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Für die Übersetzung des Newsletter, siehe Translation requests/WQ/2.


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Schlusslicht
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1

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Wikimedia Quarto

Zweite Ausgabe Januar 2005



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Kuratorium

Jimmy Wales, Vorsitzender
Angela Beesley
Michael Davis
Florence Nibart-Devouard
Tim Shell
 

Aufpassen!
Redaktion

Chefredakteur
  Samuel Klein
Leitende Redakteurin
  Florence Nibart-Devouard
Organisation der Übersetzung
  Aphaia
Cover Entwurf
  Zanimum
Layout Entwurf
  Mats Hallidan


Autoren
+/- Angela, Anthere, Aphaia, Electric goat, Elian, James Day, Jimbo, M7, Daniel Mayer, MilchFlasche, David Monniaux, Nicholas Moreau, notafish, Oscar, Richy, Riorio, Ryo, Sj, Theodoranian, Tomos

Redaktionelle Bearbeitung
+/- Alno, Arnomane, KMT, Li-sung, Miya, NJT, Ruth Ifcher, Petr Kovar, Patrice Létourneau, Fruggo.

Übersetzer
+/- ACrush, Ajvol, AlNo, Ananda, AndreasPraefcke, Aphaia, Ascánder, Bdk, Carbuncle, Céréales Killer, Der Mechatroniker, Didup, Electric goat, Fire, Foeke, Formulax, Fruggo, Guenny, Gunnar Eberlein, Henrique Scherer, Jackjeff, JB82, kocio, Kzhr, Louisana, Meanos, M-Falcon, MichaelDiederich, Mikez, Morita42, Mountain, notafish, Paddy, P-e.Nataf, ~Pyb, Vincent Ramos, rdb, Robert, RuM, Sabine Cretella, Shizhao, Sbisolo, Snowdog, Telcontar, Tietew, Tokyoahead, Tomos, TOR, Sebastian Witt, zenzizi.

Peacock

   Willkommen zur zweiten Ausgabe von Quarto, dem Rundschreiben der Wikimedia Foundation mit aktuellen Nachrichten über die neuesten Entwicklungen.

    Wikipedia ist Jazz - wer diesen Vergleich von Creative-Commons-Gründer Larry Lessing nicht auf Anhieb versteht, sollte das ausführliche Interview mit ihm über Lizenzen, Urheberrechte und die Zukunft freier Kultur auf Seite 5 lesen. Auch Jimmy Wales und Florence Devouard machen sich in ihren Grußworten darüber Gedanken, wie die Zukunft von Wikimedia und Wikipedia aussehen könnte.

    Letzten Herbst standen die Wikimedia-Projekte mehr denn je in der Öffentlichkeit. Zur gesteigerten Aufmerksamkeit beigetragen haben die Verdopplung unserer Serverkapazitäten und Bandbreite, das hervorragende Echo auf unsere Pressemitteilung zum "millionsten Artikel" und das weltweit wachsende Interesse an der Wikipedia bei den Benutzern, in den Medien und in vielen Konferenzen.

    Unter dem Dach der Wikimedia gibt es immer mehr Projekte, darunter die Neuzugänge Wikicommons, Wikispecies, Wikinews und Wikijunior, von denen Quarto ausführlich berichtet.

    In den kommenden Monaten bereiten wir uns auf die große Wikimania-Konferenz vor, die im August in Frankfurt stattfinden wird (siehe die Berichte auf Seite 6).

    Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an die vielen Autoren, Organisatoren und Übersetzer, die diese Veröffentlichung ermöglichten.

--Das WQ Redaktionsteam

 




Inhalt


 

Willkommen, Inhaltsverzeichnis . . . . . . 1
Grußworte des Gründers und des Kuratoriums . . . . . . 2
Vierteljährlicher Bericht . . . . . . 3
Neues von den Projekten . . . . . . 4
Wikimedia-Vereine
Interview: Larry Lessig
    on collective rights and Wikipedia
. . . . . . 5
In den Medien . . . . . . 6
Internationales, Galerie . . . . . . 7
Endnoten, Kalender . . . . . . 8



2

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Grußwort des Gründers Jimmy Wales

 

Es war ein aufregendes Jahr für Wikimedia, aber das neue Jahr wird noch aufregender werden.

Es scheint viele Jahre her zu sein, dass wir mit unseren drei Servern drei lang Tage fast komplett offline waren, weil zwei davon mit Motherboard- und Festplattenproblemen abgestürzt waren – dabei ist das ziemlich genau vor einem Jahr passiert. Heute haben wir mehr als 40 Server, und weitere werden hinzukommen.

Letztes Jahr hatten wir geradezu Angst davor, in den Computer-News von Slashdot aufzutauchen, weil wir nicht mit dem vielen zusätzlichen Traffic zurechtkamen – und heute bemerken wir kaum mehr, wenn wir vom „Slashdoteffekt“ getroffen werden.

Trotz dieser Probleme wurde unser Wachstum nicht aufgehalten, es beschleunigte sich geradezu. Wir haben etwas noch nie Dagewesenes geschaffen, und unser Projekt begeistert viele Menschen für den ursprünglichen Traum vom Internet: Wissen zu teilen, kostenlos weiterzugeben, mit anderen zusammenzuarbeiten, um die Mittel zu erschaffen, die man braucht, um aus dieser Welt eine bessere zu machen.

Niemand weiss, was das neue Jahr für uns bringen wird, aber einige Entwickler sagen, dass wir am Ende des Jahres unter den Top-100- oder Top-50-Seiten des Internets sein werden, und dass wir hunderte Server brauchen werden, um mit dem derzeitigen Wachstums Schritt halten zu können. Dieses Wachstum ist schon an sich aufregend, für uns aber besonders, weil wir es auf eine Weise geschafft haben, die nie jemand für möglich gehalten hätte: mit hunderten Freiwilligen, die in einer losen und unbestimmten anarchistischen Form zusammen arbeiten, um etwas zu tun, an das wir alle wirklich glauben.

Wie werden wir mit diesem Wachstum umgehen? Auf unsere erprobte Weise: vorsichtig, wohlüberlegt, immer im Bestreben, die besten Ideen zu finden, von welcher Seite diese auch kommen mögen. Wir müssen die Bereiche erkennen, in denen wir am meisten Hilfe brauchen, und aktiv diese Hilfe suchen.

Zum Beispiel werden mit der Zeit die Anforderungen an die Entwickler immer umfangreicher. Daher müssen wir neue Entwickler anwerben und halten. Das kann schwerer sein, als neue Autoren zu werben, da neue Entwickler viel mehr lernen müssen, bevor sie wirklich produktiv werden können. Um ein weiteres Beispiel zu nennen: Wir wissen, dass in Wikipedia manche Themen besser abgedeckt sind als andere. Deshalb müssen wir darüber nachdenken, wie wir neue Autoren für diese anderen Themen zur Mitarbeit bewegen können.

Ich bitte jeden, im neuen Jahr einmal darüber nachzudenken, wie wir mit diesem Wachstum umgehen sollen und besonders, wie wir die nötige Hilfe finden können. Wie können wir wachsen, dabei wir selbst bleiben und uns auch noch zu verbessern? Wenn jeder aktive Freiwillige nur eine weitere Person anwirbt, die etwas Neues in die Community einbringt, dann wären wir auf unserem Weg ein gutes Stück voran gekommen.

Grußwort des Kuratoriums

Das Jahr 2004 war nicht nur aus den Gründen erstaunlich, die Jimmy Wales oben anführt - es gibt noch weitere. Gerade im letzten Jahr gab es eine große Entwicklung hin zur Internationalität.

2004 zeichnete sich durch ein phänomenales Wachstum der nicht-englischsprachigen Projekte aus. Im Laufe des Jahres überschritt die Zahl der Enzyklopädieartikel in anderen Sprachen die Zahl der Artikel der englischsprachigen Wikipedia. Der Wandel zeigt sich in augenfälliger Weise auch darin, dass nach zweijähriger Diskussion ein mehrsprachigen Portals auf http://www.wikipedia.org eingerichtet wurde.

Viele der lokalen Gruppen haben ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickelt und sind selbständiger geworden, sodass sie nun eigene Initiativen starten, anstatt die der englischsprachigen Gemeinschaft zu kopieren. Manche der neuen Gruppen wurde eine Quelle der Inspiration für neue Projekte. Die Zahl der Initiativen, die in lokalen Gruppen entstehen, nimmt stark zu – Veröffentlichungen in Form einer CD, die projektübergreifende Frohe-Weihnachten-Aktion, die Übersetzung der Woche und, als jüngstes Projekt, der Internationale Schreibwettbewerb. All diese Projekte werden in Anerkennung an ihre Initiatoren in dieser Publikation beschrieben.

Im letzten Jahr gab es auch persönliche Treffen von Wikipedianern in vielen Städten dieser Welt, insbesondere in Europa und Asien: Paris, Berlin, München, Rotterdam, London und Taipeh, um nur einige zu nennen. Solche Treffen sind der lebende Beweis für das globale Wachstum unserer Projekte. Die Kommunikation zwischen den verschiedensprachigen Gruppen ist dennoch manchmal schwierig. Das ist allerdings angesichts der Anzahl der von den Wikipedianern gesprochen Sprachen nicht gerade überraschend.

Eine Publikation wie Wikimedia Quatro wäre vor zwei Jahren in höchstens ein oder zwei Sprachen veröffentlicht worden. Jetzt wird es in viele Sprachen übersetzt. Auch wurden dieses Jahr Anstrengungen unternommen, das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Gruppen zu verbessern, so auch unsere Meta-Seite http://meta.wikimedia.org, die allen Gemeinschaften offen steht. Übersetzungsarbeiten wurden begonnen, um Schlüsselseiten auf Meta und andere Seiten zu übersetzen und Meinungen aus allen Projekten zu berücksichtigen.

Die internationalen Aspekte unseres Projektes sind auch in seiner Verwaltung und seinem rechtlichen Aufbau deutlich sichtbar. So wurde die Wikimedia Foundation gegründet zur Unterstützung des Wachstums und der Entwicklung aller Projekte, und zwei Mitglieder wurden als Vertreter der Wikipedianer in den Vorstand gewählt – beide übrigens weiblich, was ich gar nicht genug betonen kann, weil dies in Vorstandskreisen so selten der Fall ist. 2004 wurden außerdem zwei lokale Verbände gegründet, ein deutscher und ein französischer, und der Aufbau weiterer juristischer Strukturen wurde vorbereitet.

Kurz und bündig will ich es so ausdrücken: Vor drei Jahren schloss ich mich einem kleinen englischsprachigen Projekt auf http://www.wikipedia.com an, das einem unbekannten amerikanischen Unternehmer gehörte. Es war ein traumhaftes Projekt, aber es war ganz auf das Englische konzentriert, was ziemlich frustrierend war. Heute werden wir von einer gemeinnützigen Organisation unterstützt und sind zu einem weltweiten, komplexen, vielsprachigen Projekt geworden.

Für das Jahr 2005 wünsche ich mir, dass die Zahl der Mitarbeiter in Sprachen mit geringerer Beteiligung (wie Arabisch) wächst, wenn nötig auch durch Mithilfe von außen. Ich hoffe auch, das wir für Leser aus Ländern, die kaum technologische Infrastruktur und damit auch keinen Anschluss an das Internet haben, eine Informationsquelle werden. Auch die Mitarbeit von Menschen aller Kulturen ist notwendig, um unsere Zielsetzung des neutralen und ausbalancierten Blickwinkels zu erreichen.

Anthere
Anthere

Niemandem, der dies liest, mangelt es an Zugang zu Informationen; wir ersticken im Gegenteil im Übermaß an durch Fernsehen, Radio, Zeitungen und Internet bereitgestellter Information. Unser Problem ist es, die Information zu filtern und zuverlässige Informationen zu erhalten. Trotzdem hat der Großteil der Menschheit viele dieser Zugänge zu Informationen nicht und braucht Hilfe. Wir müssen verhindern, dass die Kluft zwischen denen, die Zugang zu Informationen haben, und denen, die keinen Zugang haben, größer wird.

Schließlich ist dies auch eine unverhoffte Möglichkeit für uns, Männer und Frauen aller Länder kennenzulernen, unsere Gemeinsamkeiten und Unterschiede abzuwägen und zu versuchen, in Toleranz und Wertschätzung dieser Unterschiede zu leben. In vielen Ländern werden solche Unterschiede durch Bomben beantwortet, um bestimmte Gruppen zum Verstummen zu bringen. Wir haben keine andere Wahl als einen Konsens zu finden. Wir haben nur Worte und müssen sie nutzen.


--Anthere / Florence Devouard


Falls Sie Fragen oder Kommentare haben, würden wir sehr gerne von Ihnen hören. Sie können uns auf unseren Diskussionsseiten (siehe [1]) oder durch eine e-mail an board (at) wikimedia.org erreichen.




3

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Vierteljährlicher Bericht

 

Administration

Wo kann man Informationen über die Stiftung finden?

Aktuelle Informationen über die Stiftung können in diesem vierteljährlich erscheinenden Rundbrief, in der speziellen Mailingliste ([2]), unter dem Wikipedia Meta-Wiki ([3]), und auf der Website der Stiftung ([4]) gefunden werden. Die Website entwickelte sich im frühen Herbst sehr aktiv: Die meisten größeren Seiten wurden grundlegend neu eingerichtet und die Mehrzahl dieser Seiten wurden in 10 Sprachen übersetzt. Zur Zeit gibt es dort 38 registrierte Editoren mit unterschiedlichen Muttersprachen. Die Website befindet sich allerdings momentan in einer gewissen Ruhephase.

