Mitgliederversammlung 2010/A 3
Kompass 2020
[edit]- Antragsteller
- Sebastian Moleski für den Vorstand
Antragstext
[edit]Die Mitgliederversammlung beschließt:
- Wikimedia Deutschland unternimmt einen strategischen Planungsprozess, um die langfristige Vision des Vereins zu definieren, Ziele zur Verwirklichung dieser Vision festzulegen und der Arbeit der Vereinsorgane einen inhaltlichen Rahmen zu geben. Dieser Prozess soll kontinuierlich und iterativ stattfinden, um regelmäßige Realitätsabgleiche sicherzustellen.
- Entsprechend den Traditionen der Wikimedia-Bewegung wird ein kollaborativer Prozess unter Einbeziehung der wichtigsten Stakeholder des Vereins angewandt. Als solche sind festgelegt:
- Bildungswesen: Personen und Institutionen, die aktiv und zielgericht an der Bildung der Bevölkerung beteiligt sind (z.B. Lehrer, Schulverwaltung, Schulen, Bildungspolitiker, etc.)
- Community: Personen, die sich aktiv an der Sammlung und Verbreitung Freien Wissens beteiligen, z.B. als Autoren, Fotografen, Entwickler, Sichter, Vandalismusbekämpfer, etc.
- Gesetzgeber: Personen und Institutionen, die aktiv an der Normgebung beteiligt sind (z.B. Parlamente, Regierungen, Richter, etc.)
- Leser: Personen und Institutionen, die Freies Wissen zum eigenen Gebrauch nutzen
- Medien: Personen und Institutionen, die eigene Werke für die breite Öffentlichkeit produzieren, unabhängig vom thematischen Bezug (z.B. Journalisten, Redakteure, Verlage, Rundfunk- und Fernsehsender, etc.)
- Nachnutzer: Personen und Institutionen, die Freies Wissen in ihren eigenen Werken nutzen und veröffentlichen wollen
- Wikimedia Deutschland bekennt sich zu einer gemeinsamen Vision, deren Verwirklichung bis spätestens zum Jahr 2020 die wichtigste Aufgabe des Vereins und aller seiner Organe ist:
- Medien stellen freie Inhalte zur Verfügung und teilen unsere Ideen
- Freies Wissen ist in den Medien präsent
- Journalisten haben bei Wikimedia-relevanten Themen einen direkten Draht zu WMDE
- Freie Inhalte sind überall zu finden und es ist leicht, sie zu nutzen
- Es ist selbstverständlich, dass der Gesetzgeber in bestimmten politischen Bereichen (wie z. B. Urheberrecht, Bildung, Wissen, Informationspolitik) den Verein als Experten konsultiert
- Jeder, der etwas wissen will, geht zu Wikimedia
- Wikimedia-Inhalte sind hochwertig, fundiert und unübertroffen
- Alle Wikimedia-Marken sind etabliert
- Die Community findet, nutzt und schätzt Rückhalt und Unterstützung im Verein
- Die Community steht jedem offen, der daran teilhaben kann und möchte
- Engagement für Freies Wissen ist attraktiv, es wird geschätzt und gewürdigt
- Breite Akzeptanz und Nutzung freien Wissens im Bildungswesen – wir fördern die kollaborative Arbeitsweise
- Damit diese Vision verwirklicht werden kann, werden strategische Ziele mit einer Laufzeit von drei bis fünf Jahren als Etappen festgelegt. Jedes strategische Ziel soll aus einer Definition des zu erreichenden Ergebnisses, einer Beschreibung der Messbarkeit des Erfolgs und einer Begründung bestehen, inwiefern das Erreichen des Ziels zur Verwirklichung der Vision beiträgt. Die strategischen Ziele werden von den Vorstandsressorts erarbeitet und vom Vorstand beschlossen.
- Die strategischen Ziele werden weiter aufgeteilt über mehrere operative Ziele mit einer Laufzeit von 12 bis 24 Monaten. Jedes operative Ziel soll ebenso aus einer Definition des zu erreichenden Ergebnisses, einer Beschreibung der Messbarkeit des Erfolgs sowie einer Begründung bestehen, inwiefern das Erreichen des operativen Ziels die Erfüllung des übergeordneten strategischen Ziels unterstützt. Die operativen Ziele sowie Maßnahmen zu deren Erfüllung werden von Planungsteams erarbeitet und von der Geschäftsführung mit Beratung und Zustimmung des Vorstands im Rahmen der jährlichen Haushaltsplanung festgelegt.
