 2012 liegt vor Wikimedia Deutschland. Die in diesem Entwurf des Wirtschaftsplans entwickelten Aufgaben sind ambitioniert und die vorgestellten Ziele legen die Meßlatte hoch. Als Verein werden wir diese Aufgaben nur gemeinsam angehen können, und nur gemeinsam werden wir unsere Ziele erreichen. Ein erster Schritt ist dieser Wirtschaftsplan: Er ist ein Entwurf – und man kann ihn ändern. Wie die Wikipedia auch wird dieser Plan besser, wenn sich viele daran beteiligen, ihre Meinung sagen, ihre Vorschläge einbringen und ihre Ideen entwickeln. Hierzu besteht ab sofort eine Möglichkeit auf der Diskussionsseite im Online-Forum unter https://forum.wikimedia.de/w/Diskussion:Wirtschaftsplan_2012.

Die Mitglieder des Vereins haben darüber hinaus die Möglichkeit, formale Änderungsanträge zum Wirtschaftsplan 2012 zu stellen, die dann auf der kommenden Mitgliederversammlung am 19. November 2011 in Hannover diskutiert und zur Abstimmung gestellt werden können. Diese müssen bis vier Wochen vor der Versammlung, also bis zum 21. Oktober 2011, ebenfalls im Online-Forum vorgestellt werden: https://forum.wikimedia.de/w/9._Mitgliederversammlung.

Weiterhin haben wir unter plan2012@wikimedia.de eine E-Mail-Adresse für Rückmeldungen, Fragen und Anregungen eingerichtet.

Wir freuen uns auf Eure Idee, Eure Rückmeldung, Eure Vorschläge und Anträge!


  1. Informationen zur 9. Mitgliederversammlung im Forum von Wikimedia Deutschland.
  2. Der Kompass 2020 ist der strategische Plan für Wikimedia Deutschland, in dem die lang- und mittelfristigen Ziele des Vereins festgelegt werden.
  3. SMART ist ein Akronym für „Specific Measurable Accepted Realistic Timely“ und dient im Projektmanagement als Kriterium zur eindeutigen Definition von Zielen im Rahmen einer Zielvereinbarung (siehe Wikipedia).
  4. Editor Trend Study (deutschsprachige Zusammenfassung).
  5. Editor Trend Study Results (Englisch).
  6. Wikipedia Benutzerumfrage 2011.
  7. (N)ONLINER-Atlas der Initiative D21.
  8. Die Lieblings-Websites der Kids – Entstehung, Zusammensetzung und Entwicklung des Relevant Set im Internet, Elements of Art 2010.
  9. Bildungsstudie: Digitale Medien in der Schule, Initiative D21 2011.
  10. Deutscher Bundestag: Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft 2011.