Wie kommuniziert der Vorstand?

Die Vorstandsaktivitäten sind im Meta-Wiki ([5]) sowie auf der Website der Wikimedia-Stiftung ([6]) dokumentiert. Die Kommunikation erfolgt per Email und über die Mailingliste der Stiftung, die, einschließlich des Archivs, öffentlich zugänglich ist. Vorstandsmitglieder benutzen außerdem den #Wikimedia IRC Channel im Freenodenetz ([7]).

Für allgemeine Anfragen kann auch die Adresse board(at)wikimedia.org verwendet werden. Es muss jedoch gesagt werden, dass diese Adresse nicht länger privat ist. Alle Mails werden zum OTRS-Ticket-System weitergeleitet ([8]) und werden gegebenenfalls von einem Vorstandsmitglied oder von vertrauenswürdigen Editoren beantwortet. Das OTRS-Ticket-System enthält auch die Adresse für Informationen über die deutsche Gruppe sowie die Adresse für Anfragen bezüglich Informationslisten in Englisch und Deutsch.

Schließlich haben Jimbo, Angela und Anthere als furchtlose Erforscher Blogs gestartet. Angelas Blog ist dabei bezüglich Informationen über Wikipedia am reichhaltigsten ([9]). Bitte schaue hier nach, wenn Du Informationen über die neuesten Wikipedia Features oder über Wikesearch benötigst. Jimmy [10] nutzte diese Möglichkeit um über Freie Software zu reden (ebenfalls auf Englisch), während sich Anthere ([11] (auf Französisch) entschied, ihren Blog zu verwenden, eine unabhängige Meinung auszudrücken und konzentriert sich darauf, die Reichweite von Wikimediaprojekten in der französisch sprechenden Welt zu erhöhen (vor allem in der Hoffnung, die afrikanische Welt zu erreichen, wo Französisch weit verbreitet ist).

Dokumentiert und publiziert der Vorstand seine Aktivitäten irgendwo?

Es gab im Herbst verschiedene Treffen der Vorstandsmitglieder.

Der Vorstand hatte auch ein paar Mal die Gelegenheit sich im wirklichen Leben zu treffen: Im November in Rotterdam, im Anschluss an das Wikipedianertreffen, und in New York, vor dem OSI-Meeting. Es wurden verschiedene Punkte diskutiert, einschließlich Pläne für kommende Treffen, ob die Wikipedia Stiftung politisch Stellung nehmen sollte, wie sich lokale Gruppen besser in WMF Aktivitäten einbringen könnten. Und es gab eine freie Diskussion über die Zukunft des Vorstands. Alle diese Punkte waren einfacher in der Lounge einer Jugendherberge zu diskutieren, als per Email.


Leben als Vorstand

Michael und Tim waren nicht sonderlich aktiv dieses Trimester, obwohl Michael bei den Finanzplanungen nach der letzten Spendenaktion half.
Die letzten Monate waren sehr ereignisreich für Angela, Jimbo und Anthere mit vielen tollen Wikipedianertreffen (siehe: Meetings-Bericht) und Interviews mit Zeitungen Websites und Radiostationen. Wikipedia gewinnt mehr und mehr an Bekanntheit, unser Projekt erregt großes Interesse.

Jimbo und Angela verbrachten zwei Wochen bei der BBC (siehe hierzu den ausführlichen Bericht), während Anthere in ein neues Haus mit vielen Zimmern und einem Garten umzog, welches aber für mehrere Wochen ohne Telefonanschluss und Internetanbindung war. Anthere war in der Lage, Dank ihres Internetanschluss am Arbeitsplatz und gelegentlichen Besuchen des Rechenzentrums der lokalen Universität, Verbindung zu halten, hatte aber keine Gelegenheit ihre Wikpediaisucht zu befriedigen oder auf das IRC zuzugreifen.
Anthere weiß die Unterstützung während ihres Zwangsurlaubs zu schätzen und empfielt allen Wikisüchtigen den von Ryo und Notafish per Brief versendeten "Wikipatch" [12] zu nutzen.


Wie kann ich ein Mitglied der Stiftung werden?

Der Vorstand traf mehrere Entscheidungen bezüglich des Themas Mitgliedschaft ([13]). Die Vorstellung des Vorstands darüber änderte sich infolge eigener Überlegungen und Diskussionen mit Wikimediaeditoren.

Urspünglich stellte man sich vor, dass ein großer Teil der Mittel zur Unterstützung des Projekts aus Mitgliedsbeiträgen stammen würde. Deshalb setzte man die Mitgliedsbeiträge anfangs ziemlich hoch an (etwa 100$). Einige Vorstandsmitglieder und viele Editoren befürworteten einen derartig hohen Betrag jedoch nicht und es wurde schnell klar, dass der größte Teil der Einkünfte der Stiftung aus anderen Quellen kommen könnte. Weitere Diskussionen führten zu einer Festlegung des Mitgliedsbeitrags auf 36$ (nicht-Editoren) und 12$ (ermäßigt).

Außerdem wurde nach weiteren Diskussionen mit Jamesday und Kate der Status der Mitgliedschaft von Editoren von "automatisch" auf "eigene Entscheidung" geändert. Die technische Entwicklung eines Mitgliedschaftssystem wird in den kommenden Wochen Tim Starling durchführen.


Werden Entwickler gegenwärtig bezahlt?

Im Juli 2004 wurden die Wikipediaentwickler über die Machbarkeit eines Vergütungssystems für Entwicklungsaufgaben befragt, was dazu führte, dass der Vorstand ein Bezahlungsverfahren und andere Vergütungen für Entwickler, die an besonderen Aufgaben arbeiteten, ausprobierte. Der Vorstand regte einen viermonatigen Probelauf an, um dann mit einem gewissen Abstand das Ganze zu bewerten.

In den vergangenen drei Monaten hat der Vorstand eine Aufgabe vorgeschlagen, die in Beziehung zur Entwicklung des Mitgliedschaftssystems steht (eine Aufgabe, die für die Stiftung selbst von primären Interesse und daher wahrscheinlich nicht kontrovers ist). Mehr als zwei Monate nach dem Vorschlag unterbreitete Tim Starling ein Angebot, welches im vergangenen November angenommen wurde. Das Feature wird für einen bestimmten Geldbetrag Ende 2004 oder Anfang 2005 entwickelt sein. Vom Vorstand wurde kein weiterer Vorschlag gemacht; eine weitere Anregung kam von einem Entwickler, wurde aber verworfen.

Dies lässt vermuten, dass die Aussicht pro Aufgabe bezahlt zu werden, unsere Entwickler nicht sonderlich motiviert. Einzelheiten zu diesem Probelauf können unter [14] eingesehen werden. Alle Wikimediamitarbeiter sind aufgerufen diesen Versuch nach seinem Abschluss zu bewerten.


Wie ist der aktuelle Stand bei Domain Namen?

Jason Richey von der Firma Bomis hat eine vollständiger Liste aller Domain Namen ([15]), die gegenwärtig für die Stiftung registriert sind. Einige Domains aus verschiedenen Ländern sind im Besitz von Außenstehenden; GerardM kümmert sich zum Beispiel um einige .nl Domainnamen. Der französische Domainname www.wikipedia.fr wurde im Herbst 2004 von einem Cybersquatter (Cyber-Hausbesetzer) annektiert. Die französischen Wikipedianer entschieden sich dafür, in dieser Angelegenheit erst einmal nichts zu unternehmen, der Cybersquatter leitete die Domain freundlicherweise zu Wikipedia um. Jedoch wird der russische Domain Name www.wikipedia.ru leider von einem Cybersquatter benutzt, um Geld einzufordern.

Im nächsten Trimester wird entschieden, welche Domains erworben werden. Viele Editoren würden es wünschen, dass Domains für alle Projekte mit den Länderkürzeln ihrer Länder erworben werden könnten. Die Kosten für den Erwerb so vieler Namen jedoch zu hoch, so dass diese Lösung nicht machbar ist. Wir hoffen, dass die Registrierungen als Handelsmarke uns in dieser Angelegenheit Erleichterungen verschaffen wird.


Privatsphäre bei Wikimedia Projekten

Wie von verschiedenen Editoren gefordert, ist die lange überfällige Erklärung zur Privatsphäre in Arbeit und sollte während des ersten Trimesters 2005 abgeschlossen und übersetzt sein. Bitte haltet Euch nicht mit Kommentaren zurück ([16]).


Lokale Gruppen

Anthere war bei der Initiierung der französischen Gruppe, Wikimédia France, beteiligt (siehe dazu den speziellen Bericht) und ist nun dort Vorstandsmitglied. Es gibt damit zwei lokale Gruppen, jede auf sehr unterschiedlichen Rechtsformen basierend, was die verschiedenen Möglichkeiten für Gruppen betont. Die französische Gruppe ist eine gesetzliche Vertretung der Wikimedia Stiftung in Frankreich. Die französische und die deutsche Gruppe haben gemeinsam, dass sie rechtlich in einem Land verankert sind, anstatt in einer Sprache. Beide Gruppen beabsichtigen jedoch ihre Aktivitäten über ihre Landesgrenzen hinaus zu erweitern.

Verschiedene andere Projekte haben in den vergangenen Monaten die Initiierung von lokalen Gruppen diskutiert, insbesondere die holländische und die italienische Wikipedia. Einige Editoren sind an der Initiierung von auf Sprachen anstatt auf Nationen basierenden Gruppen interessiert oder sogar an einer europäischen Gruppe.


Die Wikimedia Stiftung und politisches Engagement

Während des Herbst gab es Diskussionen um ein politisches Engagement der Stiftung und ihres lokalen Ablegers Wikimedia Frankreich. Der Vorstand möchte darauf hinweisen, dass er grundsätzlich nicht wünscht, dass Wikimedia Aktivitäten unterstützt, insbesondere Aktivitäten, die nicht direkt mit unseren Tätigkeiten zu tun haben. Jedes Engagement, wie das Unterzeichnen einer Petition, sollte vorsichtig beurteilt und nur mit einer sehr großen Zustimmung der Gemeinschaft durchgeführt werden.


Die Zukunft des Vorstands

Während das Herbst gab es Diskussionen sowohl über die Beteiligung von Vorständen lokaler Gruppen als auch über die Zukunft des Wikimedia Vorstands selbst. Hinsichtlich lokaler Gruppen ist der Vorstand offen für alle Diskussionen oder Vorschläge der Gruppenmitglieder. Seid bitte in dieser Angelegenheit aktiv.

Was die Angelegenheit des Vorstands selbst betrifft, stimmen Anthere, Angela und Jimmy überein, dass die gegenwärtige Situation kaum beibehalten werden kann. Die Aktivität des Vorstands wird im Wesentlichen von drei Leuten getragen und erfordert intensives Mitwirken anderer Wikipedianer um zu funktionieren. Es wurde angeregt, die Größe des Vorstands oder zumindest die Zahl der aktiven Mitglieder zu erhöhen.  


Berlinertreffen
Berlinertreffen


Collaboration

Angela und Jimbo bei der BBC

Im November 2004 waren Angela und Jimmy zwei Wochen bei der BBC in London zu Gast. Der Besuch wurde von allen genossen und scheint ein Erfolg gewesen zu sein, da sie eingeladen wurden, zu einem noch nicht näher bestimmten späteren Zeitpunkt wiederzukommen. Einige BBC-Angestellte nahmen in jenen Wochen am Londoner Wikipediatreffen teil. Angela berichtet von ihren Erfahrungen an anderer Stelle (siehe Schlussbemerkungen, Seite 8).


Lost Oasis und Web-Hosting

Wikimedia liegt ein verbindliches Angebot für ein kostenloses Webhosting eines französischen Anbieters vor (Lost Oasis), wo kürzlich drei neue Squidserver aufgestellt wurden.

Es gab aber noch weitere Angebote für kostenloses Web-Hosting, insbesondere im Zusammenhang mit dem ersten Hurrikan in Florida letzten August, die aber noch nicht in Erfüllung gingen (siehe contingency plans).


Mandrakesoft DVD

Zur großen Enttäuschung vieler Wikipedianer hat sich die Veröffentlichung einer zweisprachigen Momentaufnahme der französisch- und englischsprachigen Wikipedia durch Mandrakesoft zuammen mit der kommenden Version von Mandrake-Linux verzögert.

Die intensive, lange überfällige Arbeit, Bilder und Listen in Vorbereitung für dieses Publikation mit Urheberrechtsvermerken zu versehen, hat zu einer Qualitätsverbesserung der beteiligten Wikipediaprojekte geführt. Bitte unterstützt diese Anstrengungen unter [17].  


Community


Community und Wikipedia in Berlin
Community und Wikipedia in Berlin

Herbsttreffen der Wikipedianer

  • Münchener Treffen, 25. Oktober
  • Tokyoter Treffen, 8. November, und Treffen in Nagoya, 10. November
  • Berliner Treffen, November (hier)
  • Rotterdamer Treffen, November (Bericht und Bilder)
  • Treffen in Bozen am 27. November (it and de). Siehe unter den internationalen Berichten.
  • Londoner Treffen, November
  • New Yorker Treffen, 12. Dezember (Bericht und Bilder)
  • Taipei-Trefen, 4. Dezember, siehe internationale Berichte.
  • Beijing-Treffen ([18])
  • Berliner Treffen, Dezember. ([19]). Siehe internationale Berichte.
  • Münchener Treffen, 16. Dezember

Wikimania 2005: Die Erste Internationale Wikimedia-Konferenz ([20]) ist eine geplante Konferenz für Teilnehmer an allen Wikimedia-Projekten (4. August 2005 bis 8. August 2005); Siehe internationale Berichte für weitere Informationen zu diesem Thema.  