- Die Planungsteams sind das primäre Mittel zur Einbeziehung der Mitglieder und der Community in den strategischen Planungsprozess. Sie stehen jedem interessierten Mitglied des Vereins und jedem interessierten Mitglied der Community offen. Die Leitung der Planungsteams wird von der Geschäftsführung festgelegt.
- Die Mitgliederversammlung wird vom Vorstand über den Stand und Fortschritt des strategischen Planungsprozesses sowie von der Geschäftsführung über die Erfüllung der gesetzten Ziele informiert.
Begründung
[edit]Der Vorstand hat 2009 erstmals einen strategischen Planungsprozess begonnen, um die weitere Arbeit des Vereins auf eine zielgerichtete Grundlage zu stellen und vorausschauend zu organisieren. Mittels längerfristiger Planungen kann Personal- und Finanzbedarf frühzeitig festgestellt werden und Ressourcen können effektiver eingesetzt werden. Außerdem wird erstmals klargestellt, wo der Verein seine eigenen Kompetenzen sieht und wie er sich zu anderen Organisationen und Institutionen abgrenzt.
Mit dem Kompass 2020 wird Beständigkeit und Verlässlichkeit in der Ausrichtung von Wikimedia Deutschland geschaffen. Damit gibt er sowohl den Mitgliedern als auch der Wikimedia-Community, Politik und Gesellschaft langfristig die Möglichkeit, die Tätigkeit der Geschäftsführung und des Vorstands an der Erreichung der Ziele zu messen und diese als Grundlage für Zuwendungen und Partnerschaften zu machen. Der Plan erlaubt es dem Verein, Ressourcen effizienter und effektiver zu planen und zu nutzen, als das bisher der Fall war.
Hintergrund dieses Ansatzes ist das enorme Wachstum der Vereinsressourcen, sowohl was Spenden als auch was kompetentes Personal angeht. Damit hat der Verein in den letzten Jahren ein großes Handlungspotenzial gesammelt, das mit Hilfe einer langfristigen Strategie sinnvoll, kontinuierlich und nachhaltig eingesetzt werden soll. Damit ermöglichen wir erstmals Handlungshorizonte, die über Einzelveranstaltungen und -projekte hinausgehen, womit auch die Attraktivität des Vereins als verlässlicher Partner gewährleistet wird.
Dieser Antrag gibt dem strategischen Planungsprozess einen Rahmen, indem er sowohl den Wunsch der Mitgliederversammlung nach einem nachhaltigen Planungsansatz, aber auch nach einer wirksamen Einbeziehung der relevanten Personen und Institutionen festschreibt. Er legt auch die Erwartungen der Mitglieder an und damit die Pflichten für Vorstand und Geschäftsführung fest, die vorher nur aus dem informellen Selbstverständnis der betroffenen Personen abgeleitet wurden.
Eine weitergehende Beschreibung des Kompass 2020 findet sich auf http://meta.wikimedia.org/wiki/Kompass_2020
Stellungnahme des Vorstands
[edit]entfällt da Eigenantrag
Änderungswünsche
[edit]Bemerkungen
[edit]Der "Kompass" ist so schon ein Werk der Lächerlichkeit ("Wikipedia wird Gott, und der Verein sit sein Prophet") - das wollt ihr allen Ernstes auch noch in Eisen gießen? Ne, oder? Und damit allen folgenden handelnden Personen, sei es Vorstand, in der Geschäftsstelle oder ausserhalb dieser Institutionen die Fesseln dieses Unsinns anlegen? Also jetzt bin ich wirklich entsetzt und fange echt an zu zweifeln. Marcus Cyron 12:33, 19 April 2010 (UTC)
- Du scheinst ja auch inhaltlich Probleme mit dem Kompass zu haben. Magst du vielleicht einmal genauer sagen, was dich stört? Gibt es konkrete Aussagen in der Vision oder den strategischen Zielen, die du für falsch hältst? Was würdest du ändern? sebmol ? 13:17, 19 April 2010 (UTC)