Finanzen

Monopoly
Monopoly

Daniel Mayer ist der oberste Finanzbeauftragte. Er ist für alle finanziellen Angelegenheiten verantwortlich, wobei Michael Davis als übergeordneter Prüfer fungiert. Speziell bearbeitet er die Aufstellung unseres Budgets und die Buchführung.

Spenden und Spendenaufrufe Ein zweiwöchiger Spendenaufruf im September 2004 erbrachte für uns etwa 60.000 US-Dollar, deutlich mehr als das angestrebte Ziel von 50.000 Dollar. Etwa 10% dieser Spenden wurden über den deutschen Verein Wikimedia Deutschland e.V. eingeholt. Diese Spenden haben die Finanzen des Projektes den ganzen Herbst über gestärkt.

Im Durchschnitt wurden zwischen Januar und August etwa 200 US-Dollar pro Tag gespendet.

Bei den derzeitigen Ausgaben für Bandbreite und Hardware reichen diese Beträge allerdings nur, die Seiten und deren Wachstum für etwa vier Monate aufrechterhalten zu können. Der nächste Spendenaufruf wird Anfang Februar 2005 gestartet werden. Vor diesem Termin sollte ein offenes Treffen stattfinden, bei dem diskutiert werden sollte, wie das Langzeitwachstum der Wikimedia-Projekte unterstützt werden könnte.

Das Budget für das vierte Quartal 2004 kann hier eingesehen werden: [21].

Der nächste ausgearbeitete Haushaltsplan, der eine detaillierte Auflistung aller Spenden seit dem letzten Spendenaufruf beinhalten wird, wird voraussichtlich im Januar veröffentlicht werden.

Links

 

Grants
Grants
Grants

Etwas unerwartet bekamen wir diesen Herbst ein Zuschuss, als die Beck Foundation zeigte, dass sie an der Unterstützung eines Wikijunior-Projekt interessiert wäre. Man würde Wikipedia einen Zuschuss von 10.000$ zukommen lassen, um Inhalte zu speziellen Themen für kurze Kinderbücher im Enzyklopädiestil zu erstellen. Aktuell ist geplant, Inhalte für 40-seitige Bücher über Geografie, Tiere und Astronomie zu verfassen. Für weitere Einzelheiten siehe Wikijunior und die entsprechenden Wikibuchprojekte, sowie den speziellen Bericht in diesem Newsletter.

Im Januar 2005 erhielten wir 40.000$ von der Lounsbery Foundation. In unserem Antrag auf Fördermittel haben wir versichert, dass wir den Zuschuss folgendermaßen verwenden würden: 1) zur Deckung unserer täglichen Ausgaben, 2) für die Initiierung neuer Wiki-Projekte, 3) zur weiteren Verbesserung unserer bestehenden Projekte.

Vielen Dank für das uns von beiden Stiftungen entgegengebrachte Vertrauen.

Außerdem gab es im Dezember in New York ein wichtiges Treffen mit dem Open Society Institute Information Project. Man hatte den Wikimedia-Vorstand zur alljährlichen Vorstandssitzung eingeladen und zeigte Interesse daran, Wikipedia bei der Vergrößerung in bedeutenden Sprachen und in Entwicklungsländer zu unterstützen. Es wurden keine speziellen Punkte entschieden, aber Ideen für bestimmte Projekte zur Erstellung besserer arabischsprachiger Inhalte oder zur Erweiterung des Kreis von Mitwirkenden aus afrikanischen Ländern sind besonders willkommen.  

Technische Entwicklung
Technische Entwicklung
Technische Entwicklung

Der untenstehende Bericht wurde hauptsächlich von James Day geschrieben; der Teil über die Pariser Server ist größtenteils von David Monniaux.
Informationen über unsere Server können jederzeit unter Wikimedia servers gefunden werden. Die Aktivitäten der Entwickler bestehen im Wesentlichen aus: Server-Betreuung und Entwicklung der MediaWiki-Software, die auch für viele Nicht-Wikimedia-Anwendungen genutzt wird. Die meisten Entwickler (allerdings nicht alle, jeder kann das selbst entscheiden) sind hier aufgelistet here. Wer zeigen möchte, dass er ihr Engagement schätzt, kann ihnen Dankesschreiben oder eine finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Vielen Dank!
Bis jetzt arbeiten alle Entwickler umsonst, aber das kann sich aufgrund unseres erstaunlichen Wachstums in Zukunft ändern.


Installation der Squid Caches in Frankreich

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Der Cluster in der Nähe von Paris.
Unsere Server sind die drei in der Mitte:
(von oben nach unten: bleuenn, chloe, ennael.)


Am 18. December 2004, wurden drei gespendete Server in einem Serverraum in Aubervilliers, einer Vorstadt von Paris, Frankreich, aufgestellt. Auf Wunsch des Spenders erhielten sie die Namen bleuenn, chloe, ennael. Für technisch interessierte: Bei den Maschinen handelt es sich um HP sa1100 1U Server mit 640 MiB RAM, 20 GB ATA Hard Disks, und 600 MHz Celeron Prozessoren.

Die Maschinen sollen mit Squid Caching Software ausgerüstet werden. Sie werden als Test von Web Caches dienen, mit denen wegen der örtlichen Nähe zum Anwender die Latenzzeit reduziert werden soll. Typische, mit DSL angebundene Anwender in Frankreich können mit 30 ms Latenzzeit zugreifen, während sie sich mit dem Main Cluster in Florida mit ungefähr 140 ms verbinden. Die Idee ist, dass Anwender von anderen Teilen Europas die Squid Caches in Frankreich benutzen, um die Zugriffsverzögerungen sowohl für Multimedia Inhalte für alle als auch Seiteninhalte für nicht-angemeldete Anwender um 1/10 Sekunde zu verringern. Angemeldete Anwender werden nicht so sehr profitieren, da Seiten für sie speziell erzeugt und deshalb nicht gecached werden. Wenn sich eine Seite nicht im Squid Cache befindet oder für einen angemeldeten User ist, benötigt der Apache Web Server 1/5 bis 3 oder mehr Sekunden zuzüglich Datenbankzeit, um die Seite zu erstellen. Die Datenbankzeit beträgt etwa 1/20 Sekunde für einfache Dinge, aber kann viele Sekunden für Kategorien oder sogar 100 Sekunden für eine sehr große Beobachtungsliste betragen.

The Telecity data center
The Telecity data center

Die Squid Caches wurden im frühen Januar 2005 aktiviert, und es folgte eine Testperiode. Seit dem 31. Januar cachen die Maschinen englische, französische und Multimedia-Inhalte für Belgien, Frankreich, Luxemburg, Schweiz und England. Das System befindet sich im Grunde genommen noch in der Testphase, und es wird erwartet, dass sich die Caching-Leistung durch Verbesserungen erhöhen könnte. Die Installation von ähnlichen Cache-Clustern in anderen Ländern wird erwogen.

Installation von weiteren Servern in Florida

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Mitte Oktober (mid-October), wurden zwei weitere Dual Opteron Datenbank Slave Server, mit 6 Laufwerken in RAID 0 und 4GB RAM, plus fünf 3GHz/1GB RAM Apache Server bestellt. Verzögerungen aufgrund von Kompatibilitätsproblemen, die der Hersteller vor der Auslieferung der Datenbank Server zu lösen hatte, verursachten einen lokalen Engpass bei der Datenbankleistung; bis in den frühen Dezember hinein musste die Suchfunktion zeitweise abgeschaltet werden.

Im November 2004, erfuhren fünf Webserver, vier mit hoher RAM (Arbeitspeicher) Kapazität für Memcached oder Squid caching, Ausfälle. Daraus enstanden zeitweise sehr langsame Wiki-Zugriffe.

Fünf 3GHz/3GB RAM Server (Five 3GHz/3GB RAM servers) wurden im frühen Dezember bestellt. Vier von den Dezember Maschinen werden Squid und Memcached Dienste als verbesserten Ersatz für die ausgefallenen Maschinen bereitstellen, bis sie repariert sind. Eine Maschine mit SATA Laufwerken mit RAID 0 wird als Testmaschine verwendet werden, um zu sehen, welche Last solche weniger teuren Datenbank Server verkraften können. Außerdem stellt sie eine weitere Option für einen reinen Backup Datenbank Slave dar, auf dem auch Apache läuft. Diese Maschinen sind mit einer neuen optionalen Karte zur Fernüberwachung von elektrischer Spannung und Serverfunktion ausgerüstet, die zusätzlich 60$ kostet. Die Bestellung wurde mit dieser Option getätigt, um ein Vergleich der Effizienz dieser Fernüberwachung mit einer herkömmlichen Steckdosenleiste und beschränkten Überwachungswerkzeugen zu ermöglichen. Die Fernüberwachung von Spannung und Serverfunktion hilft, Arbeit im Serverraum zu reduzieren, die manchmal zu Kosten und/oder Verzögerungen führt.

Die Bestellung eines weiteren Datenbank Masterservers, mit dem das Aufteilen der Datenbank in zwei Sets mit je einem Master und zwei Slaves ermöglicht wird, wobei jeder Set etwa die Hälfte der Projekt-Aktivität übernimmt sowie fünf weiterer Apaches, ist geplant für das Ende dieses oder den Anfang des nächsten Quartals. Diese Bestellung wird den Rest der 50.000$ der letzten Spendenaktion aufbrauchen. Die Aufteilung der Datenbank wird eine Halbierung der Anzahl der Schreibzugriffe, die jeder Set ausführen muss, ermöglichen und so mehr Kapazität für die Lesezugriffe der Anwender zur Verfügung stellen. Die Aufteilung soll in etwa drei Monaten stattfinden, nachdem der Master seine Zuverlässigkeit während mehrerer Einsatzmonate als Slave bewiesen hat.


Anstieg des Datenverkehrs

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Der Datenverkehr wuchs während des dritten Quartals von etwa 400-500 Anfragen pro Sekunde am Anfang bis etwa 800 pro Sekunde am Ende an. Zu Beginn des vierten Quartals stieg er weiter an und übertraf oft 900 Anfragen pro Sekunde mit täglichen Verkehrsspitzen im Bereich von 1.000 bis 1.100 Anfragen. Dann stabilisierte er sich, wegen der unerwünscht langen Antwortzeiten, bei ungefähr 900 Anfragen pro Sekunde und stieg langsam an. ([22]).

Die Bandbreite (Bandwidth use grew) stieg an von durchschnittlich über 32 Megabits pro Sekunde am Anfang des Quartals auf etwa 43 Megabits pro Sekunde am Ende. Typische Tagesspitzen betragen etwa 65-75 megabits pro Sekunde und erreichen manchmal kurzzeitig die 100 megabits pro Sekunde Grenze einer einzelnen outgoing Ethernet Verbindung. Zeitweilig wurden Dual 100 Megabit Anbindungen verwendet. Eine gigabit fiber Anbindung wurde im Serverraum von Florida organisiert und die benötigten Bauteile (required parts) bestellt.  

Projekte

Es gibt neun Wikimedia Projekte:

"Memorial Wiki" ist zur Zeit nur ein Denkmal zu den "Anschlägen vom 11. September" auf 200 Seiten und noch kein richtiges Projekt.

Neue Projekt-Politik

Wegen der Vervielfachung von neuen Projekten und den Meinungsverschiedenheiten über die Schaffung der Wikispecies wurde eine Prozedur für den Start neuer Projekte auf der "New project policy" Seite (http://meta.wikimedia.org/wiki/New_project_policy) eingeführt. Wikinews war das erste Projekt, das diese Richtline, die eine sehr genaue Beschreibung des Projektes, eine Übersetzung dieser Beschreibung in mehrere Sprachen, ein Mehrheit durch eine Abstimmung durch die Gemeinschaft und ein entgültiges OK druch den Rat der Wikimedia Foundation erfordert, befolgte.  

Public Relations

Jimmy Wales hat ein Interview in Rotterdam
Jimmy Wales hat ein Interview in Rotterdam

Im Herbst passierte in der Öffentlichkeitsarbeit einiges: die Pressemitteilung für den millionsten Artikel erschien in über 10 Sprachen rund um dem Globus, die Pressemitteilung zur deutschen Directmedia-CD wurde in vielen deutschen Medien erwähnt, und das neu gestartete Projekt Wikinews wurde von Reportern und in vielen Blogs begrüßt (siehe "In den Medien", S. 7).

In den letzten drei Monaten konnten mehrere der größeren Wikipedias einen bemerkenswerten Anstieg des Medieninteresses verzeichnen. Beispielsweise war die französische Wikipedia das Thema einiger sehr positiver Artikel (unter anderem in der Liberation) und eines sehr kritischen Artikels (in der Charlie Hebdo). Am 27. November wurde Anthere von Radio BFM interviewt (siehe [23]), im Januar Yann von Radio France (siehe [24]).

Auch Angela berichtet von einem Radioauftritt:

Angela Beesley
Angela Beesley

Am 17. November führte ich mein erstes Radiointerview für Wikipedia in der Sendung "You and Yours" des Radiosenders BBC Radio4. Als ich dem Interview zustimmte, wusste ich noch nicht, dass es live übertragen werden sollte; am Ende war das aber nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das Interview wurde im BBC Suffolk Studio in Ipswich aufgenommen, da das nähergelegene BBC Essex Studio in der Zeit völlig ausgebucht war. Als ich dort ankam, bat man mich, im "Green Room" zu warten, was jedoch nicht so interessant war, wie es vielleicht klingen mag: es war ein Zimmer mit mehreren Sofas, einem Trinkwasserspender und einer Sammlung von Zeitungsausschnitten über das BBC Radio Suffolk. Kurz bevor die Aufnahme des Interviews began, wurde ich in ein kleines Studio gebracht, wo mir jemand Kopfhörer gab, mit denen ich gleichzeitig das laufende Programm und die Moderatorin der Sendung hören konnte, die aus Manchester zugeschaltet war. Während der Aufnahme war ich alleine im Studio.

Bamber Gascoigne gab eine kurze Übersicht über die Geschichte der Enzyklopädie, erzählte eine Geschichte über eine Familie, die Fakten in traditionellen Enzyklopädien sucht, und stellte das der Suche im Internet gegenüber. Michael Schmidt, Professor am "Institute of Science and Technology" der Universität Manchester, sprach darüber, wie Studenten heute ihre Computer anstelle von Büchern für ihre Arbeit und Forschung benutzen. Die Moderatorin, Liz Barcley, fragte mich kurz zusammenfassend, wie die Wikipedia funktioniert und ich antwortete, dass jeder Besucher sie verändern kann, und erklärte, wie Vandalismus schnell bemerkt und rückgängig gemacht wird. Bamber war in einem Studio in London und sprach über seine Seite HistoryWorld. Bamber und Michael meinten beide, dass Wikipedia-Artikel in einem bestimmten Entwicklungsstadium gesperrt werden sollten, um weitere Änderungen zu verhindern. Ich hingegen schlug vor, dass - anstatt vollständig zu sperren - eine solide Version als "stable" markiert werden könnte, die dann Benutztern gezeigt werden könnte, die solche Versionen wünschen. Gleichzeitig könne der Artikel aber weiter bearbeitet werden, so wie es derzeitig bei den "Akutellen Ereignissen" geschieht. Dieser Teil der Sendung dauerte keine 20 Minuten und schloss mit folgender Bemerkung Bambers ab: "Die Annahme, das gedruckte Enzyklopädien zuverlässig sind, ist Unsinn".




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Neues von den Projekten

Neue Projekte

Viel wurde bereits geschrieben und gesagt zu Wikinews, streitend und wetteifernd um die kompletten Inhalte dieses erst im November 2004 gestarteten Wikimedia-Projektes. Einige lieben das neue Projekt, einige hassen es. Bislang wurden rund 200 Artikel verfasst, einhergehend mit Diskussionen um Richtlinien und Regeln, zumeist geführt von einem Kern von acht bis zehn aktiven Nutzern. Vergleiche dazu auch den ausführlichen Artikel weiter unten.

Kurzberichte zu den Projekten

Siehe auch den Bericht zu Wikijunior in der neuen, noch unfertigen Druckausgabe weiter unten.

In Januar 2005 wurde - nach mehr als zwei Jahren unregelmäßiger Diskussionen - die Wikipedia.org-Seite von der englischen Hauptseite zum mehrsprachigen Portal geändert. Dort befinden sich nun Links zu alle Sprachversionen der Wikipedia mit 100 oder mehr Artikeln.
Als die Wikipedia geschaffen wurde, befand sich die englische Wikipedia unter www.wikipedia.org (original www.wikipedia.com), während andere Sprachen mit Hilfe der ISO 639 Sprachcodes dieser Domain untergeordnet wurden. Seit Oktober 2002 ist jedoch auch die englische Wikipedia mit einem Sprachkürzel unter en.wikipedia.org zu finden. Bislang war wikipedia.org ein Redirect auf die englische Version, nun wurde dieser Redirect durch das Portal ersetzt, so dass die englische Wikipedia nur noch mit der en-Adresse direkt aufgerufen werden kann.
Diesem Schritt, ein internationales Portal zu schaffen, wurde vom Board zugestimmt und die Rückmeldungen von nicht englischsprachigen Wikipedianern waren durchweg positiv; sie beurteilten die Veränderung als lange überfällig und als ein Zeichen der mehrsprachigen Eigenschaft des Gesamtprojektes. Aber die Veränderung erstaunte und verärgerte gleichfalls etliche englischsprachige Nutzer, die die neue Einrichtung nicht gut finden. Michael Snows berichtet mehr dazu hier.

Wikinews

Wikinews
Wikinews
Offiziell startete Wikinews auf Englisch und Deutsch im Dezember 2004, im Januar 2005 folgte die niederländische Version.

Es war das erste Projekt der Wikimedia-Foundation, das nach einer Phase des Brainstormings, einer mehrsprachigen community-weiten Abstimmung und mit der Zustimmung des Board of Trustees gestartet wurde. Erik Moeller (aka Eloquence) erstellte den Entwurf für eine Abstimmung, grundsätzliche Struktur und die Arbeitsabläufe. Obwohl es nur als Demo-Version startete, hatten Blogger, slashdot.org und Massenmedien schon Notiz genommen.

Die größte Frage war wahrscheinlich, ob der Erfolg der Wikipedia auch beim Schreiben von Nachrichten wiederholt werden kann. Mehrere erfahrene Wikimedianer waren besorgt, dass Meldungen inkompatibel mit dem Grundsatz des neutralen Standpunkts sein könnten, und durch den wesentlich kürzeren Arbeitsprozess von Nachrichten vorschnell veröffentlicht würden. Endgültige Antworten auf diese Fragen konnten bis heute zwar nicht gegeben werden, dennoch macht das Projekt bemerkenswerte Fortschritte.

Wikinews ist jetzt in die Beta-Phase eingetreten. Das Projekt ist zwar noch in der Formgebungsphase, seine Existenz als ein Wikimediaprojekt ist aber allgemein anerkannt.

Erik schrieb einen Essay, der die Vergangenheit und die Zukunft des Projekts beleuchtet und aufzeigt, dass der formale Review-Prozess neu gestaltet und bald zu einem einfachen und frei fließenden Mechanismus werden wird. Es wird versucht, die Seiten für neue Benutzer freundlicher zu gestalten, indem man die Regeln und Prozeduren entschlackt und sich auf das Prinzip „in einem Wiki kann jeder alles bearbeiten“ besinnt. So soll auch eine bessere Qualität durch einen formalen Review-Prozess mit spezifischen Regeln erreicht werden. Es wurde auch diskutiert, ob unvollständige oder ungeprüfte Artikel auf der Hauptseite erscheinen sollen. Weitere Benutzer wie z.B. IlyaHaykinson, TalkHard und Lyellin haben weitere Gedanken zu dem Thema niedergeschrieben.

Wenn man bedenkt, dass sich etwa die Hälfte der neuen Beiträge mit politischen Themen und Konflikten beschäftigen, ist es durchaus wichtig, sich vor allem über mögliche Vorurteile und Ungenauigkeiten Gedanken zu machen. Einige denken, dass wir mehr in die Tiefe gehende Artikel mit geprüften Fakten veröffentlichen sollten, etwa im Stil eines wöchentlichen Magazins. Calrosar, einer der vielen aktiven Wikinews-Teilnehmer und ein reger Teilnehmer an vielen Diskussionen über Neutralität, beobachtet, dass Wikinews immer besser wird und immer mehr positive Resultate hervorbringt. Trotzdem muss sich das Projekt großen Herausforderungen stellen. Viele haben gesagt, dass das Erstellen einer wirklich freien, offenen und gleichzeitig neutralen Nachrichtenquelle schwerer ist als die Arbeit an einer freien Enzyklopädie. Wir freuen uns über jeden Nutzer anderer Wikimedia-Projekte, die bei Wikinews vorbeischauen, an Diskussionen teilnehmen, Artikel schreiben, und uns helfen, die Gemeinschaft weiter aufzubauen.

URLs: Sichten von Wikinewsbeteiligten

  • Erik's essay: [25]
  • IlyaHaykinson: [26]
  • TalkHard: [27]
  • Lyellin: [28]
  • Carlosar: [29] und ander Abschnitt auf der Seite.

Medien und slashdot

  • Wired News Wikipedia Creators Move Into News von Joanna Glasner, 29. November 2004. [30]
  • TechNewsWorld Open-Source News? Wiki Builds a New Kind of Journalism von John P. Mello Jr., 30. November 2004. [31]
  • Slashdot: [32]

Statistiken:

Annähernd 2.000 Seiten und 150-200 Artikel. 150 Kategorien. 800+ registrierte Benutzer, 8000 Bearbeitungen.

Übersetzung der Woche

Eine große Herausforderung ist die "Translation of the Week", die Danny Ende Oktober nach dem Erfolg der Übersetzung des Artikels "Gangnihessou" in verschiedene Sprachen ins Leben rief. Mittlerweile wurde dieses Projekt zur Übersetzung von Artikeln in so viele verschiedene Sprachen wie möglich gut angenommen und bisher zehnmal erfolgreich durchgeführt. Hinter der "Übersetzung der Woche" steckt die Idee, einen Artikel in einer Wikipedia auszuwählen und ihn als Kandidat zur cross-wiki-Übersetzung vorzustellen. Artikel, die eine Mehrheit von Befürwortern erreichen, werden dann als Übersetzung der Woche präsentiert, um sie dann in möglichst viele Sprachen zu übersetzen. Nach zehn Wochen zählte das Projekt bereits 64 offiziell bekannte Teilnehmer, sicher sind es in den verschiedenen Wikipedias jedoch noch mehr. Wennn auch der von "Gangnihessou" aufgestellte Rekord von 39 Sprachen noch nicht gebrochen werden konnte, wurde bisher kein Artikel in weniger als 16 verschiedene Sprachen übersetzt.

Wikijunior

International Childrens' Year - Child Drawings
International Childrens' Year - Child Drawings
Dass die Beck Foundation vor einger Zeit auf Wikimedia zukam und fragte, ob wir Lernmaterial für ein jüngeres Publikum entwickeln könnten, halten wir für eine schöne Anerkennung unserer bisherigen Arbeit. Die Stiftung sicherte uns 10.000 US-Dollar zu für ein Projekt für 8- bis 11-jährige, das online und auch gedruckt veröffentlicht werden soll.

Das Projekt wurde zunächst von der Gemeinschaft der Wikipedia-Mailing-List kühl aufgenommen und mit dem Projekt Wikispecies verglichen, das vom Board der Foundation ohne genügend Beteiligung von anderen geschaffen worden war. Nachdem die Entwickler Wikijunior aber auf der Meta-Seite vorgestellt hatten, wurde seine Zielsetzung immer klarer, und es erhielt ungeahnte Unterstützung und tatkräftige Hilfe von vielen Wikimedia-Mitarbeitern.

Die Wikijunior-Bücher werden nach der Veröffentlichung weltweit zu Verfügung stehen, entweder gratis oder so günstig, dass nicht nur Eltern, sondern Kinder selbst sie sich leisten können. Die magazinähnlichen Hochglanzbroschüren werden mit ausdrucksstarken, farbenfrohen Bildern illustriert sein, um die Freude am Lesen und Entdecken zu fördern.

Das Projekt wird derzeit als Teil der Wikibooks entwickelt. Sobald unsere erste Broschüre fertiggestellt ist, wird das Ergebnis auf einer nicht veränderbaren Seite im Netz veröffentlicht. Der ganze Inhalt wird durch geprüfte und qualifizierte Pädagogen geprüft werden. Es werden auch bereits interessante Modelle diskutiert, wie verschiedene Niveaustufen in einem Layout untergebracht werden können.

Unsere größte Herausforderung ist zur Zeit die Anpassung an die Bedürfnisse und Kenntnisse von Kindern in Stil und Inhalt. Die Mitarbeiter müssen sich auf dem schmalen Grat zwischen allzu verspielter und allzu wissenschaftlicher Herangehensweise noch zurechtfinden. Sobald wir in kontroverse Themenbereiche vorstoßen, müssen wir uns vielleicht auch öfter zwischen Zensur und gutem Geschmack entscheiden. Doch die ersten Themen sind vor solchen Schwierigkeiten noch gefeit: Große Katzen, Das Sonnensystem und Südamerika sind die ersten Bücher, die erarbeitet werden. Das Südamerika-Thema scheint sich am schellsten zu entwickeln – ein herzlicher Dank gilt den Wikimedianern dieses Erdteils für ihre Hilfe.

Es gibt auch bereits Übersetzungsangebote für Ausgaben auf Dänisch, Französisch, Portugisisch, Spanisch und Schwedisch. Ein mögliches Ziel ist es, für diese Ausgaben eigenständige, nicht aus dem englischen Projekt übersetzte Inhalte zu erarbeiten. Für Printausgaben der vielen verschiedensprachigen Projekte werden wir allerdings mehr Geld benötigen.

Wir bitten alle Wikimedianer, sich die Entwicklung von Wikijunior einmal anzuschauen: möglichst viele sollten ihr Wissen beisteuern, sich als geeignete Übersetzer eintragen oder über den Namen des Projektes debattieren! Wikijunior wird hoffentlich auch Wikimedia selbst zu einem höheren Ansehen verhelfen, wenn bekannt wird, dass es als erstes unserer Projekte wirklichen Einfluss auf die Welt außerhalb des Internets nehmen kann.