Über ein paar Punkte kann man sicherlich streiten, Jeder, der etwas wissen will, geht zu Wikimedia ist allerdings etwas, was nicht nur den eigenen Aufgaben, sondern auch denen der Foundation zuwiderläuft (ganz abgesehen von Monopolismusproblemen und unmöglicher Realisierbarkeit). Nicht jeder, der irgendetwas wissen will, kann/braucht/soll zu Wikimedia gehen. Der so oft zitierte Grundsatz der Wikimedia „Wir sammeln das Wissen der Welt“ läuft den eigenen Policys entgegen. Die Resolution über lebende Personen verhindert gerade bestimmtes Wissen darzustellen, die Privacy Policy ebenso (und das sind nur zwei Beispiele, die mir auf Anhieb einfallen). Ganz abzusehen, dass wohl enzyklopädisches Wissen gemeint ist – über Personen und Dinge der Zeitgeschichte (siehe w:de:WP:WWNI und vor allem w:de:WP:GP §1). Der Wissensbegriff wird hier leider viel zu schwammig verwendet. Ich würde vorschlagen, diesen Passus *mindestens* auf etwas wie „Jeder, der etwas Enzyklopädisches wissen will, kann zu Wikimedia gehen zu ändern. Wie dies hier gemacht werden kann/soll, weiß ich nicht. Wer meine Ansicht unterstützt, möge dies bitte ergänzen. —DerHexer (Talk) 16:44, 24 April 2010 (UTC)
- Hallo DerHexer, ich kann deine Argumentation und deine Bedenken nachvollziehen. Aber ist der Zusatz Enzyklopädisches auch für Commons, Wikisource, Wikibooks etc. zutreffend? Der Gedanke hinter der Formulierung war, dass Wikimedia-Projekte als eine Art „Tor zum Wissen“ funktionieren, man dort natürlich aber nicht alle möglichen Informationen findet. — Lecartia 09:02, 29 April 2010 (UTC)
- Nunja, es trifft also beides nicht das, was ihr vermitteln wollt. Hat noch jemand anderes eine Idee? —DerHexer (Talk) 22:12, 29 April 2010 (UTC)
- Die einzelnen Programmpunkte von 1-12 erscheinen mir samt und sonders problematisch. Wikimedia spricht da über "Medien"? Welche - die Bildzeitung, RTL, Die Zeitung generell, das Privatfernsehen? Regieren wir in sie hinein? Sind sie wir, sobald sie (auch) freies Wissen von sich geben? Wikimedia ist, das bemerken die Vorredner, dabei eine Superinstitution - unübertroffen in den Inhalten??? Das glaubt doch niemand - 2020 werden wissenschaftliche Anbieter auf breiter Front aufgeholt haben (ich denke etwa an die online-Kataloge und Digitalisierungsprojekte, die im vom mir überschauten Gebiet gerade entstehen). Die Frage ist doch eher: Kriegen wir unsere Füße in die neuen Projekte? Wie kooperieren wir mit ihnen? Welche Lücke nutzen wir als unser Markt-Segment (ich denke: wir können ganz anders verbinden, da wir keiner Institution angehören, nicht das Projekt einer Forschungsinstitution bauen, die sich von anderen abgrenzt). Jeder, der was wissen will geht dorthin, wo er es findet, und man wird viele gute Quellen in Zukunft haben, wir gehen an der Realität auf uns zukommender Konkurrenz vorbei wie an der präzisen Aufgabenstellung, der Kooperation Konturen zu geben. Dies im Blick auf die verheerend gelöste Frage, wie wir mit anderen Anbietern von Information hier umgehen.
- Für riskant halte ich daneben die Frage, was damit über einige unserer Projekte im Inneren gesagt ist: Wir haben auch ein paar Projekte die Spielwiesen sind, wissenschaftlich nicht halten und von mir dennoch unterstützt werden. Ich kann damit leben, dass wir Medien mit unterschiedlicher Qualität und Publikumsbeteiligung im Spiel haben. Die Pläne müssen nicht-professionelle bisherige Projekte akzeptieren, einige bei weitem professionellere Projekte sähe ich dagegen gerne neben den bestehenden angeschoben.
- All das ist für mich sehr pubertär formuliert - von einem zu schnell gewachsenen Ding, das nicht recht begreift, wie der Wissenbetrieb sich in den nächsten Jahren aufstellen wird - der ist langsamer, aber erheblich potenter in der Breite der Wissenschaften und dem Geld, das sie kriegen. Lasst uns nachdenken, wie wir mithalten, wie wir kooperieren und wie wir spezielle Marktlücken nutzen (Wikipedia ist die genialste Nutzung einer solchen, Ihr wisst, dass ich Fan unserer Arbeit bin, auch wenn ich sie hier etwas relativieren muss). --Olaf Simons 19:37, 3 May 2010 (UTC)
- Ich finde deine Argumentation hier etwas diffus. Störst du dich daran, dass die einzelnen Aussagen zu unspezifisch, zu unrealistisch oder zu sehr am Thema vorbei formuliert sind?