Wikiversity

Wikiversity
Wikiversity

Das spanische Wikiversity-Projekt wächst derzeit um einiges schneller als Wikilibros, der spanischsprachige Ableger der Wikibooks. Es scheint, als würde die Basis des Projekts immer größer; es gibt inzwischen Hochschulen mit aktiven Mitgliedern in den Bereichen Chemie, Physik, Informatik, Philosophie und Linguistik. Besonders aktiv ist derzeit die Hochschule der Computerwissenschaften mit 7 Mitgliedern, 8 Abteilungen und einem Universitätskurs. Die physikalische und die chemische Abteilung haben auch sehr aktive Mitglieder und im Bereich der Linguistik wurde kürzlich eine Abteilung für Sinologie geschaffen. Im "Claustro" wird die Organisation und die Struktur der Wikiversity diskutiert.

Eines der aktuellen Diskussionsthemen ist die Frage, ob der Wikimedia-Gemeinschaft vorgeschlagen werden sollte, Wikiversity zu einem eigenen, von den Wikibooks unabhängigen Projekt zu machen, eventuell auch mit einer eigenen Domain (beispielsweise *.wikiversity.org). Einige Teile der Wikiversity sind auch, obwohl sie Wikibooks nutzen sollten, um didaktische Materialsammlungen zu erstellen, eng mit anderen Wikimediaprojekten verknüpft. So beginnt beispielsweise die Sinologieabteilung ein Spanisch-Chinesisches Wörterbuch innerhalb des Wiktionarys; außerdem wird an einem Artikel über chinesische Literatur in der Wikipedia gearbeitet. Damit ist der Horizont der Wikiversity weit größer als der der Wikibooks. Das Projekt ist in fast alle anderen Wikimediaprojekte involviert und profitiert davon stark.

Ich möchte hiermit einige von Euch ermutigen, sich das Projekt einmal anzusehen und mitzuarbeiten. Was? Es gibt noch keine Wikiversity in Deiner Sprache? Worauf wartest Du noch, willst Du etwa, dass jemand anderes vor Dir die Initiative ergreift und eine neue Wikiversity gründet!?

Lokale Projekte

Ar: Es wird viel unternommen, bestehende Artikel zu verbessern, und es gibt jeden Tag einige neue. Momentan sind keine speziellen Projekte in Arbeit.

En : Im Anbetracht der Größe von Wikipedia, wird es zunehmend schwieriger, sich über die wichtigen Ereignisse unserer Gemeinschaft auf dem Laufenden zu halten. Michael Snow hat einen neuen Anlauf unternommen, entsprechende Informationen in schriftlicher Form zusammenzustellen und initiierte eine Zeitung, genannt The Wikipedia Signpost. Eine wöchentliche Erscheinungsweise ist geplant. Zu finden ist sie unter: Wikipedia Signpost

Es: Ein sehr erfolgreiches Projekt genannt País de la Semana (Land der Woche) ermutigt Wikipedia-Autoren, Artikel über das ausgewählte Land der Woche zu verbessern. Länder, über die es wenig oder keine Informationen gibt, haben Vorrang.

Ja: das japanische Ministerium für Land, Infrastruktur und Verkehr (MLIT) stellte klar, dass seine Luftbildaufnahmen für GFDL (GNU Free Documentation License) zur Verfügung stehen. Das sind großartige Neuigkeiten für uns, da copyright-freie Bilder aus rechtlichen Gründen in der japanischen Wikipedia nicht erlaubt sind. Unser Dank gilt den Bemühungen des User Benutzer:っ(Tsu) und der Großzügigkeit des MLIT. (PDF source) In Japan ist der Wikipedia Datenverkehr im letzten Jahr um 635% gewachsen, der mit Abstand steilste Anstieg im japanischen Web. Wikipedia besitzt in Japan gegenwärtig 7% der Popularität der populärsten Website des Landes, yahoo.co.jp.

Zh: Die seit langem geforderte Funktion - die automatische Konversion von traditionellem/vereinfachten Chinesisch - wird mit MediaWiki 1.4 verfügbar sein und wird Mediawiki-Projekten mehr traditionelle chinesische User zuführen und so die Gemeinschaft umgestalten. Unser großer Dank gebührt Zhengzhu für diese wunderbare Arbeit.

It : Es ist Tradition Weihnachts- und Neujahrskarten zu versenden. Der Text auf einer italienischen Karte würde “Buon Natale e felice Anno Nuovo” sein, auf einer englischen Karte “Merry Christmas and a happy New Year!”. Was wir beabsichtigen ist die Übersetzung in so viele Sprachen wie möglich, aber sicherlich für jede Sprache, für die es ein Wikipedia Projekt gibt und außerdem ein Soundfile mit der Aussprache.

Kerstkrans
Kerstkrans

Eine Möglichkeit, wie Du dieses Projekt erweitern kannst, ist darüber zu schreiben, wie Weihnachten in Deiner Gegend gefeiert wird. Viele Christen feiern Weihnachten zum Beispiel im Januar und nicht im Dezember. Nicht jeder kennt beispielsweise einen "Weihnachtspudding" und Schnee gehört in Australien nicht zu Weihnachten. Buon Natale ist eine Seite wo man viele Informationsquellen über Weihnachten finden kann.


Siehe auch:

Wikimedia-Vereine
Ibise
Ibise
Die ersten beiden Wikimedia-Vereine, Wikimedia Deutschland e.V. und Wikimédia France, wurden in diesem Jahr gegründet. Beide haben inzwischen einen Vorsitz gewählt und sind in ihren Ländern aktiv.

Gruppen von italienischen, holländischen und rumänischen Wikimedianern haben auch erste Pläne verkündet, im Herbst jeweils eigene Vereine zu gründen, wofür bereits mehrere Besprechungen inner- und außerhalb des Internets abgehalten wurden, um die Details einer solchen Gründung zu besprechen. Speziell die Rumänen haben bereits einige Statute formuliert ([33]).

Eine allgemeine Frage für die Vereine, ob bereits gegründet oder noch im Planungsstadium, ist, ob diese Vereine für ein einzelnes Land oder für den gesamten Sprachraum verantwortlich sein sollen. Ein weiterer Vorschlag ist ein Europa-Verein, der überhaupt keinen Zusammenhang mit einer einzelnen Sprache mehr hätte. Berichte über den aktuellen Stand der Überlegungen in Italien und den Niederlanden können hier beziehungsweise hier eingesehen werden.

Wikimedia Deutschland

Wikimedia Deutschland war vor allem mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt. Der Verein wurde als gemeinnützige Einrichtung anerkannt und wird steuerbegünstigt behandelt. Um wiederkehrende Fragen über das Urheberrecht und die GNU FDL der Wikipedia zu klären, hat er einen Rechtsanwalt mit Spezialgebiet Open Source und Lizenzproblematik eingeschaltet.

Ende September 2004 begann eine Kooperation zwischen Wikimedia Deutschland und der Wirtschaftsregion Stuttgart unter der Leitung von Prof. Deborah Weber-Wulff von der Fachhochschule Berlin. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung schrieb ein Projekt über "Neue Medien und Bildung" (http://www.medien-bildung.net/) aus, zu dem zwei Bewerbungen abgeschickt wurden; der Auswahlprozess dauerte bis zum Jahresende.

Anfang Oktober nahm Wikimedia Deutschland Verbindung mit der OSZE auf, bei deren "Human Dimension Implementation Meeting (http://www.osce.org/odihr/meetings/2004/hdim/)" in Warschau Jimbo Wales in der Diskussion "Guaranteeing Media Freedom on the Internet" über die Wikipedia sprach. Ende Oktober vertrat eine Gruppe des deutschen Vereins die Wikipedia mit einem Stand und einer Rede beim Linux-Kongress Berlinux in Berlin. Es kursieren Gerüchte, das John "maddog" Hall dort mit einem Wikipedia-T-Shirt gesehen worden sein soll. Kontakte mit dem Brockhaus-Verlag und mit Directmedia (das Berliner Unternehmen, das die deutschsprachige Wikipedia-CD hergestellt hat) wurden in mehreren Treffen vertieft. Die Wikipedia-CD wurde in den deutschen Medien mehrmals positiv besprochen und fand auch als Heft-CD des Computermagazins CHIP Verbreitung. Directmedia plant zur Zeit eine DVD-Fassung der Wikipedia und lud uns ein, die Wikipedia auf ihrem Stand bei der Leipziger Buchmesse zu vertreten, der übrigens ganz in der Nähe des Brockhaus-Standes zu finden ist.

Im Dezember nahm Wikimedia Deutschland am jährlichen Kongress "21C3" des Chaos Computer Clubs teil, bei dem Jimbo Wales die Wikipedia vorstellte. Außerdem lud Wikimedia Deutschland Brion Vibber und Tim Starling, zwei der Hauptentwickler der MediaWiki-Software, zu einer MediaWiki-Konfernenz dort ein.

In den letzten drei Monaten wurde die Wikipedia in vielen Veröffentlichungen erwähnt. So haben zum Beispiel die tageszeitung und die Bild-Zeitung Anleitungen zur Mitarbeit in der Wikipedia veröffentlicht. Der Start von Wikinews wurde von vielen deutschen Journalisten positiv bewertet.

Wikimédia France

Wikimédia France ([34]) wurde am 23. Oktober 2004 in Paris offiziell gegründet. Die gemeinnützige Organisation hatte 20 Gründungsmitglieder, unter ihnen das Board der Wikimedia Foundation, Florida. Auf dem Treffen wurde die Satzung verabschiedet: Ziel von Wikimédia France ist es, alle Wikimedia-Projekte zu fördern mit Schwerpunkt auf den Projekten in französischer Sprache. Wikimédia France wird auch offiziell die Wikimedia Foundation in Frankreich vertreten und, falls nötig oder sinnvoll, auch in anderen Ländern. Die Organisation wird keinen inhaltlichen Einfluss auf die französischsprachigen Projekte wie die Wikipedia nehmen und kann nur in Rechtsfragen in die Projekte intervenieren.

Die Gründungsmitglieder und andere interessierte Benutzer arbeiten daran, interne Verfahrensweisen und Richtlinien zu erarbeiten, um die Ziele und Methoden der Organisation weiter zu definieren. Ihre Vorstandsmitglieder wurden am 25. Oktober im IRC gewählt. Ryo wurde als Vorsitzender gewählt, Yann als Vertreter und Shaihulud als Schatzmeister.

Der letzte Schritt wird es jetzt sein, die Organisation auch bei den französischen Behörden als gemeinnützig registrieren zu lassen. Die letzte fehlende Unterschrift war von Jimbo. Da die Papiere mittlerweile unterschrieben zurück in Frankreich sind, ist zu erwarten, dass Wikimédia France im Februar 2005 auch rechtlich gesehen existieren wird. Das wird es der Organisation ermöglichen, als juristische Person zu handeln und zum Beispiel eine Bankkonto zu eröffnen. Ein erstes Ziel von Wikimédia France ist es, als gemeinnützige Organisation anerkannt zu werden, so dass Mitgliedsbeiträge teilweise steuerabzugsfähig sind. Danach wird die echte Arbeit beginnen: Bankkonten einrichten, Spendensammeln und ähnliches.

Wikimédia France konnte bereits die Wikipedia bei einigen Veranstaltungen vertreten, siehe [35] für Details.

Die französischsprachigen Medien berichteten in letzter Zeit häufig über die Wikipedia. Artikel fanden sich in den überregionalen Zeitungen Libération und La Tribune de Genève, im France-Info-Radio, in der Zeitschrift Univers Mac und auf vielen Webseiten.




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Lawrence Lessig
Lawrence Lessig
Interview: Lawrence Lessig

Quarto spürte Lawrence Lessig, Jura-Professor in Stanford, Gründer und Vorsitzender der Creative Commons und freier „Kulturschmied“, in einer ruhigen Minute am Ende eines langen Dezembertags auf. Kurz und bündig sprach er mit uns über Copyright, Copyleft, die Hürden für eine „freie Kultur“, rechtliche Stolpersteine für die Wikipedia und über den Kampf für die gerechte Sache.

Gemeinschaftliches Arbeiten - Urheberrechtliches Neuland

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Einige der häufigsten Fragen von Wikipedia-Nutzern beziehen sich auf das Urheberrecht: Wie wird ihre jetzige Arbeit später verwendet werden? Was sind die größten langfristigen Risiken bei einer einfachen Wiederverwendung von gemeinschaftlich erstellten Inhalten? Und was können wir schon jetzt tun, um diese Risiken zu verringern?

LL: Die größte langfristige Gefahr wären Gesetze oder Gerichtsurteile, die die Möglichkeit der gemeinschaftlichen Zuordnung von Rechten einschränken könnten. Mit derartigen Gefahren geht man am besten um, indem man die am ehesten für gemeinschaftliche Rechte geeignete Form von freien Lizenzen sucht. Ich kenne bereits Projekte und Gruppen, die sich darüber Gedanken machen.

Wie sind Sie auf die Idee zu den Creative Commons gekommen?

LL: Wir erkannten, dass das Internet mit dem Urheberrecht auf eine Art zusammenprallen würde, die mutmaßlich die Verfügbarkeit von ganzen Bergen von Information beeinträchtigen würde, auch wenn eine freie Verfügbarkeit im Sinne der Urheber und auch der Gesellschaft wäre. Also versuchten wir, das rechtliche Problem kreativ anzugehen, das dadurch entstand, dass diese unbeabsichtigten Folgen zum Zeitpunkt der urheberrechtlichen Gesetzgebung noch gar nicht absehbar waren.

Als die Wikipedia gegründet wurde, gab es noch gar keine Creative-Commons-Lizenzen. War es damals schon klar, das neuartige Lizenzen benötigt würden?