- Von dem, was ich verstehe, scheinst du dich auch mit der Wissensfrage und Wissensbetrieb allgemein zu beschäftigen, nicht was der Verein konkret als Förderer freien Wissens tun kann. Dass wir in unserer Arbeit mit anderen Organisationen und Projekten kooperieren müssen um unser Ziel zu erreichen, liegt auf der Hand. Diese Kooperationen sind aber letzlich nur Mittel zum Zweck.
- Die 12 Aussagen beschreiben Facetten einer übergeordneten Mission: eine Welt zu schaffen, in der jeder überall am gesamten Wissen der Menschheit teilhaben kann. Dass das einmal Wirklichkeit wird, daran arbeitet der Verein. Mit dem Kompass 2020 (in all seiner Unvollkommenheit) tut er das erstmals innerhalb eines langfristigen Rahmens, den zu entwickeln Ziel dieses Antrags ist. Sicher lässt sich über die Sinnhaftigkeit einzelner Ziele oder Aussagen streiten, aber nicht darüber, dass es einen Rahmen geben muss, der sowohl ambitioniert als auch inspirierend ist, der Mut zum und Begeisterung für langfristiges persönliches Engagement weckt. Wenn du einen anderen Weg als Kompass 2020 kennst, mit dem das besser erreicht werden kann, dann stell ihn vor. sebmol ? 21:28, 3 May 2010 (UTC)
- All das ist für mich sehr pubertär formuliert - von einem zu schnell gewachsenen Ding, das nicht recht begreift, wie der Wissenbetrieb sich in den nächsten Jahren aufstellen wird - der ist langsamer, aber erheblich potenter in der Breite der Wissenschaften und dem Geld, das sie kriegen. Lasst uns nachdenken, wie wir mithalten, wie wir kooperieren und wie wir spezielle Marktlücken nutzen (Wikipedia ist die genialste Nutzung einer solchen, Ihr wisst, dass ich Fan unserer Arbeit bin, auch wenn ich sie hier etwas relativieren muss). --Olaf Simons 19:37, 3 May 2010 (UTC)
- "Die 12 Aussagen beschreiben Facetten einer übergeordneten Mission: eine Welt zu schaffen, in der jeder überall am gesamten Wissen der Menschheit teilhaben kann." - Das verstehe ich durchaus und sehe ich in genau dieser Ausgabe als Problem - wir sind nicht die Föderation aus dem Startrek-Universum, die ihre Missionen hat. Konkret: Die Wissenschaften, zumal im deutschsprachigen Raum, verpflichten sich zunehmend klar dazu, ihr Wissen kostenlos zur Verfügung zu stellen (die freie Lizensierung wird ein Problem bleiben). Ich rechne damit, dass sie Ressourcen schaffen, die die unserige an Leistungskraft in den Schatten stellen - vielleicht nicht, was Wikipedia, die Online-Enzyklopädie, anbetrifft, wohl aber, was etwa Digitalisierungsprojekte, Katalogprojekte, Recherchetools etc. anbetrifft. Wenn Wikimedia da auftritt mit einem Programm vom Schlage: Wir werden 2020 besser sein als ihr alle! Alle kommen zu uns, das werdet Ihr sehen! dann ist das kein Angebot, das auch nur eine sinnvolle Selbstpositionierung vornimmt. Ich kann nicht mit diesem Programm in der Tasche bei VD18 auftreten und sagen: Machen wir was zusammen - Ihr macht, was ihr mit mehr Power könnt, wie bieten eine Leistung an, bei der wir überlegen sind und wir verbinden dabei die Leistungen, wie ihr es gar nicht dürft. Unsere Stärken sind das frei lizensierte Medienangebot, das Projekt, das das Wissen der Benutzer integriert - wir haben dabei Benutzer von der Oma aus dem Oma-Test bis zu Wissenschaftelern und Journalisten. Wir schöpfen deren Wissen ab und vernetzen Menschen und Wissen, da wir kein abgeschlossenes Projekt schaffen. Bei uns finanziert nicht die DFG das Projekt x, das nachher als solches greifbar, abgeschlossen und isolierbar ist. Wir können theoretisch beliebig auf Anbieter von Wissen weltweit zugehen mit der Option unsere speziellen Leistungen im projektübergreifenden, Projekte verbindenden Webangebot zu sehen. Hier denke ich, dass uns ein konzises Programm gut tut, das eigene Ziele in einer sich entwickelnden Medienlandschaft formuliert und die anderen Teilnehmer am Spiel ernst nimmt. Die Leute wissenschaftlicher Datenbanken werden über dieses Programm lächeln gerade, weil es sich in der "Mission" ergeht. Das ist am ehsten eine Sprache von Firmen, die in der Werbung vor ihren Aktionären groß auftischen - es ist keine Sprache, mit der ich in Oxford letzten April auf der letzten Konferenz zu Digitalisierungsprojekten hätte auftauchen können, ohne mich als Kleiner zu präsentieren, der 2020 indes größer sein wird als alle hier am Tisch. --Olaf Simons 11:30, 4 May 2010 (UTC)