LL: Ziel des Urheberrechts ist es erst einmal, Urhebern dabei zu helfen, das zu tun, was sie tun wollen. Ich glaube, es war offensichtlich, dass das herkömmliche Urheberrecht für Unternehmungen wie Wikipedia nicht geeignet war. Genauso offensichtlich war es aber, dass man das Urheberrecht mit neuen Lizenzformen erweitern könnte, analog zu Richard Stallmans Erweiterung des Software-Urheberrechts. Ich glaube nicht, dass man dem Urheberrecht vorwerfen kann, dass seine standardisierten Verfahren diese neuen, fantastischen Möglichkeiten nicht ermöglichten.

Natürlich strapazieren Unternehmungen wie Wikipedia das Urheberrecht gewaltig. Es ist schwer, die Gedanken der Teilnehmer an diesem schöpferischen Prozess in Worte zu fassen, und niemand weiß genau, wie sich die so entstandene Arbeit entwickeln und verändern wird.

In den USA gibt es in Urheberrechtsverträgen Sätze wie "Ich trete meine Rechte in allen jetzt bekannten oder künftig entdeckten Technologien ab". In Deutschland beispielsweise kann ein Urheber aber keine Nutzungsrechte für Verwertungstechnologien abtreten, die es noch gar nicht gibt. Einerseits ist das für den Autor wertvoll, da für neue Nutzungen seiner Inhalte seine Zustimmung nötig ist. Im Zusammenhang mit der Wikipedia jedoch widerspräche es den Zielen der Autoren, wenn man für jede neue Technologie die Autoren erneut befragen müsste. Nun braucht man eine rechtliche Möglichkeit, diese Situation abzubilden. Es gibt grundsätzlich keinen Grund, warum das nicht möglich sein sollte, sobald wir nicht mehr wie bisher unversöhnlich und mit extremen Standpunkten, sondern vernünftig und ausgewogen über das Urheberrecht diskutieren.

Copyleft, Markenrecht, Freie Kultur

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Trägt auch das Wachstum der Copyleft-Bewegung dazu bei, dass dauerhafte Erweiterungen des Urheberrechts nötig werden?

LL: Das ist eine interessante Folge des Copyleft-Prinzips. Theoretisch ist das ziemlich wichtig... weil der Aspekt der Freiheit vom Aspekt der Kontrolle zu profitieren scheint.

Auch in einem anderen Sinn wird dieses Paradox immer ein Teil der Copyleft-Bewegung bleiben. Ich habe einmal den radikalen Wandel des Geltungsbereichs von Urheberrechten durch digitale Netze beschrieben. Nur durch diesen radikalen Wandel können Projekte wie Creative Commons überhaupt funktionieren. Man könnte eine Creative-Commons-Lizenz niemals in ein gedrucktes Buch aufnehmen und einfach dazu schreiben "wenn Sie dieses Buch lesen, dürfen sie es nur unter den Bedingungen und der Nennung dieser Lizenz bearbeiten und verbreiten", und dann erwarten, dass so etwas Rechtskraft erlangt. Das könnte nur funktionieren, wenn jedes Mal, wenn das Buch geöffnet wird, ein Vertrag begründet würde, und dafür gibt es keine rechtliche Grundlage.

Im digitalen Netzwerk erzeugt jedoch jede Nutzung des schöpferischen Werks eine eigene Kopie, sodass eine Lizenz für jedes einzelne Benutzen eine Grundlage erhält; daher hat die Creative-Commons-Lizenz ihre Kraft.

Einerseits stehen also viele von uns der explosionsartigen Ausbreitung von Urheberrechtsfällen skeptisch gegenüber. Andererseits aber ziehen wir durch die Creative Commons Nutzen daraus. [lacht]

Lizenzen wie die Creative Commons oder GFDL helfen uns, urheberrechtliche Hindernisse zu überwinden. Sehen sie andere rechtliche oder kulturelle Grenzen, die das Wachstum von freien Kulturinhalten verhindern könnten?

LL: Alle Probleme der freien Software werden immer mehr auch Probleme der freien Kultur werden. Am bedeutendsten sind Patente auf Software, die die Organisationskosten von Softwarentwicklungsprojekten erhöhen werden und rechtlich geschützte Projekte begünstigen.

Ein anderes riesiges Problem werden Markenrechte sein, ein Rechtsgebiet, das angesichts der neuen Technologien unbedingt radikal modernisiert werden muss. Man sieht das bei eBay-Auktionen: jemand verkauft seine Rolex-Uhr, und Rolex sagt "das geht nicht, Du verletzt unser Markenrecht". Das Recht zwingt Rolex geradezu dazu, ihre Marke zu verteidigen oder sie ganz zu verlieren. In einem gewissen Sinn müssen sie sogar diese lächerliche Rechtsauffassung vertreten. In manchen Fällen machen sie das aber auch ganz gerne, denn es schützt sie vor dem freien Wettbewerb.

Das könnte Projekte wie die Wikipedia betreffen, die momentan im Bezug auf Multimedia-Angebote und dafür nötigen Zugang immer ehrgeizigere Ziele verfolgt. Ich glaube, dass unsinnige Gesetze oder ein Markenrecht, das mit der heutigen Technik nicht mehr in Übereinstimmung zu bringen ist, die gleichen Gefahren für die Wikipedia bereithält wie für alle Sammlungen freier Kulturinhalte.

Können wir irgendetwas tun, um das zu verhindern?

LL: Eigentlich nicht. Die markenrechtlichen Probleme schreien geradezu nach gesetzgeberischer und richterlicher Verbesserung. Ich kann hier keine Rechtsberatung geben - es gibt aber Vorkehrungen, die man selbst zur Vermeidung von Schwierigkeiten treffen kann, und andererseits Maßnahmen, die wir im Sinne einer vernünftigen Änderung der Gesetze treffen sollten.

Sprachen und Übersetzungen

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Anders als die Creative-Commons-Lizenzen gibt es die GFDL offiziell nur auf Englisch. Denken Sie, dass es daher schwerer ist, diese Lizenz auf die Gesetzgebung von hunderten verschiedenen Gebietskörperschaften zu übertragen??

LL: Die Grundziele der GFDL teile ich eindeutig. Meine persönliche Meinung (und es gibt durchaus verschiedene Meinungen darüber) ist jedoch, dass es optimistisch ist zu glauben, die GFDL könne problemlos weltweit eingesetzt werden, wenn sie auf einer englischsprachige Lizenz besteht.

Wie gehen denn große Organisationen wie die UNO mit so etwas um?

LL: Ein besserer Vergleich wäre: Wie geht Microsoft damit um? Microsoft lizenziert seine Software mit für weltweite Gültigkeit entworfenen Lizenzen, aber auch mit lokalisierten Lizenzen, je nachdem, woher der Kunde stammt. Microsoft geht mit dem Problem also ähnlich wie die Creative Commons um. Die Ziele unserer Lizenzen sind sehr unterschiedlich, aber unsere Herangehensweise an dieses rechtliche Problem unterscheidet sich grundsätzlich nicht.

 

Wikipedia und die Wiederverwendung kultureller Inhalte

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Wie haben sie Wikipedia entdeckt? Was war ihre erste Reaktion?

LL: Ich erinnere mich daran, dass ich ein, zwei Stunden lang – was für mich außerordentlich lange ist – durch die Wikipedia gestreift bin, obwohl ich eigentlich etwas anderes zu tun gehabt hätte. Ich versuchte herauszufinden, wie die Wikipedia funktioniert, wer an ihr mitarbeitet und was das System funktionieren lässt. Es war eines dieser "Aha"-Erlebnisse im Internet - man hatte immer schon gesagt, dass so etwas möglich wäre, und da war es plötzlich und funktionierte, und auch noch viel erfolgreicher, als man jemals hätte vorhersagen können. Das fand ich unglaublich aufregend.

Einige große Rechteinhaber wie das MIT, die BBC oder der Oberste Gerichtshof haben einen Großteil ihrer Inhalte freigegeben. Kann man sagen, dass diese Inhalte immer noch kaum Wiederverwendung gefunden haben?

LL: Das kommt darauf an, wie man "Wiederverwendung" definiert... Wenn man damit meint, dass Medieninhalte in neuer Zusammensetzung neu veröffentlicht werden, kann man sagen, dass gerade immer mehr solche Wiederverwendung aufkommt. Das liegt daran, dass die dafür nötige Technologie gerade erst größere Verbreitung gefunden hat und es eine Weile dauern kann, bis sie sicher und gewohnheitsmäßig benutzt wird.

Da jetzt archive.org und ähnliche Websites Inhalte verfügbar machen und Internetnutzer diese Inhalte auch auf immer überzeugendere Weise benutzen, ändert sich die Situation gerade. Für Leute wie mich wird es so immer einfacher, für Veränderungen des Urheberrechts mit dem Argument zu streiten, dass freie Inhalte "ein wichtiger Teil unserer Kultur sind."

CC, GFDL und Wikipedia

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Creative Commons und GFDL sind vom selben Geist durchdrungen, aber formell nicht kompatibel. Halten Sie es für sinnvoll, sie kompatibel zu machen? Oder dienen sie einfach verschiedenen Zwecken?

LL: Auf dem Abstraktionsniveau, auf dem wir normalerweise über freie Lizenzen sprechen, sind die Ziele von GFDL und CC völlig deckungsgleich. Momentan können sie formell noch nicht miteinander verwendet werden. Es wäre aber toll, wenn wir all diese Lizenzen "interoperabel" machen könnten.

Wie lange wird es dauern, bis wir soweit sind?

LL: Das Problem für Projekte wie Wikipedia ist die Rückwirkung: Wie gut können wir das Alte dem Neuen einverleiben? Rein technisch gesehen sollten wir in sechs bis acht Monaten Werkzeuge haben, mit denen neue Inhalte kompatibel mit mehreren Plattformen erstellt werden können.

Wikimedia entwickelt viele Inhalte, aber nur wenige erringen dadurch Anerkennung. Die Creative Commoners, von denen Sie reden, sind jedoch schöpferische Künstler, die um Anerkennung ringen. Glauben Sie, dass das Herangehensweisen an verschiedene schöpferische Kulturen sind? Oder wird die Vorstellung des einzelnen Schöpfers verschmelzen mit der Vorstellung von gemeinschaftlicher Zusammenarbeit für ein großes Ganzes?

LL: Ich sehe diese Vorstellungen als nicht so unvereinbar an, wie Ihre Frage sie darstellt. Wenn man an jemand wie Louis Armstrong denkt, kann man sagen "Wow! War er nicht toll?". Man kann aber auch an Jazz denken und sagen "Ist Jazz nicht toll?". Und das Tolle am Jazz besteht teilweise aus einzelnen Musikern wie Louis Armstrong. Ich glaube, das entspricht der Wikipedia im Vergleich zu dem, was Creative Commons typischerweise beschreiben.

Weil Wikipedia Jazz ist, ist sie toll – eine neuartiges Erzeugnis und vieles, was darauf basiert, genau wie im Jazz. Es ist schwer, ein besonders "großer" Jazz-Musiker innerhalb dieser Tradition zu sein, schwer überhaupt aufzufallen, aber ich bin sicher, dass man bestimmte Leute identifizieren kann, die Erstaunliches in diesem Genre geleistet haben.

Wir beide errichten großartige Genres, und zu beiden kann immer nur ein Schöpfer nach dem anderen beitragen. Je nach Projekt kann man sich dann eher vom Gesamtprodukt oder von den einzelnen Beiträgen beeindrucken lassen.

Alle Creative-Commons-Lizenzen der Version 2 verlangen die Nennung des Urhebers, auf die bisher wahlweise auch verzichtet werden konnte. Verändert ein Teil unserer Kultur seine Vorstellung von Urheberschaft?

LL: Creative Commons hat bisher noch keine Lizenzen geschaffen für eine gemeinschaftliche Urheberschaft. Wir investieren gerade aber viel Zeit in die Entwicklung von passenden CC-artigen Lizenzen für solche Projekte.

Man könnte an eine CC-wiki-Lizenz denken, die eine Art neuartige Verleihlizenz wäre. Darüber denken wir gerade nach, und wir werden so etwas gerne zur Verfügung stellen, wenn der Markt für freie Kultur eine entsprechend starke Nachfrage entwickelt.

Sie versuchen leidenschaftlich, das Recht in vielerlei Weise zu verändern, vor Gericht und mit den Creative Commons. Halten Sie den Weg über die Creative Commons für vielversprechender als den Weg über die Gerichte?

LL: Mehrfachstrategien sind unbedingt erforderlich. Die Creative Commons haben nichts damit zu tun, dass irgendwer meine Meinung zum Urheberrecht teilt oder zu den übertrieben ausgedehnten Rechten, die der Kongress verleiht. Auf diese Weise können wir für die freie Kultur Mitstreiter gewinnen, die mich im Zusammenhang mit dem Urheberrecht für den Teufel in Person halten. Das ist wichtig, weil es eine Bescheidenheit gegenüber der Rechtslage darstellt, zu der wir uns alle bekennen sollten: niemand von uns weiß wirklich, was hier die beste Lösung ist.

Außerdem erlaubt es auch, dass verschiedene Bewegungen auch verschieden bewertet werden. Die Bewegung der freien Kultur, die von einer Gruppe von Studenten und Projekten im ganzen Land vorangetrieben wird, unterscheidet sich von Creative Commons, und diese wiederum von dem, was ich am Center for Internet and Society tue. Wir verlangen keinen Treueeid für jeden dieser Aspekte.

Freiwillige Wikimedia-Mitarbeiter haben kürzlich diskutiert, ob die Foundation auch aktive politische Meinungsbildung betreiben sollte...

LL: Dafür kenne ich die Gruppendynamik der Wikimedia Foundation nicht gut genug. Es ist keineswegs offensichtlich, ob eine so erfolgreiche und im Zusammenhang mit dem Aufbau freier Kulturinhalte auch mächtige Organisation wie die Wikimedia Foundation sich in den sehr schweren, feindseligen und selbstzerstörerischen politischen Kampf um die Urheberrechte begeben sollte oder nicht.

Ich glaube, das diese Frage erst nach sehr genauer Abwägung angegangen werden kann, und nicht nur, weil einige wenige Leute glauben, das dieser Weg der richtige sei.

Gut und Böse

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Vielen Dank. Zum Schluss noch eine eher spielerische Frage: Sie wachen morgen früh auf und haben sich in "das Böse" verwandelt – welches rechtliche Verfahren benutzen Sie, um die Wikipedia zu besiegen?

LL: (denkt nach) Eine der gefährlichsten Klippen für Projekte wie die Wikipedia ist die Vielfalt des internationalen Urheberrechts. Man könnte das ausnützen, indem man versucht, Wikipedia stark von Inhalten abhängig zu machen, die nur in einigen Rechtssystemen frei sind – um dann andere Rechtssysteme dazu zu benutzen, Wikipedia aus dem Verkehr zu ziehen.

Die Wikipedia wird allerdings dadurch geschützt, dass man so einen Plan ziemlich ernsthaft verfolgen müsste. Es wird immer einige Leute geben, die ihre Erzeugnisse nicht in der Wikipedia verwendet sehen wollen, und die werden sich auch beschweren, und man muss diese Inhalte dann eben herausnehmen. Aber ich sehe keinen starken Feind, der eine Strategie gegen die Wikipedia an sich entwickeln würde. Ich glaube, dass Wikipedia lokale Probleme überleben kann und keinen bösen Erzfeind haben wird.

Gott sei Dank! Und vielen Dank, dass sich Zeit für uns genommen haben!



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In den Medien


Hier ein Ausschnitt der Meinungen der Presse über die Wikipedia, seien sie gut, schlecht oder desinteressiert. Bis jetzt stand die Wikipedia im Mittelpunkt des Medieninteresses, aber auch die anderen Schwesterprojekte ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.

Verständnisvoll und/oder schmeichelhaft:

  • Sep 1: "Niemand weiß alles, aber alle wissen etwas." --SVM
  • Sep 20: "Wir mögen sie einfach, weil sie uns Zeit spart und uns erwähnt" --The Inquirer
  • Sep 23: "Wärst du so gütig, ihnen während ihrer Spendenaktion ein paar Kröten rüberwachsen zu lassen?" --The Village Voice
  • Sep 25: "Das Überraschende aber: Die Ordnung siegt über das Chaos." --Leipziger Volkszeitung
  • Sep 30: "Der Quell allen Wissens" --Tim Berners-Lee bei einer Konferenz des MIT
  • Oct 7: "eines der Wunder des digitalen Zeitalters" --The Guardian
  • Nov 1: "Obwohl es keine Kontrollstrukturen gibt ... rivalisiert sie mit kommerziellen Enzyklopädien in Umfang und Qualität" --Legal Affairs
  • Nov 5: "Sie ist der ultimative Ausdruck von Teamarbeit und das Ergebnis ist spektakulär." --USA Today
  • Nov 8: "ein globales Projekt, dass die Geisteskraft des Internets zeigt" --St. Petersburg Times
  • Jan 5: "Man hat den Eindruck, von einer Armee der Freiwilligen Hilfe zu bekommen: ein Gefühl der Kraft, ohne Peitsche und Möhre" --CaptainDoc

Kritisch:

  • Sep 15: "ihre Klingonen glauben an den "Neutralen Standpunkt" – mehr als an den Kontext – das ist der Punkt, an dem es abwärts geht" --The Register
  • Nov 15: "Entgegen dem Glaubenbekenntnis wurde der Artikel in Wirklichkeit bis hin zum Mittelmaß verändert." --Tech Central Station
  • Nov : Nach "fast food" jetzt "fast science" --Charlie Hebdo.

Amüsant-ironisch:

  • Nov 10: "Wie kann man eine "Weird Al" Biografie mit schäbigen 850 Wörtern rechtfertigen?" --The Onion

Besondere Anlässe: Die Medien berichteten über den millionsten Artikel und die heißblütigen Bearbeitungen vor der US-Wahl.

  • Sep 23: "geschafft, über 1.000.000 Artikel zu sammeln und eine der wichtigsten Referenzen des gesamten Internets zu werden." --El Mundo
  • Oct 14: "Mr. Bush und Mr. Kerry haben sogar mehr Debatten verursacht als Einträge im Bereiche Sex oder Religion." --Red Herring

Wikipedia im Vergleich: Immer häufiger wird die Wikipedia mit anderen Enzyklodädien und Medien in Tests und Berichten verglichen.

  • Oct 14: "Nur im naturwissenschaftlichen Bereich muss die Wikipedia ihre Spitzenposition teilen" --Die Zeit
  • Oct 25: "Ich persönlich benütze meistens noch das Oxford English Dictionary, aber ich freue mich schon jetzt auf den Tag, an dem das Wiktionary es problemlos schlagen wird." --The Statesman
  • Dec 4: "Wikinews, der neuste Anlauf, die traditionellen Medien und das Verlagswesen zu überdenken" --eSchool News
Family watching TV in the 1950s
Family watching TV in the 1950s

Als Beweis, dass die Presse auch Probleme mit den Fakten hat, waren folgende Personen die Gründer der Wikipedia:

  • Howard Rheingold, nach "International Herald Tribune", Sep 11.
  • Lyndon LaRouche(?!?!), nach der "Ohio State University Lantern", Okt 4.

Zwischenzeitlich wurden auch kreative neue Wege gefunden, das Wort Wikipedia zu benutzen:

  • als Verb, wie Google:
    Nov 25: "You can Wikipedia them on the Web, open source-style" (was man ungefähr mit "Man kann sie im Web wikipedien, auf Open-Source-Art" übersetzten könnte) --Wired Magazine
  • als eine Metapher für das Leben im Internet:
    Dec 2: "einer der wachsenden Gruppe von Computerfreaks, deren Leben eine einzige große Wikipedia ist" --Wired News





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International

 

London City Hall. Author : ChrisO
London City Hall. Author : ChrisO
Wikimania 2005
Frankfurt Skyline
Frankfurt Skyline

Wikimania 2005: Die erste internationale Wikimediakonferenz ([36]) ist eine Konferenz, die für alle Benutzer der Projekte von Wikimedia geplant wurde. (4. August 2005 bis 8. August 2005).

Redner an diesem Ereignis werden sowohl aus der Wikimedia als auch von außerhalb kommen. Einer der Konferenzziele ist, daß die Teilnehmer Gelegenheit dazu haben, Gleichgesinnte zu treffen und mehr über Projekte in anderen Sprachen zu erfahren.

Die Wahl für die erste Wikimediakonferenz im Sommer 2005 fiel auf Frankfurt. Mitte November inspizierten Jimbo Wales, Arne Klempert, Matthias Schindler und Elian den Veranstaltungsort, das Haus der Jugend, und sprachen mit potentiellen Sponsoren. Das Haus der Jugend stellte sich als ein hervorragender Ort heraus, eine Mischung aus alten und neuen Gebäuden, umgeben von einer schönen Parklandschaft. Wir buchten fast das ganze Gebäude für die Zeit zwischen dem 4. und dem 8. August, eine große Konferenzhalle für 400 Leute, einige kleinere Hallen und atwa 300 Betten. Als nächste Schritte stehen das Bereitstellen des Reservierungssystems und der "Call for papers" an.

Drei Tage voll Veranstaltungen und zwei Konferenztage wurden für dieses erste jährliche Treffen geplant. Es wird Präsentantionen über Wikis und Wikimediaprojekte aus dem technischen, akademischen und industriellen Bereich geben.

Sowohl die Veranstaltungen wie auch die Übernachtung wird in dem großen Jugendgästezentrum in Frankfurt am Main in Deutschland, eine regelmäßige Anlaufstelle für Non-Profit Organisationen, stattfinden. Auf der Metaseite des Themas kann man Details zu Ort und dem geplanten Programm erfahren. ([37]).  

Treffen in Bozen
Bolzano angeschaut von Hocheppan. Author : RKraasch
Bolzano angeschaut von Hocheppan. Author : RKraasch

Einige italienische Wikipedianer haben am 27. November, parallel zur Präsentation der Wikipedia auf der LinuxDay-Konferenz, in Bozen ein Treffen abgehalten. Eines der Hauptgesprächsthemen war die Gründung des italienischen Wikimedia-Vereins, wobei die Erfahrungen mit der Vereinstätigkeit, die einige deutschen teilnehmenden Wikipedianer mitgebracht haben, sehr wertvoll waren. Über einige wichtige Punkte herrscht bereits Konsens: ein erster Entwurf für die Vereinssatzung soll erstellt und diskutiert werden, außerdem soll der Verein eine nicht-profitorientierte Organisation sein. Der Status von Administratoren wird derzeit in verschiedenen Meinungsbildern in der italienischen Wikipedia diskutiert. Nach dem derzeitigen Stand der Diskussionen müssen zwischenzeitlich inaktive Administratoren in der Liste explizit genannt werden, um zu vermeiden, dass unwissende Benutzer diese kontaktieren und sich dann über fehlende Rückmeldung von Seiten der Administratoren beschweren. Außerdem ging es um die Frage, ob die Kategorien die Listen vollständig ersetzen könnten, wofür noch nicht geschriebene Artikel in den bearbeitbaren Teil der Kategorienseite eingefügt werden müssten.  

Treffen in Taipei
Chiang Kai-shek Memorial Hall nachts während des Laternenfests. Fotograf: Philo Vivero, GFDL um der Wikipedia zu helfen.
Chiang Kai-shek Memorial Hall nachts während des Laternenfests. Fotograf: Philo Vivero, GFDL um der Wikipedia zu helfen.

Das Taipeh-Treffen fand am 4. Dezember 2004 statt. An diesem Tag suchte zwar einer der seltenen Winter-Hurrikans Taipeh heim, aber am Nachmittag hörten die heftigen Regenschauer auf und das Treffen begann im Yun-men-Café in der Nähe des Taipeher Bahnhofs. Vier Wikipedianer, deren Freunde, und ein Reporter des United Daily News schlossen sich dem Treffen an.

Die automatische Umwandlung von traditionellem Chinesisch in vereinfachtes, welche mit der Version 1.4 der MediaWiki-Software kommen wird, wurde zuerst diskutiert. Dieses Feature wird sehr hilfreich sein, mehr Taiwanesen für unsere Projekte zu begeistern. Dann tratschten die Taipei-Wikipedianer über die unterschiedlichen Persönlichkeitstypen der Wikipedianer in der chinesischen Wikipedia, denn das ist ein interessantes Thema. Weil Yahoo Taiwan die neue Online-Community Yahoo! Kimo Knowledge+ angekündigte und auch auf dem chinesischen Festland Sina.com das sehr ähnliches Projekt iAsk bekanntgab – in ihren Communities kann jeder Fragen stellen und beantworten, ihr Inhalt ist auch nach Fragen sortiert – wurde der Unterschied zwischen Kimo Knowledge+ und Wikipedia diskutiert. Alle Teilnehmer dachten, dass die chinesische Wikipedia ein neues Awardsystem einführen sollte, genauso wie es Kimo Knowledge+ und iAsk haben – obwohl alle chenesischen Wikipedianer das WikiMoney und Barnstars System in der englischen Wikipedia kennen. Als letztes sprach die Gruppe über die Anwerbung neuer Mitarbeiter. Sollte es spezielle Werbung geben oder nur das spontane Wachstum der Community? Das ist wirklich eine gute Frage.  

Treffen in Japan

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Shibuya Ecke in Tokio, Japan. Author: Willswe
Shibuya Ecke in Tokio, Japan. Author: Willswe

Im Oktober und November 2004 trafen sich die japanischen Wikipedianer dreimal, und zwar in den Städten Osaka, Tokio und Nagoya. Einige Wikipedianer von Treffen in anderen Städten wie beispielsweise Yokohama haben mitgeteilt, dass die Beteiligten altersmäßig zwischen Schülern aus der Oberstufe und einem Pärchen Mitte 40 waren. Der französische Benutzer Aoineko in Yokohama hat eine Trophäe zum Tokio-Treffen mitgebracht. Sie wurde der japanischen Wikipedia von der japanischen Gesellschaft für Werbung verliehen und anschließend an Jimbo geschickt. Die Gesprächsthemen waren unter anderem Pläne, die Selbstverwaltung japanischer Projekte zu verbessern, die aktuellen bemerkenswerten Aktivitäten anderer Wikipedianer sowie die eigenen Tätigkeiten in der Wikipedia.  


Konferenz in Berlin
Berlin, Brandenburger Tor
Berlin, Brandenburger Tor

Der 21. Chaos Communication Congress (21C3) fand Ende Dezember 2004 in Berlin statt. Er bot vielen Wikipedianern und MediaWiki-Entwicklern die Möglichkeit zu einem Treffen. Für manche Entwickler war es die erste Gelegenheit, in direktem Gespräch über die zukünftigen Entwicklungen der Software zu diskutieren.