- Vielen Dank für die Erklärung. Damit lässt sich einiges anfangen. Ich denke, der Hauptunterschied ist wohl, dass der Vorstand den Verein nicht nur als Dienstleister in einer kleinen Nische "projektübergreifendes, Projekte verbindendes Webangebot" sieht, zumal der Verein gerade nicht Betreiber dieses Webangebots ist. Bei der Wikimedia Foundation gibt es die Metapher des "Roten Kreuz des Wissens", mit der nicht nur Selbstlosigkeit und weltweites Engagement gemeint ist. Es geht auch darum, sich einerseits der Verantwortung zu stellen, die mit der Beliebtheit und Bedeutung der von uns geförderten Projekte einhergeht, andererseits aber auch dafür zu sorgen, dass diese Beliebtheit und Bedeutung weiter wächst. Warum? Weil wir (d.h. die Projekte, die lokalen Chapter, die Wikimedia Foundation) eine Welt gestalten wollen, in der jeder überall am Wissen der Menschheit teilhaben kann. sebmol ? 13:08, 4 May 2010 (UTC)
- "Die 12 Aussagen beschreiben Facetten einer übergeordneten Mission: eine Welt zu schaffen, in der jeder überall am gesamten Wissen der Menschheit teilhaben kann." - Das verstehe ich durchaus und sehe ich in genau dieser Ausgabe als Problem - wir sind nicht die Föderation aus dem Startrek-Universum, die ihre Missionen hat. Konkret: Die Wissenschaften, zumal im deutschsprachigen Raum, verpflichten sich zunehmend klar dazu, ihr Wissen kostenlos zur Verfügung zu stellen (die freie Lizensierung wird ein Problem bleiben). Ich rechne damit, dass sie Ressourcen schaffen, die die unserige an Leistungskraft in den Schatten stellen - vielleicht nicht, was Wikipedia, die Online-Enzyklopädie, anbetrifft, wohl aber, was etwa Digitalisierungsprojekte, Katalogprojekte, Recherchetools etc. anbetrifft. Wenn Wikimedia da auftritt mit einem Programm vom Schlage: Wir werden 2020 besser sein als ihr alle! Alle kommen zu uns, das werdet Ihr sehen! dann ist das kein Angebot, das auch nur eine sinnvolle Selbstpositionierung vornimmt. Ich kann nicht mit diesem Programm in der Tasche bei VD18 auftreten und sagen: Machen wir was zusammen - Ihr macht, was ihr mit mehr Power könnt, wie bieten eine Leistung an, bei der wir überlegen sind und wir verbinden dabei die Leistungen, wie ihr es gar nicht dürft. Unsere Stärken sind das frei lizensierte Medienangebot, das Projekt, das das Wissen der Benutzer integriert - wir haben dabei Benutzer von der Oma aus dem Oma-Test bis zu Wissenschaftelern und Journalisten. Wir schöpfen deren Wissen ab und vernetzen Menschen und Wissen, da wir kein abgeschlossenes Projekt schaffen. Bei uns finanziert nicht die DFG das Projekt x, das nachher als solches greifbar, abgeschlossen und isolierbar ist. Wir können theoretisch beliebig auf Anbieter von Wissen weltweit zugehen mit der Option unsere speziellen Leistungen im projektübergreifenden, Projekte verbindenden Webangebot zu sehen. Hier denke ich, dass uns ein konzises Programm gut tut, das eigene Ziele in einer sich entwickelnden Medienlandschaft formuliert und die anderen Teilnehmer am Spiel ernst nimmt. Die Leute wissenschaftlicher Datenbanken werden über dieses Programm lächeln gerade, weil es sich in der "Mission" ergeht. Das ist am ehsten eine Sprache von Firmen, die in der Werbung vor ihren Aktionären groß auftischen - es ist keine Sprache, mit der ich in Oxford letzten April auf der letzten Konferenz zu Digitalisierungsprojekten hätte auftauchen können, ohne mich als Kleiner zu präsentieren, der 2020 indes größer sein wird als alle hier am Tisch. --Olaf Simons 11:30, 4 May 2010 (UTC)