Die Konferenz befasste sich mit Themen wie Hacking, Wissenschaft, Gemeinschaft und Gesellschaft. Es fanden zwei Vorträge und zwei Workshops zu Wikimedia statt. Tim Starling und Brion Vibber hielten einen Vortrag mit dem Titel "Edit This Page - Scaling the Wiki Beyond 1 million" ("Seite bearbeiten - Verwendung von Wikis für mehr als 1 Million Artikel") und moderierten den MediaWiki Developer Workshop, wo die aktuelle Software MediaWiki und deren weitere Entwicklung diskutiert wurden. Dabei kam die Sprache sowohl auf Hard- als auch Softwareprobleme einschließlich der Implementierung von Kompressionsalgorithmen. Jimmy Wales sprach über "Wikipedia Sociographics: What the wikipedia community doesn't know about itself" ("Soziografik der Wikipedia: Was die Community über sich selbst nicht weiss"). Er erläuterte die verschiedene Rollen Einzelner in der Community und die Tatsache, dass die Wikipedia nicht von 1 Million Personen erstellt wird, welche eine gemeinsame Linie vorgeben, sondern von einem bunt gemischten Haufen, der versucht, möglichst gut zusammenzuarbeiten. Elisabeth Bauer, Angela Beesley und Jimmy Wales moderierten den Wikimedia Collaboration Workshop. Hier wurde unter anderem über die weitere Rolle der Foundation, über internationale Zusammenarbeit und über die Wikimania-Konferenz nachgedacht.

Die Wikipedia-Zone mit Sofas und Sitzpolstern im Erdgeschoss war Treffpunkt für viele Wikipedianer. Dort gab es Gelegenheit, Wikireader und Wikipedia-CDs zu kaufen sowie Werbung für die Wikipedia zu machen.

Außerdem wurde die Zeit in Berlin genutzt, um die Planung der Wikimania-Konferenz voranzutreiben und erste Programmentwürfe und mögliche Vortragende vorzuschlagen.  

Wikipedia-Dissertation

Die italienische Wissenschaftlerin Valentina Paruzzi hat einen Beitrag über das gemeinschaftliche Erarbeiten von Wissen im Internet verfasst (Wikisource (auf Italienisch), Wikisource (auf Englisch)).

Die gemeinschaftliche Produktion von Wissen in den modernen Medien – seit über 40 Jahren vom Computer als Kommunikations- und Verbreitungsmittel geprägt – wurde bereits häufiger diskutiert. Paruzzi legt den Schwerpunkt ihrer Betrachtung nun aber auf das Internet mit dem Wikipedia-Projekt als Fallbeispiel.

Empirisch untersucht sie eingehend die "virtuelle Gruppendynamik" der Wikipedia-Gemeinschaft, unterstützt durch Beobachtungen bei Treffen und durch Offline- und Online-Interviews.

Dann greift sie zunächst in die Vergangenheit zurück und zeigt die komplexe Entwicklung von der Zeit des Siegeszugs des PCs bis hin zu Produktionsmodellen und sozialen Gruppen wie der Open-Source-Bewegung, die der Wikipedia schon näher kommen. Die Theorien der zwei Hauptvertreter der Open-Source-Bewegung, Richard Stallman und Eric Raymond, untersucht sie genauer.

In einem weiteren Schritt richtet sie den Blick auf Theorien, die das soziostrukturelle Gebilde zu erklären vermögen, das die gemeinschaftliche Produktion von Wissen im Netz aufrechterhält: Albert Làszlò Barabàsis Strukturtheorie von Netzwerken und selbstorganisierenden Systemen und die Theorie der Komplexität in selbstorganisierenden Systemen, soweit diese für die Geisteswissenschaften anwendbar ist.

In diesem theoretischen Rahmen kommt sie zu dem für die Wissenschaftstheorie originellen Ergebnis, dass die italienische Ausgabe der Wikipedia ein Mischmodell ist: einerseits erinnert Wikipedia an die Dynamik der Selbstorganisation und an komplexe Systeme, andererseits zeigen sich typische Gemeinschaftsaspekte, wie sie in der umfangreichen Literatur über virtuelle Gemeinschaften beschrieben wurden.  

Galerie

Ein paar der schönsten Abbildungen

Fotograf: Pollinator "gespiegelte Seen", Cajas National Park in Ecuador. Fotograf: Delphine Ménard (notafish) Ein Modell eines Zylinderschlosses. Es wurde vollständig mit einer Software erstellt, die unter GFDL veröffentlicht wurde. Autor : Wapcaplet


Ein Modell eines Zylinderschlosses. Es wurde vollständig mit einer Software erstellt, die unter GFDL veröffentlicht wurde. Autor: Wapcaplet

Koh Samui (Surat Thani, Thailand). Fotograf: Manfred Werner (Tsui) Gallium Kristalle. Fotograf: Foobar Ein dreispitziger Ahorn als Bonsaibaum. Fotograf: Peggy Greb
Libelle mit Facettenaugen. Fotograf: David L. Green Ein Mann in Österreich, der seine Drehorgel spielt. Fotograf: Chepry




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Endnoten

Sonnenblumen
Sonnenblumen

Im Anschluss an eine Präsentation vor BBC-Mitarbeitern am August 2004 wurden Angela Beesley und Jimmy Wales eingeladen, im November zwei Wochen im BBC-Büro Bush House in London zu verbringen. Die beiden Wochen wurden dazu verwendet, BBC-Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen Wikipedia und andere Wikimedia-Projekte vorzustellen, zusammen mit der MediaWiki-Software und den Prinzipien von freien Inhalten und offenen Gemeinschaften.

Sie sprachen mit etwa 150 Leuten, einem sehr kleinen Teil der 27.000 Mitarbeiter. Die Präsentationen waren darauf abgestimmt, ob die Abteilung eher vom Wikipedia-Inhalt profitieren könnte oder ob sie eher eigene Wiki-Gemeinschaften bilden sollte, um Inhalte für die BBC-Website zu erstellen.

Jimmy und Angela diskutierten auch die "Producers Guidelines" mit den Zuständigen für Web-Suche und Editionsrichtlinien, um Gründe dafür herauszufinden, dass die Suchmaschine der BBC keine Seiten der Wikipedia ausgibt. Eine Information auf einer veralteten Seite im internen Wiki der Suchmaschinenabteilung liess vermuten, dass eine "3-Klick-Regel" der Suchmaschine die Ursache ist, die Nutzer vor allzuschnellem Zugriff auf pornographische Seiten und ähnliches schützen sollte. Die aktuell gültigen Suchmaschinenregeln jedoch sollten diesbezüglich keine Probleme mehr aufwerfen.

Im Anschluss an eine Präsentation über Wikimedia-Projekte für die Online-Nachrichten-Abteilung konzentrierte sich das Interesse fast ausschließlich auf das kürzlich gestartete Wikinews-Projekt. Es gab viele Fragen darüber, wie das Projekt überwacht wird und ob man den Inhalten trauen kann. Es wurde erklärt, dass Wikinews momentan hauptsächlich Zusammenfassungen von bereits anderweitig vorhandenen Nachrichten enthält, aber keine eigene Berichterstattung betreibt.

Für die Präsentation vor der Radio- und Musikabteilung wurde eine Beispielseite erstellt, die darstellen sollte, wie Wikipedia-Inhalte auf den BBC-Seiten aussehen würden. So konnte die Abteilung die Wikipedia einfach mit den auf ihren Seiten bereits vorhandenen, von der Firma Muze lizensierten Inhalten vergleichen. Später gab es Diskussionen über die Unterschiede zwischen h2g2 und den Wikipedia-Gemeinschaften und darüber, wie die hierarchischen Prozesse auf der BBC-Site verringert werden könnten.

In der ersten Woche bei der BBC erschien Paula LeDieu, um über das Creative Archive zu diskutieren. Dieses Archiv beinhaltet das gesamte von der BBC archivierte Fernseh- und Radiomaterial. Es ist geplant, es unter einer "Creative Commons" Lizenz freizugeben. Die Lizenz wird nur für nicht-kommerziellen Gebrauch und möglicherweise nur für den Gebrauch innerhalb des Vereinigten Königreichs gültig sein. Da die BBC in vielen Fällen die nötigen Rechte nicht besitzt, sind die Schwierigkeiten, die Rechteinhaber zur Zustimmung zu einer freien Lizenz zu bewegen, einer der Gründe für die Wahl einer nicht-kommerziellen Lizenz.

Die Sport-Abteilung schien besonders interessiert zu sein, Wikipedia-Inhalte zu übernehmen und auch eine eigene Gemeinschaft zu bilden. Sie möchte besser über Randsportarten informieren und fand es interessant, wie kostengünstig das erreicht werden kann, wenn man den Fans jener Sportarten erlaubt, selbst über Wikis Inhalte hinzuzufügen.

Bei der Site People's War wird demnächst die Editier-Funktion abgeschaltet. Wir diskutierten mit den Betreuern dieser Site über ihre Pläne nach dem Ende des Projekts. Obwohl die Verfasser der Lebenserinnerungen auf dieser Site den Vertragsbedingungen der BBC zugestimmt hatten, die jede Art der Lizensierung an Dritte ermöglichen, wurde eine Freigabe unter GFDL (GNU Free Documentation License) und ein potentieller Missbrauch als inakzeptabel für diese Gemeinschaft angesehen. Als Alternative wurde vorgeschlagen, die vorhandenen Geschichten unverändert zu lassen, der Gemeinschaft aber zu erlauben, Meta-Daten und Fakten und hinzuzufügen.

Kalender

Siehe auch den Kalender für mehr Informationen

Alles, was in letzter Zeit im Wikiversum und darüber hinaus passiert ist und was noch kommen wird. Das wohl aufregendste Ereignis in nächster Zeit wird der Wikimania-Kongress sein, das erste internationale Wikimedia-Treffen, welches vom 4. bis zum 8. August stattfinden wird. Wikimania wird sowohl eine Bühne für wissenschaftliche Vorträge bieten als auch ein Platz sein, an dem hunderte Wikimedianer sich zum ersten Mal im Leben außerhalb des Internets begegnen. Was wird passieren? Wird die Stimmung explodieren? Niemand kann es genau wissen, aber bringt auf jeden Fall mal eine Tüte Konfetti mit.

Vergangene Ereignisse
Sep Aoineko erhält eine Auszeichnung für die Wikipedia von der Japanese Advertiser's Association
Die Wikipedia durchbricht die Schallmauer von 1.000.000 Artikeln
Präsentation vor den Vereinten Nationen
Oct 40.000 Kopien der deutschen Wikipedia-CD werden auf den Markt gebracht.
12. Oktober: Berlinux-Konferenz
Nov 27. und 28. November: Symposium in Rotterdam
Dec 12. und 13. Dezember: Treffen mit der OSI Foundation' in New York.
27. bis 29. Dezember: 21C3 in Berlin
Australian sunset, near Swifts Creek
Australian sunset, near Swifts Creek
Anstehende Ereignisse
  • 8. - 11. Januar - Jerusalem, Israel. GuruNet-Vorlesung
  • 9. Februar - Palo Alto, Kalifornien. Vorlesung an der Stanford University
  • 26. - 27. Februar - Brüssel, Belgien. FOSDEM-Konferenz, große Präsentation der Wikipedia
  • 5. - 6. März - Chemnitz, Deutschland. Linuxtage
  • 10. - 16. März - Hannover, Deutschland. CeBit
  • 11. - 14. März - Lörrach, Deutschland. IT-/Linuxtage 2005
  • 14. - 17. März - San Diego, Kalifornien. etech-Konferenz
  • 15. - 18. März - Düsseldorf, Deutschland. Bibliothekartag 2005
  • 17. - 20. März - Leipzig, Deutschland. Leipziger Buchmesse 2005
  • 18. - 20. März - Barcelona, Spanien. CCC-Treffen
  • 21. - 26. März - Neu Delhi, Indien. Doors of Perception-Konferenz, "Plattform für soziale Innovationen"
  • 14. - 17. April - Helsinki, Finnland. PixelAche
  • 18. - 21. April - Santa Clara, Kalifornien. MySQL-Benutzer-Konferenz
  • 27. April - 1. Mai - Genf, Schweiz. Internationale Buchausstellung
  • 2 Juni - Hamburg, Deutschland. Deutscher Trendtag 2005
  • 22. -25. Juni - Karlsruhe, Deutschland. Linuxtag
  • 27 Juni - Chicago, Illinois. Konferenz der amerikanischen Bibliotheksgesellschaft
In näherer Zukunft
  • 5. - 9. August: Wikimania-Treffen, Frankfurt am Main, Deustchland.

 

Wie geht es weiter?
Der Weg, der vor uns liegt.
Der Weg, der vor uns liegt.

Interessierte Leser sollten dieses Rundschreiben im April lesen. Neue Informationen werden auf der "Newsletter Seite" veröffentlicht, man kann sich auch für einen Newsletter per E-Mail anmelden. Die nächste Ausgabe kommt im Frühjahr, macht so weiter und lasst uns eure Wünsche/Anregungen wissen!

Das bloße Zusammenführen von Menschen in einer Gemeinschaft bewirkt noch nicht die Bildung einer homogenen Gemeinschaft, vielmehr wird das durch das Gegenteil bewirkt: Förderung und gleichberechtigte Anwendung unterschiedlicher Qualifikationen in einer Atmosphäre des Verstehens ... Gemeinschaften, die einer Schachtel sortierter Zinnsoldaten gleichen, gehören der Vergangenheit an, nicht der Zukunft.

-H. G. Wells

Originaltext:

The weaving of mankind into one community does not imply the creation of a homogeneous community, but rather the reverse; the welcome and adequate utilization of distinctive quality in an atmosphere of understanding... Communities all to one pattern, like boxes of toy soldiers, are things of the past, rather than of the future.

-H. G. Wells